PDC World Championship - Bericht und Statistik 1.Tag

Price überlebt starken Edhouse auf dem Weg zur Titelverteidigung
Das war doch ein wirklich guter Eröffnungsabend der Weltmeisterschaft, der alles anbot, was ein guter Dart-Abend haben muss: Drama, Spannung, ein paar spielerische Highlights, hochklassige Spiele. Was nicht hätte sein müssen, waren die Buhs und Pfiffe für den amtierenden Weltmeister - es ist jetzt wirklich genug! Während des Spiels wurde es dann ja aber deutlich weniger. Wieder einmal zeigte es sich auch, dass die Zeit der schwachen internationalen Spieler vorüber ist. Nitin Kumar spielte durchaus ansehnlich und ein Durchschnitt von über 80 ist auch nicht so schlecht. Matt Campbell brachte Adrian Lewis gehörig ins Schwitzen - wobei das wahrscheinlich auch der Grund war, dass der manchmal etwas behäbig und desinteressiert wirkende Lewis sich auf seine wirklichen Fähigkeiten besann. Vielleicht hat das ihn auch entsprechend in Schwung gebracht, damit er gegen Anderson eine gute Leistung zeigt. Peter Hudson hat dafür, dass er erst so kurzfristig nachgerückt ist und wenig Zeit hatte, sich vorzubereiten, wirklich gut gespielt. Er ist einer der Spieler, die in Corona Zeiten deutlich an Gewicht verloren hat - seinem Spiel wird das sicher nicht schaden. Ritchie Edhouse hat wieder einmal gezeigt, dass er ein ziemlich giftiger Spieler ist, der vor nicht und niemanden Angst hat und der amtierende Weltmeister musste wahrscheinlich schneller als erwartete hatte weltmeisterlich spielen. Auch wenn ich selbst jetzt in Corona Zeiten mich im ausverkauften Ally Pally inmitten der Zuschauer nicht wohl gefühlt hätte, ist es doch schön wieder einmal so ein "normales" Turnier zu verfolgen. Hoffentlich kann es auch so zu Ende gespielt werden, die WDF hat ja ihre Weltmeisterschaften wegen Corona bereits von Januar auf April verschoben.

Am Eröffnungsabend der PDC Weltmeisterschaft Gerwyn Price überlebte einen starken Auftritt von Ritchie Edhouse auf dem Weg zur Titelverteidigung, Adrian Lewis wird nach seinem Sieg in der zweiten Runde auf Gary Anderson treffen.
Price ist der erste Spieler des Turniers, der in die dritte Runde einzieht während sich Lewis und Ricky Evans in die zweite Runde spielten.

Price geriet gegen den eindrucksvollen Edhouse zunächst mit einem Set in Rückstand. Edhouse hatte sich im Eröffnungsspiel des Turniers knapp gegen Peter Hudson durchgesetzt. Auch im dritten Set führte zunächst Edhouse bevor sich Price zurückkämpfte und das Set und das Spiel mit einem 130 Finish zu seinen Gunsten drehen konnte. Danach lag die Nummer 1 der Welt immer vorne und sicherte sich das vierte Set mit 3:0. Sein Durchschnitt lag bei 101.28 und er warf insgesamt zwei 130 Finishs.

"Ich weiß nicht, ob es mich wirklich erschreckt hat, aber ich habe im ersten Set jede Menge Doppel nicht getroffen und mich unter Druck gesetzt woran auch die Zuschauer nicht ganz unbeteiligt waren," gab Price zu. Ich glaube die beiden 130 Finishs haben mir das Spiel gewonnen. Gegen Ende des Spiels habe ich ziemlich gut gespielt. Manchmal hast du solche Spiele, die direkt zur Sache kommen, du musst alles geben, um dich durchzukämpfen."
Nach der Weihnachtspause wird der Waliser in der dritten Runde auf dem Weg zur Titelverteidigung entweder auf Kim Huybrechts, Steve Beaton oder Fallon Sherrock treffen.

Am Donnerstag werden in der zweiten Runde mit Adrian Lewis und Gary Anderson gleich zwei ehemalige Weltmeister aufeinandertreffen - eine Wiederholung der Weltmeisterschaftsfinale von 2011 und 2016. Lewis setzte sich in der ersten Runde gegen den gefährlichen Kanadier Matt Campbell durch. Der ehemalige World Cup Viertelfinalist Campbell wirkte bei seinem dritten Auftritt auf der Bühne des Alexandra Palace selbstbewusst und sicherte sich das erste Set mit 3:2. Lewis antwortete und gewann Set 2 mit 3:0 und schnappte sich danach im wohl spielentscheidenden Moment das dritte Set gegen den Wurf zur 2:1 Führung. Auch im vierten Set gab es ein Entscheidungsleg, in dem Lewis sich mit einer 180 einen Vorteil verschaffte bevor er mit einer Doppel 18 Set und Spiel gewann.

"Das war ein schweres Spiel, es dauerte ein bisschen, bis ich hineingefunden hatte," sagte Lewis. "Ich habe im ersten Set so viele Doppel nicht getroffen und ich dachte ,oh je, nicht schon wieder'. Ich habe in meiner Karriere schon jede Menge Druck gehabt, man kann nicht unter mehr Druck stehen, als wenn man in Phil Taylors Fußspuren unterwegs ist. Vor sechs Monaten wäre ich vielleicht noch wütend auf mich selbst gewesen und hätte das Spiel verloren, aber ich habe am Trainings Board so hart gearbeitet, dass ich dachte, es ist jetzt Zeit einen Schritt weiter zu gehen. Ich kann es nicht erwarten, gegen Gary zu spielen. Lass es endlich losgehen, so einfach ist das!"


Evans wird am Donnerstagnachmittag wieder auf der Bühne stehen und gegen den zweimaligen Viertelfinalisten Daryl Guney spielen nachdem er sich problemlos mit 3:0 gegen den Inder Nitin Kumar durchgesetzt hat. Der schnell werfende Evans brauchte für seinen Sieg nur etwas mehr als 20 Minuten und gab lediglich zwei Legs ab. Er warf viel Maxima und Checkouts von 167 und 130 Punkten.

Am Donnerstag wird die Weltmeisterschaft mit einer Nachmittags- und einer Abend-Session fortgesetzt. In jeder Session werden drei Erstrunden- und ein Zweitrundenspiel gespielt.



Statistik - Erste Runde
Ave180sDoublesPlayervPlayer Ave180sDoubles
84.26212/51Edhouse 3:2Hudson82.8567/5
96.2049/16Evans 3:0Kumar83.8012/8
94.42511/29Lewis 3:1Campbell93.5727/15



Statistik - Zweite Runde
Ave180sDoublesPlayervPlayer Ave180sDoubles
101.2839/24Price 3:1Edhouse95.6747/10








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