World Matchplay 2019 - Vorschau Teil 2
Glen Durrant
Alter: 48
Spitzname: Duzza
Beste Vorstellung im Fernsehen: Dreimaliger BDO Weltmeister, Viertelfinale Grand Slam 2017 Betfred Turnier Wettquote: 40/1
Gegner in der ersten Runde: Adrian Lewis
Glen Durrant als Debütanten zu bezeichnen widerstrebt einem schon fast, aber er hat ja erst in diesem Jahr zur PDC gewechselt und debütiert daher bei fast allen PDC Turnieren. Durrant spielt seit 1985 Dart und nahm 2004 zum ersten Mal an den Winmau World Masters teil. Wie zu dieser Zeit bei vielen Turnieren war er aber erfolglos. Erst ab 2015 änderte sich das, aus welchen Gründen auch immer. 2015 stand er zum ersten Mal bei der BDO Weltmeisterschaft im Halbfinale, gewinnt die World Masters und die Zuiderduin Masters und steigt auf den ersten Platz im BDO Ranking auf. 2016 verliert er bei der BDO Weltmeisterschaft in den Viertelfinalen. Er nimmt die Einladung zum Grand Slam of Darts an und spielt sich in die Viertelfinale. Da er sich sehr positiv über die PDC äußert, gibt es Gerüchte über einen möglichen Wechsel. Aber Durrant bleibt in der BDO und verteidigt den World Masters und den Zuiderduin Masters Titel. Er gewinnt die BDO Weltmeisterschaft 2017 und wird zum dominierenden Spieler der BDO. Wieder nimmt er am Grand Slam teil und erreicht dieses Mal die Viertelfinale. Wieder gibt es Gerüchte über einen möglichen Wechsel, aber Durrant ist es zunächst einmal wichtiger, seinen BDO Weltmeistertitel zu verteidigen, was ihm auch gelingt. Er zögert aber weiter mit einem Wechsel und holt sich stattdessen 2019 zum dritten Mal den BDO Weltmeistertitel. Dann aber wechselt er tatsächlich, und sichert sich bei der Qualifying School eine PDC Tour Card. Und Durrant zeigt, dass er sich auch in der PDC behaupten kann und hat in diesem Jahr bereits zwei Players Championships gewonnen.
Fast gleichzeitig mit dem Wechsel der Organisation kommt auch ein Wechsel der Sponsoren - Durrant steht jetzt bei Target unter Vertrag. Alles in allem zeigt sich der inzwischen Vollzeit Profi sehr glücklich über seinen Wechsel zur PDC.
Durrant ist ein sehr beständiger Spieler, mit dem man eigentlich immer rechnen muss und er würde natürlich gerne bei einem Major Turnier auf der großen Bühne Eindruck machen. Adrian Lewis hingegen ist ein Spieler, der alles andere als beständig ist, inzwischen aber aus seiner Formkrise wieder heraus ist. Wenn der "wirkliche" Adrian Lewis beim Erstrundenspiel auftaucht, dürfte Durrant es schwer haben. Ansonsten würde ich sagen "Vorteil Durrant". Im zweiten Spiel würde wahrscheinlich Michael van Gerwen auf ihn warten.
Jamie Hughes
Alter: 33
Spitzname: Yozza
Beste Vorstellung im Fernsehen: Grand Slam 2016 Last 16 Betfred Turnier Wettquote: 66/1
Gegner in der ersten Runde: Michael Smith
Wie Glen Durrant ist auch Jamie Hughes ein erfahrener BDO Spieler, der seit seinem 10. Lebensjahr Dart spielt und seit 2007 bei der BDO unterwegs ist. Zwischendurch, 2012, versucht er sich auch einmal bei den UK Open, verliert aber in der Vorrunde. 2014 spielt sich Hughes ins Finale der Winmau World Masters und gewinnt die Zuiderduin Masters. 2015 debütiert er bei der BDO Weltmeisterschaft und verliert in der ersten Runde gegen Glen Durrant. Alles in allem war 2015 aber ein ordentliches Jahr für Yozza, der für das englische National Team nominiert wird und mit ihm dem WDF World Cup gewinnt. 2016 steht er im Halbfinale der BDO Weltmeisterschaft und gewinnt mit der National Mannschaft den WDF Europe Cup. Bei den World Masters steht er in den Halbfinalen. Er wird zum Grand Slam eingeladen, übersteht die Gruppenphase und verliert in den Achtelfinalen gegen Chris Dobey. 2017 erreicht er bei der BDO Weltmeisterschaft erneut die Halbfinale und gewinnt die Isle of Man Classic. Bei der BDO Weltmeisterschaft 2018 verliert er in der ersten Runde gegen Michael Unterbuchner und wechselt dann zur PDC. Er bekommt keine Tour Card und spielt zunächst auf der Challenge Tour, auf der er ein Tournier gewinnt. 2019 nimmt Hughes wieder an der Qualifying School teil und dieses Mal klappt es. Bereits bei der Q School beeindruckt er mit hohen Durchschnitten, die er auch bei anderen Turnieren spielt. Allerdings hält er sie zunächst nicht bis in die letzten Runden durch. Bei der European Tour in Tschechien gelingt es ihm zum ersten Mal und er wird mit dem Sieg und dem Platz im World Matchplay belohnt.
Hughes erste Wahl beim Sport war eigentlich der Fußball und er war als Jugendlicher ein talentierter Verteidiger. Dann aber schenkte sein Onkel ihm ein Set Darts, das er gefunden hatte und Hughes wechselte zum Dartsport.
Hughes hat mit Michael Smith in der ersten Runde einen schweren Gegner - oder vielleicht auch nicht, je nachdem, ob Smiths Kampf mit den Doppeln in eine weitere Runde geht oder nicht. Sollte Smith weiter so viele Versuche brauchen um seine Doppel zu treffen, hat Hughes eine gute Chance weiterzukommen. Er könnte durchaus auch Runde zwei gegen Max Hopp und Dave Chisnall überstehen.
Chris Dobey
Alter: 29
Spitzname: Hollywood
Beste Vorstellung im Fernsehen: Viertelfinale Grand Slam 2018, Players Championship Finale Viertelfinale 2018 Betfred Turnier Wettquote: 125/1
Gegner in der ersten Runde: Rob Cross
Es hat mich schon fast überrascht, dass Chris Dobey bisher noch nie beim World Matchplay dabei war, so allgegenwärtig scheint der junge Spieler inzwischen zu sein.
Dobeys Karriere begann 2013 bei der BDO. 2014 spielte er sich in die letzten 32 der Winmau World Masters und schlug dabei unter anderen in der ersten Runde Martin Schindler. 2015 nimmt er an der Qualifying School teil und sicherte sich über die Rangliste eine Tour Card. 2015 steht er zum ersten Mal auf der Pro Tour in einem Achtelfinale, nimmt an seinem ersten European Tour Event teil und spielt sich über die Qualifikation in das Finale der World Series of Darts. 2016 spielt er mehrere European Tour Events, in einem Players Championship Finale, den Grand Slam of Darts, wo er die Viertelfinale erreicht, und das Players Championship Finale. Er qualifiziert sich für die PDC Weltmeisterschaft 2017 und erreicht die zweite Runde. 2017 lief für Dobey nicht so gut, aber immerhin kann er sich für die Weltmeisterschaft 2018 qualifizieren und war dort Phil Taylors letzter Erstrunden Gegner. Dobey erreicht die Achtelfinale der UK Open, zwei Pro Tour Finale und die Viertelfinale des Players Championship Finales. 2019 nimmt er wieder an der PDC Weltmeisterschaft teil und spielt sich in die Achtelfinale. Daraufhin wird er als Contender zur Premier League eingeladen und erzwingt dort gegen Mensur Suljovic ein Unentschieden. Zum ersten Mal steht Dobey im Finale eines European Tour Events.
Dobey wird lange Zeit von Gary Anderson unterstützt. Er wollte immer schon in Blackpool auf der Bühne stehen.
Chris Dobey wird auf keinen Fall ein einfacher Erstrunden Gegner für Rob Cross sein. Cross scheint zwar langsam wieder seiner Bestform näher zu kommen, aber noch schwanken seine Leistungen. Das Cross mehr Erfahrung mit der Bühne in Blackpool hat, könnte sich als Spiel entscheidend erweisen.
Danny Noppert
Alter: 28
Spitzname: Noppie
Beste Vorstellung im Fernsehen: Players Championship Finale Halbfinale 2018 Betfred Turnier Wettquote:200/1
Gegner in der ersten Runde: Gary Anderson
Auch Danny Noppert ist ein ehemaliger BDO Spieler, der 2013 aus dem nichts in den Viertelfinalen der Winmau World Masters auftauchte. Zuvor hatte er lediglich Turniere in den Niederlanden gespielt. 2015 gewann er eine ganze Reihe von Turnieren - die Scottish Open, die Masters of Wregem, die German Open, die Four Nations - und stand bei der BDO World Trophy in den Viertelfinalen. Damit war er für den Grand Slam of Darts eingeladen und spielte sich bis in die Achtelfinale. Noppert gibt bei der BDO Weltmeisterschaft 2017 sein Debüt und spielte sich gleich ins Finale, wo er gegen Glen Durrant verlor. Danach nahm er 2017 nur noch an wenigen Turnieren teil, konnte aber die Finder Darts Masters gewinnen. 2018 spielt er die PDC Qualifying School und erhält als Erster des Rankings eine Tour Card. Auf der European Tour hat er immer wieder gute Ergebnisse. Im Herbst gewinnt er in Dublin vor dem World Grand Prix eines von zwei Players Championships und spielt sich bei zwei weiteren Players Championships in die Halbfinale. Auch 2019 stand er bereits bei zwei Pro Tour Events in den Halbfinalen.
Nopperts großes Problem ist die Motivation. Immer wieder hat er Probleme sich zu motivieren und hatte deshalb 2017 auch eine Zeit lang pausiert. Vielleicht ist es besser geworden, nachdem er zur PDC gewechselt hat.
Nopperts erster Gegner ist ausgerechnet Titelverteidiger Gary Anderson. Nicht unbedingt die idealen Voraussetzungen für ein erfolgreiches Turnier Debüt. Allerdings hat Anderson in letzter Zeit wegen seiner Rückenprobleme nicht wirklich viel gespielt. Aber Anderson ist dafür bekannt, dass er Turniere auch aus dem Nichts gewinnen kann. Eines haben beide Spieler gemeinsam - Probleme mit der Motivation.