PDC World Championship - Bericht 7.Tag, Abend

Entschlossener Anderson schockt Klaasen mit Comeback und siegt
Gary Anderson kam von einem 1:3 Rückstand zurück ins Spiel und schlug Jelle Klaasen in einem echten Klassiker noch mit 4:1 - sicher das bisher beste Spiel der Weltmeisterschaft. Benito van de Pas sorgte für eine Überraschung und Michael van Gerwen ist ohne größere Probleme weiter Richtung Titelverteidigung unterwegs.

Der als Nummer vier gesetzte Anderson und Niederländer Klaasen spielten ein hochklassiges Spiel, bei dem beide Spieler einen Durchschnitt von über 100 hatten und insgesamt 20 180er geworfen wurden, davon 14 von dem Schotten, dem unter anderen ein 126er Finish zum Sieg verhalf.
Der Finalist von 2011 hatte bereits mit 1:3 nach Sets und mit 1:2 im fünften Set zurückgelegen und die Niederlage vor Augen, als er ihm ein 84er Bullseye Finish gelang, während Klaasen nur noch 80 Punkte vom Sieg trennten. Anderson schnappte sich dann noch das fünfte Set und konnte auch Set sechs mit 3:1 gewinnen - Dank eines 180er Feuerwerks und dreier Finishs mit über 80 Punkten. Im entscheidenden Set konnte Klaasen zwar mit einem 13-Darter noch einmal ausgleichen, aber Anderson zog in einem 12-Darter mit 126er Finish wieder davon und machte dann in einem 11-Darter mit zwei 180ern alles klar.
Anderson hatte bei der letzten Weltmeisterschaft mit 1:3 gegen van Gerwen verloren, dieses Mal konnte er das Spiel drehen und selbst triumphieren. Jetzt wird er in der dritten Runde entweder gegen Christo Reyes oder Kevin Painter spielen.

"Ich weiß nicht genau, wo dieses Comeback auf einmal herkam", räumte der Schotte ein. " Als ich mit 1:3 zurücklag, habe ich mich nur darauf fokussiert ein Set zu gewinnen. ich dachte zwei gewonnene Sets machen sich einfach besser als nur eins. Irgendwie gelang es mir dann das fünfte Set zu holen und dann fing ich an das Spiel wirklich zu genießen und die Darts flogen auch etwas besser. Ich hatte ein paar hohe Scores und ein paar hohe Finishs. Jelle warf zu Anfang die hohen Scores und machte alle seine Dopple aus - da konnte ich wirklich gar nicht viel dagegen machen, ich konnte bloß versuchen dran zu bleiben und auf eine Chance zu warten. Mein Training scheint sich so langsam auszuzahlen, die 180er, die in diesem Jahr nicht wirklich da waren, fangen an zurückzukommen und wenn meine Doppel auch weiter so treffen, bin ich mit dabei."


Titelverteidiger Michal van Gerwen überstand einen guten Stand und vorrübergehenden hartnäckigen Widerstand des deutschen Qualifikanten Sascha Stein und holte sich einen 4:1 Sieg.
Der niederländische Star hatte das erste Set im Spiel gegen Sascha verloren, der zu Beginn absolut mithalten konnte, dann aber setzte sich die Nummer 1 der Welt ab und sicherte sich den Sieg.
Van Gerwen warf insgesamt acht 180er und hatte einen Durchschnitt von knapp unter 100, in der dritten Runde wird er auch Terry Jenkins treffen.

"Er hat gut gespielt", meinte van Gerwen nach dem Spiel. "Für einen Qualifikanten hat er sich im Turnier gut gehalten und er hat Druck auf mich aufgebaut. Gegen mich hat er sehr gut gespielt, sogar im zweiten Set, als ich schon weit vorne lag, gelang es ihm noch Druck aufzubauen. Ich wusste, dass ich am Ende gewinnen würde, aber >Hut ab vor Sascha Stein. Es lastete ohnehin in diesen Spielen, bei denen alle erwarten, dass ich sie gewinnen, mehr Druck als sonst auf mir, das bin ich froh, dass ich durchgekommen bin und in der nächsten Runde stehe. Mein Spiel ist in guter Form, alles ist das, ich muss jetzt nur noch so weiter machen und mich auf das nächste Spiel vorbereiten."


Ein weiterer Niederländer, Benito van de Pas - Debütant im Alexandra Palace, sorgte für einen weiteren Schock, indem er den als Nummer 8 gesetzten Dave Chisnall mit einem 4:2 seig aus dem Turnier warf.
Der 21jährige hatte bereits in der ersten Runde Paul Nicholson ausgeschaltet, dieses Mal mache er gleich zwei Mal einen Rückstand wieder gut und schickte Chisnall zum Packen.
In der Statistik lag van de Pas in fast allen Bereichen hinter Chisnall, aber immer wenn es nötig war traf er und zog in die letzten 16 ein. Sein Durchschnitt lag bei 91.44, der von Chisnall bei 934.08, er warf vier Maxima, Chisnall fünf, aber seine Finishs, das beste war ein 127er Finish, halfen ihm in die dritte Runde einzuziehen, wo er am Montag auf Robert Thornton treffen wird.

"Das ist der Beste Sieg meines Lebens", sagte ein begeisterter van de Pas. "So ein Spiel auf der großen Weltmeisterschafts-Bühne zu gewinnen - dadurch machst du dir einen Namen, für mich ist das ein Traum. Ich habe dieses Jahr bei den Floor Turnieren eine Menge gelernt, ich hiebe enge Spiele verloren und gelernt, wirklich zu kämpfen und das konnte ich jetzt anwenden und dieses Mal mein A Spiel auf die Bühne bringen. Es war mein Traum, hier zu sein und Spiele zu gewinnen und dieser Traum geht jetzt weiter. Es wird schwer gegen Robert, aber ich werde mein Bestes geben, wir werden sehen, was passieren wird."







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