Dr. Darts unterstützt anscheinend die obskure Inka-Dart Theorie

Obwohl ja meine Kolumne zum 1. April "Haben die Inkas den Dartsport erfunden?" als eine Art von April Scherz gedacht war, habe ich daraufhin den nachfolgenden Text von niemand anderem als dem Dart Historiker Dr. Patrick Chaplin erhalten. Mit seiner Erlaubnis habe ich ihn abgedruckt. Der Text legt nahe, dass dieses Mal in meinem April Scherz zumindest ein Körnchen Wahrheit enthalten ist. Oder vielleicht auch nicht. Das kannst du selbst entscheiden.
Am ersten Mai werden dann nur Fakten folgen über etwas ganz außergewöhnliches - die Championship Darts Korporation, die im Begriff ist die Landschaft unseres Sports in Nord Amerika neu zu gestalten.

Es ist reiner Zufall, dass ich genau zu der Zeit als Dartoid die wahre Geschichte des Dartsports auf seiner Seite enthüllte, über eine scheinbare Bestätigung seiner "Inkas haben den Dartsport erfunden" Theorie stolperte, eine Geschichte, die vor über 80zig Jahren niedergeschrieben wurde.
Ich war dabei mein umfangreiches Archiv auf Belege zu durchsuchen, dass Rail Loofa - Salonlöwin der 1930rer Jahre in London und an der Süd Küste - die erste Debütantin in England war, die mit drei Darts 169 Punkte auf dem legendären irischen Flop O'Liar Dartboard (von dem einige Sagen es wäre ein Mythos) erzielte. Zur Erläuterung für alle, die es nicht kennen: das Dartboard wurde vom berühmten (nach Ansicht einiger auch berüchtigten) Dubliner Barbesitzer Jimmy "Flop" O'Liar gestaltet, um die eher langweiligen Montagabende in seinem Pub etwas bunter zu gestalten. Sein Dartboard war ganz einzigartig - es hatte nicht nur einen Doppel- und einen Tripel -Ring, sondern auch einen fünffach Ring und den nicht den kleinsten Fehler vergebenden 1/ 2 Ring, bei dem nur die Hälfte des Scores eines Segments gewertet wurde.

Während dieser Nachforschungen stolperte ich über einen Artikel aus der allerersten Ausgabe der seltenen (für manche mythischen) englischen Zeitschrift "Darts Weekly News, die im Spätsommer 1937 veröffentlicht worden war. Der Herausgeber stellt die uralte Frage "Was ist der Ursprung des Dartsports?"

Als Antwort auf seine eigene Frage zitiert der Herausgeber die Arbeit von W.D. Maydwell, eines Journalisten einer nationalen britischen Zeitung; ein Mann, der vorschlägt, es handle sich dabei um einen alten Brauch aus Peru. Maydwell stellt fest,

"dass ja viele glauben würden der Ursprung läge beim Bogenschießen oder bei den griechischen Diskuswerfern",

dass er aber davon überzeugt sei, dass die Ursprünge tatsächlich im "Inkareich in Peru" zu finden wären.

Nachdem er angemerkt hatte, dass die Inkas "ihre Städte stufenförmig an Hängen" bauten, meinte Madywell dass, wenn Kommunikation gewünscht wurde, ein Pfeil die gebräuchlichste Form einer Botschaft war. Der Journalist fuhr fort:

"An Anzahl und Farbe der Pfeilfedern konnte man ablesen, was die Botschaft bedeutete, so war zum Beispiel Grün und Golden ein sofort zu befolgender Befehl des Chefs der Inka. Die Arbeit des Pfeil Botschafters war sehr begeht, daher war es für alle Aspiranten üblich, am Hang ein Zeichen zu machen, um zu trainieren; der beste der Schützen bekam dann den Posten."



Diese sehr schwache Verbindung zum modernen Dartsport stellte Maydwell nicht wirklich zufrieden und er fuhr fort:

"Die Gottheit der Peruaner war die Sonne. Wenn Wettkämpfe zur Auswahl der Boten stattfanden, wurden die Aspiranten die erwählten Botschafter der Regierung, die das Bullseye oder Zentrum trafen, sie vertraten die Sonne."



Zum Abschluss liefert Maydell mehr Details über das Dartboard, dass von den Boten zum Spiel benutzt wurde:

"Dann wurde das Board in 12 Teile unterteilt, die die 12 astrologischen Stunden repräsentieren sollten, jede beherrscht von einem Planten, wobei das Zentrum, die Sonne, ein Porträt der Sonne, die Inka Göttin war."



Diese Beschreibung eines Dartboards mit 12 Segmenten, ließ mich (wenn auch nur für einen kurzen Moment) an das London Fives Dartboard denken das, wie wir Dart Historiker ja wissen, auch zwölf Segmente hatte oder hat und daher den Spitznamen "Clock Board" bekam. Ich hatte keine Ahnung, dass das möglicherweise von einem alten peruanischen Brauch herrührt und die 12 astrologischen Stunden bedeutet.
Wie auch immer, ich habe doch einen Einwand. Sicherlich hätte doch das Durchbohren eines Bildes der Sonne/Hauptgöttin der Inka mit einem Dart, zur Folge gehabt, dass der Dart Bote zumindest von der obersten dieser an den Hang gebauten Etagen geschleudert worden wäre.

In dieser Hinsicht fürchte ich, hat Maydwells Theorie das Ziel vollständig verfehlt.

Dr. Patrick Chaplin



Dr. Darts' Newsletter - Ausgabe 60 - Mai 2015



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