PDC World Championship - Bericht 3.Tag, Nachmittag

Ryder geniesst Pipes Traum
Der in Australien lebende Lawrence Ryder sorgte im Alexandra Palace für eine große Sensation indem er den als Nummer 17 gesetzten Justin Pipe mit 3:2 aus dem Turnier warf, Robert Thornton und Ronnie Baxter werden in der zweiten Runde aufeinander treffen.
Der in England geborene Ryder, der vor 13 Jahren von Derby nach Westaustralien ausgewandert ist, kam von einem 1:2 Rückstand mit einem blinden Finish wieder zurück ins Spiel, holte sich sechs Legs nacheinander und wird jetzt in der zweiten Runde auf Terry Jenkins treffen.
Pipe hatte im ersten Set in 11 Anläufen nur ein einziges Doppel treffen können und Ryder sicherte sich das Set ohne Legverlust mit einem 101er Finish auf der Doppel 20.Pipe konnte wieder ausgleichen, nachdem er auch im zweiten Set hinten gelegen war. Er sicherte sich die nächsten drei Legs, warf dabei eine 177 und verbesserte seine Trefferquote auf die Doppel deutlich. Im dritten Set konnte er noch einen Gang höher schalten, während Ryder ebenso deutlich nachließ. Pipe gab in diesem Set kein einziges Leg ab. Ryder, Sieger des PDPA Australien Grand Prix 2014, zeigte sich unbeeindruckt und begann seinen magischen Lauf mit einer Doppel 20 gegen den Wurf zu Beginn des vierten Sets. Dann machte er 46 und 32 Punkte aus und glich zum 2:2 aus.Auch das fünfte Set entwickelte sich ähnlich. Ryder gewann das erste Leg und sicherte sich nachdem beide Spieler eine 180 geworfen hatten, das zweite Leg mit einem 76er Finish. Im dritten Leg verfehlte er mit seinem ersten Matchdart die Doppel 20, aber Pipe konnte nicht ausmachen und der Spieler aus Perth machte im dritten Anlauf alles klar.

"Ich war nicht wirklich nervös, ich habe mich gut gefühlt und ich habe gut gespielt und im letzten Set kam dann einfach alles zusammen," sagte Ryder, der gleich im ersten Jahr, indem er den kompletten Australian Grand Prix spielte, Champion wurde. "Ich habe in Sydney zu schnell gespielt. Dass ich jetzt gegen Justin gespielt habe, hat mir wahrscheinlich dabei geholfen, etwas langsamer zu spielen. Einen gesetzten Spieler wie Justin zu schlagen gibt deinem Selbstvertrauen natürlich einen richtigen Kick, ich glaube daran, dass ich jetzt da raus gehen und jeden schlagen kann."
Ryder wird jetzt Weihnachten bei der Familien in Derby verbringen bevor er zu seinem Zweitrundenspiel zurückkommen wird und er räumte ein: "Das war schon ein sehr stürmisches Jahr für mich auf der australischen Tour. Ich habe, wenn ich hier war, immer Dart im Fernsehen verfolgt und es ist toll jetzt zurückzusein, nachdem ich nach Australien ausgewandert bin. Der Dartsport wächst in Australien wirklich sehr schnell, er wird richtig groß und es gibt da ein paar wirklich hervorragende Spieler, ich denke da werden in den nächsten paar Jahren noch ein paar mehr hier her kommen."


Robert Thornton schickte mit seinem eindrucksvollen 3:0 Sieg über Andrew Gilding schon einmal einen Warnschuss an das restliche Teilnehmerfeld. Er verlor nur zwei Legs und wird jetzt in der zweiten Runde auf Ronnie Baxter treffen.
Der ehemalige UK Open Champion Thornton warf zwei 180er im ersten Set und machte bei allen drei Finishs jeweils mit dem letzten Dart aus um in Führung zu gehen, Gilding konnte nur mit einem Leggewinn antworten. Mit der Doppel 7 im zweiten Set ging es für Thornton weiter, eine dritte 180 folgte in einem 14-Darter. Gilding wehrte sich mit einem 56er Finish, aber Thornton gewann das vierte Leg mit einem 76er Finish zur 2:0 Führung. Das dritte Set setzte dann noch einen drauf - der Schotte warf einen 13-Darter, ließ ein 144er Finish folgen und machte mit einem weiteren 14-Darter alles klar. Sein Durchschnitt lag bei 97.6, seine Leistung war absolut professionell - eine der besten bisher in der ersten Runde.


Ronnie Baxter hingegen hatte gegen den Qualifikanten Daryl Gurney ziemlich zu kämpfen um sich einen 3:1 Sieg zu holen, seinen ersten bei einem im Fernsehen übertragenen Turnier seit dem World Grand Prix 2013.
Schon von Beginn an tat sich Baxter schwer, einen entschlossenen Gurney abzuschütteln, der in seinem Vorrundenspiel hervorragend gespielt hatte, er war gegen Scott Mackenzie bereits mit 0:3 hinten gelegen. Als der aber Matchdarts verwarf, nutzte der Nord Ire seine Chancen und kämpfte sich mit Finishs von 120 und 142 zurück.
Baxter und Gurney teilten sich im Spiel acht 180er, Gurney hatte im ersten Set nach einem 105er Finish gegen den Wurf 2:1 geführt. Im vierten Lag warfen beide eine 180. Baxter glich mit einem 12-Darter aus und schnappte sich das Set dann doch noch mit einem 52er Finish. Das zweite Set war dann eher Routine. Baxter führte nach einer weiteren 180 mit 2:0. Das folgende Leg ging an Gurney, aber Baxter warf ein 106er Checkout zum Setgewinn. Ins dritte Set stieg Gurney mit einem 12-Darter ein. Baxter konnte ausgleichen und selbst in Führung gehen, vergab dann aber einen Matchdart aufs Bullseye. Gurney glich aus und entschied das Set dann mit einem 108er Finish für sich. Auch im fünften Set sicherte sich Gurney das erste Leg. Dann aber übernahm Baxter, glich mit der Doppel 5 aus, warf dann eine 54er Finish und schließlich einen 12-Darter zum Sieg.

"Daryl spielte wirklich sehr gut, also mußte ich das auch tun und kam glücklich durch," meinte Baxter. "Ich fühle mich sehr gut, gehe ein Spiel nach dem anderen an, aber Robert in der nächsten Runde wird schon schwierig werden.Ich habe es diese Woche geschafft, meine Darts zu verlieren. Ich saß am Donnerstag in einem Taxi, da müssen sie mit wohl aus der Tasche gerutscht sein, aber zum Glück hatte ich ein Ersatz Set dabei und habe das benutzt. Ich habe mit meinen üblichen seit zwei Jahren gespielt und habe damit beide Male in der ersten Runde verloren."


Auch Ronny Huybrechts buchte einen Platz in der zweiten Runde und wird dort auf Peter Wright treffen. Er hatte einen einfachen 3:0 Sieg gegen Andy Smith.
Bis auf zwei gewann Ronny alle Legs des Spiels und Smith bezahlte teuer für seine Fehlwürfe auf die Doppel, im letzten Set auch noch von einer Wespe gestochen - für ihn war es ein Spiel zum vergessen. Gleich im ersten Set verfehlte Smith vier Doppel und zwei weitere zu Beginn des zweiten Sets. So konnte Huybrechts die ersten sechs Sets ohne Probleme gewinnen und das Kommando übernehmen. Smith hätte im sechsten Leg beinahe noch einmal zurück ins Spiel gefunden, aber Huybrechts verhinderte es mit einem 101er Finish. Das siebte Leg ging dann aber wirklich mit einem 75er Finish an Smith und er konnte auch das folgende Leg gewinnen, traf dann aber das Doppel zum Setgewinn nicht und Huybrechts kam zurück. Im folgenden Leg vergab Smith drei weitere Set Darts und auch dieses Leg ging an Huybrechts, der dann im nächsten Leg mit einem 87er Finish das Spiel beendete.

"Ich bin nicht hundertprozentig zufrieden mit meinem Spiellevel, aber ich stehe in der nächsten Runde und darüber bin ich glücklich," kommentierte Huybrechts. "Andy hat einige Doppel verpasst und nicht sein bestes Spiel abgeliefert, er tut mir schon ein bisschen leid. Ich hoffe, dass ich in der nächsten Runde etwas besser spiele, als in diesem Spiel - das muss ich gegen Peter auch. Aber ich freue mich auf das Spiel. Ich werde jetzt nachhause gehen und trainieren, viellicht auch ein bisschen mit Kim, mal sehen. An Weihnachten wird es zuhause recht umtriebig werden, ich habe eine Menge Leute zu füttern, da ist immer einiges los wenn ich das Weihnachtsessen koche!"







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