PDC World Championship - Bericht Viertelfinale 2

Taylor und Barney werden in den Halbfinalen aufeinandertreffen
Die großen Rivalen Phil Taylor und Raymond van Barneveld werden in den Halbfinalen einen Kampf um einen Platz im Finale austragen, nachdem sie unter den letzten Acht Vincent van der Voort und Stephen Bunting geschlagen haben.

Dem 16fachen Weltmeister Taylor wurden von Vincent van der Voort ein ziemlicher Schrecken eingejagt, als dieser drei Sets in Folge zur 3:2 Führung gewinnen konnte. Taylor holte sich als Antwort die drei folgenden Sets und den 5:3 Sieg.
Damit steht Taylor zum 20. Mal in den Halbfinalen einer Weltmeisterschaft und wird versuchen seine makellose Bilanz unter die letzte Vier auch gegen van Barneveld aufrechtzuerhalten.
Der fünffache Weltmeister aus Holland hatte sich in einem epischen Viertelfinale gegen den amtierenden Lakeside Weltmeister Bunting am Ende mit 5:4 durchgesetzt, nachdem er zur Hälfte des Spiels auf seine Brille zurückgegriffen hatte.

Im ersten Spiel des Abends hatte Taylor rasch mit 2:0 geführt, dann aber einen Run des von Rückenschmerzen geplagten van der Voort über drei Sets nicht verhindern können, da er unerklärlich unsicher auf seine Doppel war. Der Niederländer führte dann das Spiel weiter ins entscheidende Leg des sechsten Sets, nachdem Taylor weitere Fehlwürfe auf die Doppel hatte, konnte aber sein 96er Finish auch nicht ausmachen und Taylor nutzte seinen neunten Versuch auf die Doppel und konnte ausgleichen. Die folgenden beiden Sets gingen dann an Taylor, der damit seine Chancen, die Sid Waddell Trophy zurückzuholen, aufrechterhält.
Taylors Durchschnitt lag bei knapp über 100, obwohl er nicht seine beste Leistung bringen konnte, van der Voort lag mit 99.22 nicht weit dahinter. Der Niederländer hatte neun 180er geworfen sowie ein 104er, ein 100er, ein 107er und ein 113er Finish.

"Vincent hat sehr gut gespielt, er hat jede Menge 180er geworfen und sehr viele hohe Finishs, " sagte Taylor. "Er ist ein sehr guter Spieler und die Leute haben bisher noch nicht einmal seine Bestleistung gesehen. Es ging hier ums nackte Überleben und ich habe alles gegeben, ich wusste ja, dass ich immer weiter kämpfen musste, wenn ich weiter kommen wollte. Du brauchst Kämpfe und du bekommst sie während des Turniers, aber ich muss jetzt vorankommen. Ich muss mich verbessern und das werde ich auch."
Vincent van der Voort wollte nicht seinen Rückenproblemen die Schuld dafür geben, dass er mit Taylor nicht hatte fertig werden können, obwohl er in der Mitte des Spiels vorne gelegen hatte. "Ich habe alles gegeben, was ich hatte, aber es war nicht genug", meinte er. "Ich habe wirklich alles versucht, aber am Ende war ich einfach nicht beständig genug. Natürlich ist es mit den Rückenschmerzen ohnehin schwierig, aber ich suche nicht nach Entschuldigungen, weil sie seine Bemühungen geringer erscheinen lassen, als sie es tatsächlich waren; er Spielte gut, er ist der beste Spieler, den es je gegeben hat und ich habe heute Abend einfach gegen den besseren Mann verloren. Ich weiß, was ich kann, ich weiß, was man hier tun muss um weit zukommen, und nächstes Jahr werde ich zurückkommen."


Im zweiten Viertelfinale des Abends spielten van Barneveld und Bunting ein weiteres episches Spiel, in dem keiner der Beiden sich mehr als ein Set Vorsprung hatte sichern können, bevor dann doch van Barneveld überlebte.
Selbst die Durchschnitte der beiden Spieler waren mit 98.36 für Bunting und 98.37 für van Barneveld nahezu identisch, wobei der Niederländer 13 1980er warf und sein Gegner nur sechs. Drei der ersten vier Sets wurden mit 3:0 gewonnen, zwei davon von Bunting, der zum 2:2 ausgleichen konnte, bevor er mit dem genauso engen fünften Set die Führung übernahm. Van Barneveld trug seit dem vierten Set wieder seine Brille, die ihm im Oktober und November Erfolg gebracht hatte, auf die er aber während der ersten drei Runden im Alexandra Palace verzichtet hatte. Er holte sich erst den Ausgleich und lag dann auch im nächsten Set bereits vorne, Aber Bunting gab nicht nach und erkämpfte sich ein Entscheidungsset, das aber der Niederländer mit einem 124er Finish schließlich 3:0 gewinnen konnte und wird jetzt im Halbfinale auf Taylor treffen.

"Ich bin sehr stolz darauf wieder in den Halbfinalen zu stehen", meinte van Barneveld, der vor zwei Jahren in den Halbfinalen gegen Taylor verloren hatte. "Es war toll da draußen - Stephen hat so gut gespielt und die Zuschauer waren begeisternd. Stephen kam immer wieder zurück und zeigte, was für ein hervorragender Spieler er ist. Er wird noch lange Zeit dabei sein und er wird bestimmt noch besser werden. Genau wie heute werde ich auch in den Halbfinalen um mein Leben kämpfen müssen, ich fürchte mich aber nicht und ich spiele gerne gegen Phil, der ist ganz erstaunlich und man weiß, was man tun muss, um ihn zu schlagen."
Van Barneveld, der unter Diabestes leidet und zu Beginn des Jahres eine Brille verschrieben bekommen hatte, die er auch bei den vorhergehenden vier TV Events getragen hatte, fügte hinzu: "Ich hatte mir die Brille aufsetzen müssen. Zu Ende des vierten Sets schaute das Board etwas verschwommen aus. Sie schien zu helfen."







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