Premier League 2015 - Siebter Spieltag

Anderson begeistert Zuschauer in Glasgow, Barney schlägt Taylor trotz dessen hoher Scores
Gary Anderson kratzt am Draht der Doppel 12 für einen Neun-Darter und gewann auf heimatlichem Boden, Raymond van Barneveld schlug Phil Taylor mit 7:4.

Weltmeister Anderson wurde von den 10 000 Zuschauern in Glasgow begeistert empfangen und bedankte sich mit einem 7:5 Sieg über Kim Huybrechts bei ihnen für ihre Unterstützung.
Huybrechts hatte sich das erste Leg des Spiels geholt, aber Anderson übernahm rasch mit 3:1 die Führung und behielt den Zwei-Leg Vorsprung das ganze Spiel über, obwohl Huybrechts mit einem 84er Finish ein Entscheidungsleg erzwang. Im letzten Leg begann Anderson mit einer 177 und ließ eine 180 folgen. Von seinem 144er Finish, das ihm den Neun-Darter eingebracht hätte, traf er auch zwei Mal die Tripel 20, kratzte dann aber lediglich am Draht der Doppel 12. Er traf sie aber im zweiten Anlauf zum Sieg.

Nach dem Spiel räumte er ein: "Ich hatte gedacht, ich würde die Doppel 12 treffen, als der Dart meine Hand verließ, aber es sollte nicht sein - aber die Hauptsache war ja zu gewinnen. Kim hat gut gespielt und ich war bei meiner Rückkehr nach Schottland ziemlich nervös, ich bin erleichtert, dass ich gewonnen habe. Es war vielleicht kein Spiel aus einem Guss, aber ich habe mir die zwei Punkte geholt. Ich glaube jedes meiner Haare stand beim Walk-Up zu Berge und es war ein toller Empfang durch di Fans, Es ist für mich ein toller Abend."

Phil Taylor sorgte für ein weiteres Stückchen Dart Geschichte, allerdings sicherlich nicht zu seiner Freude, als er mit dem jemals höchsten in einem im Fernsehen übertragenen Spiel erzielten Durchschnitt 4:7 gegen Raymond van Barneveld verlor. Der Durchschnitt lag bei 115.80 und Taylor warf bei seiner Niederlage neun 180er.
Taylor hatte das Spiel mit einer 180 begonnen und sich das erste Leg gegen den Wurf in einem 12-Darter gesichert, bevor er seine Führung auf 2:0 ausbaute. Im dramatischen dritten Leg drehte sich das Spiel - Taylor entschloss sich für sein 125er Finish nicht auf das Bullseye zu zielen, sondern stellte sich auf 32 Punkte Rest und van Barneveld reagierte und machte 144 Punkte aus. Dann glich der Niederländer aus. Taylor holte sich mit einem zweiten 12-Darter die Führung noch einmal zurück, aber van Barneveld glich erneut aus und bestrafe in den folgenden beiden Legs Taylor für Fehlwürfe auf die Doppel. Dann sicherte er sich das neunte Leg zum 6:3. Taylor konnte das 10. Leg mit Hilfe zweier 180er gewinnen, aber es war zu spät: im nächsten Leg machte der Niederländer mit einem eigenen Maximum in einem 14-Darter alles klar und holte sich seinen zweiten Sieg über Taylor in der Premier League.

"Phil war in den ersten beiden Legs unantastbar und ich dachte schon, es würde ein langer Abend werden, aber dann machte ich die 144 im dritten Leg aus und das hat das Spiel vollkommen auf den Kopf gestellt, " gab van Barneveld zu. "Ich bin wirklich sehr glücklich, weil ich seit ein paar Wochen am Kämpfen bin, und dann gegen den besten Spieler der Welt zu spielen und zu gewinnen ist toll. Es ist schon erstaunlich einen Spieler zu schlagen, der einen Durchschnitt von 115 spielt, aber es geht einfach darum sich zwei Punkte zu holen. Die Spieler sind heut so gut und mein Spiel ist einfach nicht ganz da, aber ich würde gerne jede Woche so spielen - vielleicht würde es meinem Fokus helfen jede Woche gegen Phil, Gary Anderson und Michael van Gerwen zu spielen."

Der Premier League Champion von 2013, Michael van Gerwen, steht jetzt mit zwei Punkten Vorsprung vor Anderson an der Spitze der Ligatabelle nachdem er Dave Chisnall mit 7:4 geschlagen hat. Für Chisnall war es die zweite Niederlage in Folge.
Mit einem 124er Checkout war der Niederländer perfekt ins Spiel gestartet und im Spiel führte er mit 2:0 und 5:1^. Dann legte Chisnall einen Spurt hin und holte sich drei der folgenden vier Legs, verfehlte dann aber die Doppel und der Niederländer konnte den Sack zu machen.

"Die zwei Punkte zu holen ist das wichtigste, aber ich bin ziemlich enttäuscht davon, wie ich gespielt habe", Kommentierte van Gerwen. "Ich hatte den Eindruck, ich würde einen ziemlichen Mist spielen und möglicherweise war es meine schlechteste Vorstellung in diesem Jahr, aber es ist ein Sieg. Ich möchte immer gut spielen, deshalb bin ich enttäuscht, aber auch Dave hat nicht gerade seine beste Leistung gezeigt und ich glaube, wenn er mich bedrängt hätte, hätte ich vielleicht schon noch höher schalten können."

Der Abend in Glasgow brachte daneben noch zwei Unentschieden - zu Beginn teilten sich James Wade und Adrian Lewis in einem engen Spiel die beiden Punkte, dann begeisterte Peter Wright die schottischen Zuschauer, als er von einem 1:5 Rückstand gegen Stephen Bunting noch zu einem Unentschieden zurück kam.
Wade und Lewis hatten beide einen Durchschnitt von über 102 in ihrem hochklassigen Aufeinandertreffen, in dem zunächst der zweimalige Weltmeister vorne leg und später der Linkshänder. Lewis konnte dann wieder ausgleichen, bevor die letzten vier Legs alle mit dem Wurf gewonnen wurden. Wade steht jetzt mit sieben Punkten in der Mitte der Tabelle, während Lewis mit fünf Punkten mitten im Abstiegskampf steht.

Lewis meinte: "Ich betrachte das alles einen gewonnen Punkt. Ich habe zu Beginn ein paar Chancen liegen lassen, später dann aber die wichtigen Doppel alle getroffen. Die letzten beiden Wochen habe ich einen Durchschnitt von über 100 gespielt und beide Male nur einen Punkt geholt, aber ich arbeite hart und bin immer noch mit meiner Form zufrieden. Hoffentlich kommen auch bald die entsprechenden Ergebnisse."
Wade, der am letzten Sonntag ein Players Championship gewonnen hat, sagte: "Ich bin zufrieden, weil ich in den meisten Spielen gut gespielt habe, aber ich bin enttäuscht, weil ich aus meinen Möglichkeiten heute Abend nicht mehr gemacht habe. Adrian hat die meisten seiner Chancen genutzt, aber trotzdem ist es für mich ein Punkt mehr in der Tabelle und ich kann darauf aufbauen."

Wright und Bunting haben nach ihrem Unentschieden beide sechs Punkte, der ehemalige Weltmeisterschafts - Finalist hatte es geschafft fünf der letzten sechs Legs zu holen, sich dabei mit einem 106ewr Finish das Entscheidungsleg erzwungen und mit einem 14-Darter das Unentschieden geholt.
Wright ist jetzt seit fünf Spielen ungeschlagen - nach drei Unentschieden und einem Sieg folgte wieder ein Unentschieden, und er meinte: "Sich von einem Weltmeister einen Punkt zu holen ist toll, aber ich habe mich richtig krank gefühlt und nur die Zuschauer haben mich durchgezogen. Auf diesen Punkt bin ich wirklich stolz, weil ich die ganze Zeit am Kämpfen war und die Zuschauer haben mich beflügelt. In vieler Hinsicht fühlt es sich wie ein Sieg an."
Bunting gab zu: "Als ich 5:1 vorne lag, hatte ich das Spiel eigentlich schon in der Tasche und ich hatte jede Menge Chancen, es zu gewinnen. Deshalb fühlt es sich für mich so an, als hätte ich zwei Punkte verloren, aber ich komme zurück und werde mich jetzt auf den nächsten Spieltag in Dublin fokussieren. Ich habe es gelernt, nicht zurückzuschauen und ich bin ein positiver Spieler."


Statistik
Ave180sDoublesPlayervPlayer Ave180sDoubles
103.795-Wade 6:6Lewis102.004-
93.402-Wright 6:6Bunting89.954-
104.1837/16v.Barneveld 7:4Taylor115.8094/12
98.0455/20Huybrechts 5:7Anderson100.0757/19
90.6824/18Chisnall 5:7v.Gerwen93.1837/17






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