PDC World Championship - Bericht 3.Tag, Abend

Webster schlägt Whitlock k.o.
Darren Webster sorgte für eine große Sensation - er warf den ehemaligen Finalisten Simon Whitlock mit einem 3:1 Sieg aus dem Turnier, Kyle Anderson schaltete Steve Beaton aus und Gary Anderson überlebte nur knapp den dickköpfigen Qualifikanten Scott Kirchner.

Wenn es auch im allgemeinen für Australien ein guter Tag war, war doch ausgerechnet der beste australische Spieler das bisher hoch-profilierteste Opfer des Turniers. Whitlock war auf Platz sieben gesetzt ins Turnier gegangen, überstand aber Websters herausragendes Finishing nicht.
Der aus Norwich stammende Webster hatte einen Durchschnitt von 94.24 und traf 11 von 23 Doppeln. Genau das machte den Unterschied aus, da Whitlock 24 Anläufe brauchte, um ganze vier Doppel zu treffen. Zum ersten Mal, seit er bei der PDC Weltmeisterschaft antritt, ist er bereits in der ersten Runde ausgeschieden.
Das gute Finishing Websters war von Beginn an offensichtlich, als er gleich im ersten Leg mit einem 128er Finish aufwartete. Er ließ im nächsten Leg ein Shanghai Finish folgen, verpasste im dritten Leg ein 104er Checkout, kam aber noch einmal ans Oche zurück und hatte das erste Leg in der Tasche. Whitlock erholte sich etwas und gewann ein enges zweites Set im entscheidenden Leg nachdem beide Spieler ihre Doppel im ersten Anlauf verpasst hatten. Mit Hilfe einer 180 sicherte sich Whitlock das erste Leg des dritte Sets, aber Webster schlug gleich mit einem 136er Finish wieder zurück. Mit einer weiteren 180 begann der Australier das dritte Leg, aber es war Webster, der sich das Leg mit einem 101er Finish sichern konnte und dann mit der Doppel 8 das Set gewann. Auch das vierte Set wurde von Webster beherrscht, der mit einem 14-Darter begann im zweiten Leg eine 180 warf und mit einem 70er Finish auf der Doppel 20 Set und Spiel gewann.

"Ich habe in den letzten paar Wochen an meinen Doppeln gearbeitet, weil sie mich etwas im Stich gelassen hatten, aber ich war ganz darauf konzentriert mit Zeit zu lassen und sie laufen zu lassen, weil ich dazu neige, den letzten Dart manchmal zu schnell zu werfen," sagte Webster, der vor zwölf Monaten gegen James Wade Matchdarts verworfen hatte. "Ich bin so glücklich, dass ich vor den Fernsehkameras gewonnen habe, endlich!!! Ich habe gut gespielt und bei den Floor Events Durchschnitte von über 100 gehabt, das ganze Jahr über, aber hier auf der Bühne scheint der Arm irgendwie lahmer zu werden, und es hat bisher nie geklappt, ich bin erleichtert, dass ich endlich einmal ein Spiel hier oben gewonnen habe. Ich habe ja gerade erst losgelegt, zuerst war ich ein bisschen nervös, aber jetzt kann ich mich entspannen und wer weiß, was dann passieren wird."


Kyle Anderson rächte sich mit einem 3:0 Sieg an Steve Beaton und zog in die zweite Runde des Turniers ein - er rächte sich für seine Niederlag gegen Beaton bei seinem Weltmeisterschaftsdebüt 2013.
Der Australier hatte sich letztes Jahr in die Schlagzeilen gespielt, als er gegen Ian White einen Neun-Darter erzielte, aber trotzdem zum zweiten Mal in der ersten Runde verlor. Bei seinem Debüt hatte er mit 3:0 gegen Beaton verloren, aber dieses Mal war es genau anders herum.
Das erste Set war ziemlich ausgeglichen, Beaton ging 2:1 in Führung, aber mit einem 15-Darter glich der Australier aus und holte sich dann das entscheidende Leg nachdem beide Spieler zuerst ihre Doppel verfehlt hatten. Im zweiten Set stürmte Anderson aus den Startlöchern, warf in jedem der drei Legs eine 180 und gewann das Leg mit einem 68er Finish. Leg zwei ging in einem 14-Darter an ihn. Beaton hielt ihn mit einer Doppel nur kurz auf, im vierten Leg entschied Anderson das Set mit der Doppel 4 für sich. Das dritte Set war ziemlich einseitig, Anderson gewann alle drei Legs und zog in die zweite Runde ein, wo er auf Andy Hamilton treffen wird.

"Das ist ein toller Gefühl, zwei Jahre harter Arbeit haben sich ausgezahlt," meinte Anderson. "Ich habe noch nicht an meinem Limit gespielt, aber ich habe genug um weiter zu kommen, dass ist brillant. Vielleicht habe ich ein bisschen zuviel an 2012 gedacht, als ich das letzte Mal gegen Steve gespielt habe. Ich war zu Beginn ein bisschen nervös, aber nach dem ersten Set haben sich meine Nerven beruhigt.
Angesprochen auf sein nächstes Spiel gegen Hamilton fügte Anderson hinzu: "Ich werde mich auf dieses Spiel genauso vorbereiten, du mußt dich vorbereiten, um da hinaus zu gehen - ganz egal, gegen welchen Spieler du spielst, ob das jetzt Phil Taylor, Michael van Gerwen oder sonst jemand ist. Andy ist ein großer Name und es wird hart werden, aber ich werde vorbereitet sein."


Terry Jenkins erwischte einen guten Einstieg in seine Weltmeisterschaft, sein Durchschnitt lag bei 98.73 und er warf bei seinem 3:1 Sieg über den australischen Linkshänder John Weber fünf 180er.
Jenkins begann herausragend mit einem 12-Darter mit einer 140 und einer 180, den er mit einem 121er Finish beendete. Weber wehrte sich, konnte Jenkins aber nicht aufhalten. Er warf auch im dritten Leg eine 180, gewann es mit einem 36er Finish und holte sich dann sein fünftes Leg. Aber Weber war im nächsten mit einem 128er Checkout zur Stelle und sicherte sich dann das Set zum Ausgleich. Jenkins reagierte sofort und gewann die folgenden sechs Legs zum Sieg. Das dritte Set war nicht hochklassig, aber schnell gewonnen. Im vierten Set steigerte sich Jenkins - er warf einen 15-Darter, einen 13-Darter und beendete Set und Spiel mit einem 14-Darter. Jetzt wird er nach Weihnachten auf einen weiteren Australier - Laurence Ryder - treffen.

"Ich habe wirklich gut gespielt, da war nur dieses zweite Set, na eigentlich sogar nur das eine Leg im Set - das mich etwas zurück warf," meinte Jenkins. "Aber sonst habe ich gut gespielt. Ich habe jede Menge 140er geworfen und beständig gespielt. Es war nur das ein oder andere Doppel und da muss ich noch zulegen. Ich hatte keine Ahnung, was auf mich zukommen würde, ich habe ja noch nie gegen ihn gespielt."


Der ehemalige Finalist Gary Anderson musste eine gefährliche Herausforderung durch den Sieger des Vorrunden - Spiels Scott Kirchner abwehren, um sich einen 3:1 Sieg zu holen und in die zweiten Runde einzuziehen, wo er gegen Jelle Klaasen spielen wird.
Kirchner hatte in seinem Vorrundenspiel den Neuseeländer Mark McGrath schnell mit 4:0 abgefertigt und ging in der gleichen Form auch in sein Erstrundenspiel gegen Anderson, der gegen das Spieltempo des Amerikaners zu kämpfen hatte und nur neun von 38 Würfen auf die Doppel ins Ziel brachte.
Die Durchschnitte der beiden Spieler waren mit etwas über 86 fast identisch, Anderson warf drei 180er und 15 140er, aber seine Probleme mit den Doppeln mußte er teuer bezahlen, weil Kirchner dadurch eine Chance bekam das dritte Set zu gewinnen.
Der Schotte holte sich das erste Set, das über alle fünf Legs ging. Anderson warf im entscheidenden Leg einen 14-Darter und atmete dann erst einmal erleichtert durch. Das zweite Set begann mit einer 180 von Kirchner, aus der er einen 14-Darter machte, und er holte sich auch das folgende Leg in einem 13-Darter. Im dritten Leg stand Anderson bereits auf 40 Punkten Rest, aber Kirchner kam ihm mit seinem 66er Finish zuvor und glich zum 1:1 aus. Die ersten beiden Legs des dritten Sets gingen an Anderson, der dieses Mal seine Doppel problemlos getroffen hatte, aber nach dem Kirchner im folgenden Leg eine 180 geworfen hatte, kamen die Probleme zurück und der Amerikaner holte sich das Leg mit einer Doppel 7. Im folgenden Leg warf Anderson eine 180, wurde aber erneut von Kirchner für Fehlwürfe auf die Doppel abgestraft und das Set ging in ein Entscheidungsleg. Dort aber traf der Amerikaner seine Doppel 11 für sein 124er Finish nicht und Anderson rettete sich mit einer Doppel 5. Kirchner übernahm nach einem 69er Finish im vierten Leg die Führung, tarf dann aber im folgenden Leg die Doppel 16 nicht und Anderson holte sich das Leg mit einer Doppel 1. Anderson sicherte sich auch das dritte Leg mit einem 72er Finish und holte sich dann mit einer Doppel 180 einen hart erkämpften Sieg.

"Das war ein Kampf und ich fand einfach kein richtiges Tempo. Jetzt bin ich froh, dass ich es über die Ziellinie geschafft habe, ganz ehrlich," meinte Anderson. "Ich kam einfach nicht in einen Rhythmus und Scott spielte gut - er warf hohe Scores, ich glaube in ein paar Legs verfehlte er die Doppel, sonst hätte er in Führung gehen können. Die erste Runde ist immer die schwerste, aber Jelle wird mir besser liegen, weil er schneller spielt. Ich kenne Jelles Spiel in - und auswendig und es wird ein gutes Tempo sein."







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