PDC World Championship - Bericht 10.Tag, Abend

Lewis Neun-Darter ist nicht genug: van Barneveld zieht unter letzte Acht ein
Ein Neun-Darter von Adrian Lewis reichte nicht aus, um die Niederlage gegen Raymond van Barneveld zu verhindern, auch Taylor und Bunting stehen in den Viertelfinalen.

Lewis warf seinen zweiten Neun-Darter bei der Weltmeisterschaft - und seinen dritten im Fernsehen - und sicherte sich damit das entscheidende Leg des ersten Sets. Bereits im Finale 2011 hatte Lewis bei der Weltmeisterschaft einen Neun-Darter geworfen und danach den Titel geholt. Dieses Mal freilich vergab er gegen den Niederländer einen Matchdart - die Doppel 7 zum 4:2 - und van Barneveld konnte zuerst zum 3:3 ausgleichen und dann das entscheidende Set 3:1 gewinnen. So bleibt er auf Kurs Richtung sechstem Weltmeister Titel.

"Was für ein Spiel", sagte van Barneveld. "Das erste Set war wahrscheinlich das Beste, das ich bisher gespielt habe - als Adie den Neun-Darter warf, dachte ich nur, dass ich dran bleiben sollte. Ich musste dran bleiben, und weite glauben und kämpfen, weil man ja nie aufgeben darf. Ich musste nur auf meine Chance warten und als sie dann im letzten Set schließlich kam, wusste ich, dass ich sie auch nutzen musste. Aber es war so ein schweres Spiel, diese Spiele werden ja nicht einfacher und ich scheine immer öfter an harten Spielen beteiligt zu sein."

Durch den Neun-Darter könnte Lewis einen 10 000 Pfund Bonus bekommen, während der Sponsor William Hill je 9 000 Pfund für Haven House Children Hospize und Parkinson's UK spenden wird, das durch den Sky Sports Moderator Dave Clark unterstützt wird.

Lewis räumte ein: " Ich bin enttäuscht. Ich habe den Neun-Darter zum Gewinn des ersten Sets geworfen und dann kam ich wieder zurück und warf in der Pause noch einen und dann fing ich ein bisschen an in Panik zu geraten. Ich habe zwei direkt nach einander geworfen und dachte schon ich könnte ihn 4:0 loswerden, aber das ist nicht passiert. Es ist mein eigener Fehler, dass ich Fehlwürfe hatte - ich hab das 88er Finish zum Sieg nicht getroffen und nur am Draht der Doppel 7 gekratzt und ich bin enttäuscht von mir. Ich geriet in Panik, wenn ich zu den Doppeln kam. Normalerweise läuft das bei mir ganz flüssig. Ich bin einfach verärgert - ich habe schon gedacht, das wäre mein Jahr."


Phil Taylor seinerseits ist weiter auf dem richtigen Weg, nachdem er einen 2:3 Rückstand gegen Kim Huybrechts noch in einen 4:3 sieg verwandeln konnte - ein echter Thriller.
Taylor wird unter den letzten Acht auf Vincent van der Voort treffen nachdem er die schwere Prüfung gegen Huybrechts überstehen konnte. Huybrechts stand bereits auf 3:2 und hatte im entscheidenden leg des sechsten Sets nur noch 36 Punkte Rest. Aber Taylor schaffte es auszugleichen und im letzten Set des Spiels spielte er dann seine ganze Klasse aus.
Der 16fache Weltmeister warf 4 180er und hatte einen Durchschnitt von 102.52 obwohl er mit einem Set neuer Darts spielte, die er zum ersten Mal bei einem Wettkampf in der Hand hielt. Am hinteren Ende des Barrels war eine zusätzliche Rille eingefügt worden. Der Belgier war bis zum Schluss nicht abzuschütteln. Sein Durchschnitt lag bei 96.93 und er hatte unter Druck ein paar wichtige Checkouts getroffen.

"Ich bin sprachlos, ich musste tatsächlich bis zum Ende kämpfen", meinte Taylor. "Ich bin sicher, dass es zum Zuschauen ein sehr gutes Spiel war. Auch wenn ich immer wieder zu kämpfen hatte, dachte ich doch zu keinem Zeitpunkt, dass ich ausscheiden würde. Die 96 im letzten Set waren ein wesentlicher Wurf, der den eigentlichen Schaden anrichtete. Ich bin durch und kann mich jetzt auch Vincent van der Voort vorbereiten, der ein guter Spieler ist."

Huybrechts fügte hinzu: "Ich hatte das Gefühl, dass ich der bessere Spieler war, ich habe wirklich gut gespielt, ich habe alles gegeben und gut gegen Phil gespielt, aber es war nicht genug. Ich werde weiter alles versuchen und ich bin stolz und glücklich darüber, dass ich richtig gut gespielt habe. Phil stand schon sehr viele Male da oben und für mich ist es doch noch neu, aber ich habe wirklich etwas geleistet und bis zum Schluss nicht nachgelassen. Ich hatte nie einen Dart auf den Sieg, aber ich war immer dabei und jetzt werde ich so weiter machen und weiter hart arbeiten, um noch besser zu werden."


Stephen Bunting war der Sieger des dritten Abendspiels, das beinahe so dramatisch verlief, wie die beiden zuvor, da sich Michael Smith von einem drei Set Rückstand noch einmal ins spiel zurückkämpfen konnte und beinahe noch ein Entscheidungsset erzwungen hätte.
Smit warf fünf Finishs über 100 Punkte, darunter ein 170er und ein 161er Finish und erzielte insgesamt acht 180er, konnte den großen Rückstand aber gegen einen eindrucksvoll spielenden Bunting mit einem Durchschnitt von 102.30 einfach nicht mehr wett machen.

"Ich wusste, dass ich schnell aus den Startblöcken kommen musste und das bin ich dann auch", kommentierte Bunting. "Ich holte mir die Führung, aber Michael ist so ein Spieler, der sich nie geschlagen gibt. Ich habe sein Spiel gegen Brendan Dolan gesehen, der ja mit zwei Sets vorne lag und sich das dann doch noch nehmen ließ und ich hatte die ganze Zeit im Hinterkopf, dass mir das nicht passieren dürfte. Michael ist ein wirklich guter Freund und ich bin traurig darüber, dass er jetzt heimgehen muss, aber gleichzeitig bin ich auch glücklich darüber, dass ich selbst in den Viertelfinalen stehe."
Er fügte hinzu: " Ich weiß, dass ich das Spiel habe um hier zu gewinnen und wenn ich meine besten Darts auf die Bühne bringe, kann ich jeden schlagen. Ich habe das dieses Jahr schon bewiesen, also weiß ich, dass ich es kann, und die PDC Weltmeisterschaft zu gewinnen, wäre natürlich das Nonplusultra. Es war immer ein Traum von mir hier zu sein und dass ich in den Viertelfinalen stehe ist ganz erstaunlich."


Das Turnier wird am 1. Januar mit den ersten beiden Viertelfinalen fortgesetzt. Titelverteidiger Michael van Gerwen spielt erste gegen Robert Thornton, dann spielen die beiden Schotten Peter Wright und Gary Anderson gegeneinander.
Taylor wird am zweiten Januar auf Vincent van der Voort treffen, anschließend spielt Raymond van Barneveld gegen Stephen Bunting.

Bei den Wettfirmen ist Taylor weiter der Favorit auf den Titelgewinn, gefolgt von Michael van Gerwen und Gary Anderson.







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