European Championship 2021 - Bericht Finale
Cross verweigert van Gerwen den Titel
Rob Cross beendete seine zweijährige Wartezeit auf einen PDC Titel und schlug im Finale der European Championship Michael van Gerwen mit 11:8. Vor zwei Jahren hatte er den Titel zum ersten Mal gewonnen - es war damals sein letzter TV Titel.

Michael van Gerwen, der das Turnier bereits vier Mal gewinnen konnte, schien auf dem Weg zum fünften Titelgewinn, nachdem sich früher am Tag herausragende Siege über Gerwyn Price und Nathan Aspinall geholt hatte, aber im Finale ließen ihn seine Doppel im Stich, die er insgesamt 27 Mal verfehlte.
Cross nutzte diese Chancen und sicherte sich am Ende die 120 000 Pfund Preisgeld für den Sieger. Damit stieg er wieder auf den 11. Platz im PDC Order of Merit auf nachdem es vor dem Turnier schon so ausgesehen hatte, als würde er aus den Top 16 herausfallen.

"Es ist schön wieder zu gewinnen nach diesen letzten 18 Monaten, die wahrscheinlich die schwerste Zeit meines Lebens waren," meinte Cross, der am Finaltag auch Jose de Sousa und Joe Cullen besiegte. "Ich widmen den Sieg meiner Familie, meinen Freunden, dem Management und den Sponsoren, die an mich geglaubt haben und mich unglaublich unterstützten. Ich liebe es, in Österreich zu spielen, ich habe hier eine gute Bilanz. Ich liebe die Leute, ich würde hier jede Woche spielen, wenn ich es könnte. Ich habe heute Abend keine Bestleistung gezeigt und ich bin dankbar dafür, dass es Michael nicht anders ging. Man muss seine Chancen nutzen, wenn sie sich dir bieten.
Dank des Siegs konnte sich Cross auch einen Platz beim Grand Slam im November sichern, der 31 Jährige freut sich auf eine arbeitsreiches Ende des Jahres 2021 und fügte hinzu:
"Ich glaube, dass das ein Wendepunkt für mich ist dadurch, dass es mir Selbstvertrauen gibt. Ich denke, dass ich über die nächsten zwei Monate besser werden werde. Ich würde so gerne eine zweite Weltmeisterschaft gewinnen."

Van Gerwen wollte seinen ersten Ranking Titel seit November 2020 holen und seinen ersten European Championship Titel seit 2017. Auch wenn er im Finale verloren hat, zeigte er aber Anzeichen, wieder auf dem Weg zu seiner Bestform zu sein. Gegen Price hatte er einen Durchschnitt von 107.74, gegen Aspinall von 103.41.

"Wenn man so im Finale spielt wie ich, verdient man es zu verlieren," kommentierte van Gerwen in einer ehrlichen Einschätzung. "Man kann auch Millionen Ausreden finden, aber ich muss sagen, dass ich nicht wirklich im Finale war, es war nicht gut genug und ich kann nur mich selbst dafür verantwortlich machen. Ich zweige langsam wieder bessere Leistungen - außer im Finale - aber ich mag es nicht, wenn ich mich mit den Trophäen für den Zweiten begnügen muss. Das zählt für mich nicht, ich will gewinnen."

In der Wiederholung des European Championship Finales von 2017 konnte sich Cross als erster ein Leg gegen den Wurf holen und mit einem 123 Bullseye Finish 3:2 in Führung gehen. Van Gerwen antwortete mit einem 138 Finish zum Ausgleich. Aber Cross zog auf 5:3 davon und führte zur zweiten Pause mit 6:4. Diesen Vorsprung baute er mit einem 13-Darter auf 7:4 aus. Cross konnte auch die nächsten zwei Legs für sich entscheiden bevor van Gerwen aufwachte und die folgenden drei Legs zum 9:7 holte. Im nächsten Leg verwarf der Niederländer gleich fünf Darts auf die Doppel und Cross sicherte sich mit einer Doppel 4 das 10:7 bevor er einen Matchdart für ein 107 Finish verwarf. Van Gerwen konnte sich dieses Leg gegen den Wurf schnappen, aber seine Hoffnungen wurden bereits im nächsten Leg durch ein 81 Finish von Cross zunichte gemacht.

Am Sonntag waren am Nachmittag die Viertelfinale gespielt worden, am Abend folgten Halbfinale und Finale.
Nathan Aspinall stand zum ersten Mal in den Halbfinalen der European Championship, nachdem er sein knappes Viertelfinale in einem spannenden Sudden Death Leg gegen Danny Noppert gewonnen hatte. In den Halbfinalen setzte er dann Michael van Gerwen unter Druck und spielte sich von einem 1:7 Rückstand zurück ins Spiel.

"Ich habe wahrscheinlich besser gespielt als in irgendeinem Turnier der letzten zwei oder drei Jahre," sagte er. "Es ist schön in die letzten Runden einzuziehen und ich habe gegen Michael alles gegeben. Man darf gegen einen der besten Spieler der Welt nicht 1:7 in Rückstand geraten, aber ich habe alles aus mir heraus geholt und ich bin stolz darauf, dass das Spiel bis ins letzte Leg ging. Er hat ein fantastisches letztes Leg gespielt, aber ich kann aus diesem Wochenende eine Menge Positives mitnehmen."

Joe Cullen hingegen schlug den österreichischen Publikumsliebling Mensur Suljovic 11:7 um in sein erstes European Championship Halbfinale einzuziehen, ein ermutigender Run.
"Wenn man die Umstände berücksichtigt, hätte ich mir die Hand abgeshackt, um die Halbfinale zu erreichen, aber ich bin auch sehr enttäuscht," gab Cullen zu, der unter den letzten Vier von Rob Cross 3:11 vernichtet worden war. Dabei gewann Cross die ersten neun Legs des Spiels in Folge. "Ich war in den Halbfinalen weit von meiner Bestform entfernt. Rob hat mich dafür bestraft und er hat zu Recht gewonnen. Es ist frustrierend, weil ich das ganze Wochenende beständig gespielt habe und auch in den wichtigen Momenten das Richtig tat, aber am Ende wurde ich platt gemacht."









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