PDC World Championship - Spielberichte 6.Tag

Baxter schlängelt sich an Priestley vorbei, Whitlock segelt in die zweite Runde.
Ronnie Baxter schlug Dennis Priestley mit 3:1 und zog ebenso in Runde zwei ein wie Simon Whitlock, Colin Lloyd und Justin Pipe.
Baxter, der schon fünf Mal in den Finalen von Major Turnieren gestanden hatte, schien problemlos einen Sieg gegen Priestley einfahren zu können, nachdem er die ersten beiden Sets des Spiels gewonnen hatte. Aber sein 62 Jahre alter Gegner, der letztes Jahr die Teilnahme am Turnier verpasst hatte, zeigte, dass er immer noch Sand ins Getriebe streuen kann. Er gewann das dritte Set und führte im vierten Set mit 2:0. Baxter gelang es aber, sich das Set zu retten und er machte mit der Doppel 10 alles klar.

Simon Whitlock begann sein Turnier mit einem bequemen 3:0 Sieg über den Japaner Haruki Muramatsu, der seinerseits im Vorrundenspiel wenig Schwierigkeiten gegen den Neuseeländer Dave Harrington gehabt hatte.

Der als Nummer 11 gesetzte Justin Pipe gewann glatt mit 3:0 gegen Andy Jenkins und gab dabei nur zwei Legs ab.
Colin Lloyd konnte sich in einem Tiebreaker knapp gegen den Amerikaner Darin Young durchsetzen, er gewann das entscheidende Set mit 6:4.



Justin Pipe 3:0 Andy Jenkins
(3:0, 3:0, 3:2)
Justin Pipe zog ohne größere Probleme mit einem 3:0 Sieg über den erfahrenen Andy Jenkins, der 2007 bei diesem Turnier unter die letzten vier gekommen war, in die zweite Runde ein.
Pipe gewann die ersten sieben Legs des Spiels und übernahm das Kommando gegen einen ziemlich neben sich stehenden Jenkins und gewann dann das Spiel im dritten Set im entscheidenden Leg.

"Ich bin begeistert, dass ich die erste Runde mit einem Sieg überstanden habe, das ist wichtiger als ein guter Durchschnitt", sagte Pipe. "Ich habe wirklich im dritten Set meinen Fokus verloren, das war etwas enttäuschend. Ich spiele ja erste in meinem zweiten Jahr bei im Fernsehen übertragenen Turnieren und habe heute Abend eine weitere Lektion gelernt. Wie auch immer, ich bin in der nächsten Runde und hoffe, dass ich noch viel weiter komme."

Jenkins, der nach zwei Jahren Abwesenheit in den Alexandra Palace zurückgekehrt ist, kämpfte am Anfang des Spiel darum in einen Rhythmus zu kommen und Pipe holte sich ohne Probleme die ersten beiden Legs und warf dabei auch einen 14-Darter gegen den Wurf. Im dritten Leg vergab Jenkins einen Dart auf das Bullseye und Pipe übernahm mit der Doppel 20 die Führung.
Pipe, der wieder ein erfolgreiches Jahr auf dem Circuit hinter sich hat und auf Platz 11 der Welt aufgerückt ist, sicherte sich das erste Leg des zweiten Sets mit einem 116er Finish und holte sich auch Leg zwei mit der Doppel 4 nachdem Jenkins seine Doppel 16 nicht getroffen hatte. Der Spieler aus Taunton traf im folgenden Leg die Doppel 8 zum 2:0.
Pipe, der im letzten Jahr bis in die dritte Runde gekommen war, gewann zu Beginn des dritten Sets sein siebtes Leg in Folge, nachdem Jenkins wieder die Doppel nicht getroffen hatte. Im zweiten Leg hatte Pipe dieses Problem und konnte seinen Vorsprung nicht weiter ausbauen, da Jenkins sich mit einem 70er Finish sein erstes Leg sicherte. Jenkins schnappte sich auch das dritte Leg, weil Pipe erneut mit den Doppeln kämpfte, dann aber hatte er sich wieder gefangen und gewann das vierte Leg. Im entscheidenden Leg hatte zwar Jenkins den Wurf, aber Pipe kam ihm mit einer sicheren Doppel 16 zuvor.



Haruki Muramatsu 4:0 Dave Harrington
Der Japaner Haruki Muramatsu sicherte sich mit einem 4:0 Sieg gegen den Neuseeländer Dave Harrington ein Aufeinandertreffen mit Simon Whitlock in der ersten Runde.
Der 59-Jährige Harrington aus Christchurch, der die nationale neuseeländische Meisterschaft gewonnen hatte und dadurch für die Weltmeisterschaft qualifiziert war, hatte auf der großen Bühne heftig zu kämpfen und Muramatsu, zum dritten Mal bei der Weltmeisterschaft dabei, hatte gegen ihn leichtes Spiel.
Er gewann das erste Leg mit der Doppel 20 und holte sich Leg zwei mit dem gleichen Doppel gegen den Wurf. Dann warf er ein ausgezeichnetes 116er Finishund sicherte sich mit einer dritten Doppel 20 den Sieg.



Ronnie Baxter 3:1 Dennis Priestley
83:1, 3:2, 2:3, 3:2) Ronnie Baxter überwand den zweifachen Weltmeister Dennis Priestley und zog in die zweite Runde der Weltmeisterschaft ein.
Baxter holte sich die ersten beiden Sets, nachdem Priestley im zweiten Set seine Chancen auf den Ausgleich vergeben hatte. Im dritten Set vergab Baxter insgesamt fünf Chancen auf einen 3:0 Sieg und Priestley kam zurück ins Spiel. Es gelang ihm aber nicht, das Spiel in ein Entscheidungset zu zwingen, er vergab selbst vier Darts auf den Ausgleich und Baxter nutze das zum Sieg.

"Ich hätte es mir auch wesentlich einfacher machen können, aber ich bin einfach nur glücklich, dass ich es über die Ziellinie geschafft habe", sagte ein sichtlich erleichterter Baxter, der nun auf Kevin Painter treffen wird. "Ich hatte mich schon auf ein fünftes Set vorbereitet und war Dennis dankbar dafür, dass er mir die Chance gab, dass Spiel zu beenden."

Baxter, der im Juli die Halbfinale des World Matchplays erreicht hatte, kam sofort aus den Startblöcken und sicherte sich das erste Leg mit der Doppel 18 und Leg zwei mit einem 13-Darter. Im dritten Leg warf Priestley eine 180 und warf ebenfalls einen 13-Darter, Baxter schlug im vierten Leg zurück und holte sich mit der Doppel 8 das Set.
Das erste Leg des zweiten Sets ging nach mehreren Fehlwürfen beider Spieler mit der Doppel 5 an den Spieler aus Blackpool. Mit der Doppel 10 glich der zweifache Weltmeister aus und warf dann einen weiteren 13-Darter zur Führung. Er hätte das Set im vierten Leg gewinnen können, vergab aber zwei Darts auf den Setgewinn und Baxter hatte die Chance zu einem 89er Finish zum Ausgleich. Im fünften Leg warf Priestley eine 180, aber Baxter scorte beständiger und traf die Doppel 20 zum 2:0.
Baxter holte sich auch das erste Leg des dritten Sets mit der Doppel8 gegen den Wurf, Priestley antwortete mit einem 92er Finish. Im folgenden Leg traf Baxter seine Doppel nicht und Priestley sicherte sich das Leg mit der Doppel 16 Im vierten Leg hätte Priestley das Set gewinnen können, verpasste aber die Doppel 19 und Baxter traf die Doppel 4. Im entschiedenen Leg hatte Priestley den Wurf, aber Baxter stand nach 12-Darts bereits auf 28 Punkten Rest. Er vergab aber dann fünf Matchdarts und Priestley nahm ihn das Set mit der Doppel 20 ab.
Der 62 Jahre alte Spieler aus Yorkshire stieg mit der Doppel 8 ins vierte Set ein und ließ dann einen weiteren 13-Darter folgen. Baxter gelang es, ihn mit der Doppel 10 aufzuhalten und mit dem gleichen Doppel auszugleichen, nachdem Priestley vier Darts auf den Setgewinn verworfen hatte. Es gelang ihm nicht diese Enttäuschung zu überwinden und Baxter machte im dritten Anlauf mit der Doppel 10 alles klar.

Nach dem Spiel kommentierte Priestley: "Ronnie fing viel besser an als ich, aber ich geriet nicht in Panik und konnte mich wieder zurück ins Spiel bringen - zum Teil auch wegen Fehlern, die Ronnie machte. Zurückzukommen und noch ein Mal an einer Weltmeisterschaft teilzunehmen ist für mich eine große Leistung. Zu Beginn des Jahres gehörte das eigentlich gar nicht zu meinen Zielen und wenn man dann noch einmal die Chance bekommt, auf der großen Bühne zu spielen, ist das wie der Zuckerguss auf einem Kuchen. Ich würde natürlich schon gerne in 12 Monaten wieder hier sein wenn ich mich qualifizieren kann und ich werde mal im neuen Jahr einen Blick in den Kalender werfen. Ich könnte nächstes Jahr wieder dabei sein, aber das ist nicht mein Hauptziel. Ich bin einfach nicht mehr enthusiastisch genug, um noch sehr viel zu trainieren - ich bin genauso interessiert an einem guten Kartenspiel - aber ich verliere nicht gern und wenn ich hier oben stehe möchte ich, selbst wenn alles dagegen spricht, gerne versuchen das Rad der Zeit zurückzudrehen."



Colin Lloyd 3:2 Darin Young
(1:3, 3:2, 2:3, 3:0, 6:4)
Colin Lloyd musste gegen den Amerikaner Darin Young zwei Mal einen Rückstand wieder aufholen, um ein Ausscheiden in der ersten Runde zu vermeiden.
Young bestimmte zu Beginn das Spiel, er gewann fünf der ersten sechs Legs. Dann vergab er zwei Darts auf die 2:0 Führung und Lloyd kam ins Spiel, und ein enges Kopf-an Kopf-Rennen begann, das erst in einem Tiebreak durch den Gewinn von drei Legs in Folge von Lloyd zu seinen Gunsten entschieden wurde. Lloyd wird jetzt unter den letzten 32 auf Mark Webster treffen.

Young, der zum siebten Mal an der Weltmeisterschaft teilnahm, holte sich mit einem 101er Finish das erste Leg des Spiel, Lloyd glich mit einer Doppel 16 wieder aus. Der Amerikaner holte sich mit der Doppel 10 die Führung zurück und gewann dann das erste Set mit einem tollen 144er Checkout, nachdem Lloyd einen Dart auf die Doppel 20 verworfen hatte.
Das erste Leg des zweiten Sets ging gegen den Wurf mit der Doppel 10 an Young, der einen 13- Darter folgen ließ. Im dritten Leg vergab er zwei Darts auf den Setgewinn und Colin Lloyd kam mit einer Doppel 4 wieder ins Spiel. Jetzt begann Lloyd einen Run über vier Legs, der ihm mit einem 114er Finish und einem 14-Darter zum Gewinn des zweiten Sets verhalf.
Dann gewann er noch das erste Leg des dritten Sets gegen den Wurf mit der Doppel 8 bevor ihn Young mit einer Doppel 5 aufhalten konnte und anschließend noch das dritte Leg mit der Doppel 2 gewann. Lloyd erspielte sich mit der Doppel 5 ein Entscheidungsleg, in dem beide Spieler einen Dart auf den Leggewinn vergaben. Mit der Doppel zwei ging das Leg schließlich an den Amerikaner, der damit wieder in Führung lag.
Lloyd konnte das vierte Set ohne Legverlust gewinnen. Er holte sich das erste Leg mit einem 76er Finish und beendete das Set mit einem 124er Finish.
Im entscheidenden fünften Set vergaben beide Spieler im ersten Leg Darts auf den Leggewinn, bevor es sich die ehemalige Nummer 1 der Welt mit einer Doppel 7 schnappen konnte. Lloyd gewann auch das zweite Leg und hatte das Spiel schon beinahe gewonnen, aber der Amerikaner holte sich Leg drei mit einem 58er Finish und konnte dann 77 Punkte zum Ausgleich ausmachen. Das fünfte Leg sicherte sich wieder Lloyd mit einer Doppel 20, aber Young glich mit einem 115er Checkout wieder aus, während sein Gegner schon auf 60 Punkten Rest stand. Dann warf Lloyd eine 180, aber Young konnte das Leg gegen den Wurf gewinnen. Lloyd begann das achte Leg mit Scores von 140 und 180 und glich zum 4:4 aus. Dann übernahm er mit der Doppel 10 zum dritten Mal im Set die Führung und beendete mit einem 82er Finish einen engen Kampf.

"Das war eine richtige Schlacht und ich habe mir selbst mit dem Ergebnis etwas bewiesen", sagte Lloyd. "Es war wirklich hart und jetzt bin ich einfach glücklich und erleichtert, dass ich weiter bin. Darin hatte ein paar herausragende Finishs, aber ich ließ nicht zu, dass mich das durcheinander brachte. Ich habe wegen einiger schlampiger Darts das erste und das dritte Set verloren, teilweise habe ich sehr gute Darts gespielt. Mir ist klar, dass ich am Samstag gegen Mark schneller ins Spiel kommen muss."



Simon Whitlock 3:0 Haruki Muramatsu
(3:1, 3:1, 3:1)
Simon Whitlock schlug den Japaner Haruki Muramatsu mit 3:0.
Whitlock, der letztes Jahr ein dramatísches Spiel gegen Andy Hamilton im Halbfinale verloren hatte und 2010 im Finale stand, wird jetzt am Samstagabend auf Colin Osborne treffen.

Muramatsu hatte im Vorrundenspiel gegen den Neuseeländer Dave Harrington leichtes Spiel gehabt und begann das Match zuversichtlich. Erholte sich das erste Leg mit der Doppel 10, Whitlock glich mit dem gleichen Doppel aus, sicherte sich das dritte Leg gegen den Wurf nach einer 180 und gewann Leg 4 und Set 1 in einem 15-Darter.
Dann holte er sich das erste Leg des zweiten Sets, Muramatsu glich mit der Doppel 19 aus, konnte aber Whitlock nicht aufhalten, der mit einer Doppel 8 und einem 116er Finish zum 2:0 reagierte.
Der Japaner traf die Doppel 8 im ersten Leg des dritten Sets, wurde dann aber vom Australier mit einem 13-Darter, einer Doppel 14 und der Doppel 18 zum Sieg förmlich überrollt.

"Ich bin damit zufrieden", meinte Whitlock. "Die ersten Spiele sind immer schwierig und er hat schon einige gute Darts gespielt, aber ich war glücklich über meine Leistung. Ich habe in den letzten sechs Wochen viel gearbeitet und ich denke ich kann dieses Jahr den Weg bis ans Ende gehen - Ich bin gut vorbereitet und weiß, dass ich das hier gewinnen kann. Weit nach vorne schaue ich aber noch nicht, Colin kann ja sehr gut spielen und ich muss eine bessere Leistung bringen, um ihn schlagen zu können."




Die Bilder wurden uns freundlicherweise von Lawrence Lustig, PDC zur Verfügung gestellt.





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