World Matchplay 2016 - 4

Geburtstagskinder
In diesem Jahr nehmen zwei Spieler am World Matchplay teil, die während des Turniers Geburtstag haben - Robert Thornton (17. Juli) und Robbie Green(19.Juli).

Robert Thornton, Jahrgang 1967, hatte sich selbst ein Geburtstagsgeschenk gemacht, indem er sein erstes Spiel gegen Josh Payne gewonnen hatte und damit zum ersten Mal in die zweite Runde des Turniers einzog. An seinem Geburtstag hatte er dafür frei und konnte in Ruhe feiern. Thornton spielt seit 2008 in der PDC. Er wechselte von der BDO nachdem er sich über den Pub Qualifier für die UK Open qualifiziert hatte und ich erinnere mich noch daran, wie er damals in Bolton auf der Bühne stand. Er machte einen starken Eindruck und spielte sich bis unter die letzten 32, wo er gegen Alan Tabern verlor. Von Tabern redet inzwischen keiner mehr, aber Thornton ist immer noch dabei und steht im PDC Order of Merit auf dem 8. Platz. Ein Platz unter den Top 16 war das, was er damals anstrebte als er von seiner nicht wirklich erfolgreichen BDO Karriere Abschied nahm und zur PDC wechselte. Beständigkeit ist nicht Thorntons große Stärke, oft genug folgt auf einen starken Auftritt ein Einbruch, ähnlich wie auch dieses Mal beim World Matchplay. Dennoch ist Thornton sicherlich ein schwieriger Gegner, der Jedem gefährlich werden kann. Aber gewonnen hat er bisher nur zwei PDC Major Turniere: die UK Open 2012 und den World Grand Prix 2015. Thornton ist nie ohne seinen kleinen Teddy unterwegs, den er während der Spiele immer auf dem kleinen Tischchen auf der Bühne platziert. Und seine Frau ist auch fast immer dabei.

Robbie Green, Jahrgang 1974, war an seinem Geburtstag bereits ausgeschieden, aber auf Grund seines Auftretens im Spiel gegen Phil Taylor hatte er trotzdem Grund zu feiern. Im Gegensatz zu Thornton war Green zunächst PDC Spieler bis er 2007 bei einem Drogentest(Marihuana) positiv getestet wurde. Er geriet in finanzielle Schwierigkeiten, als sein Sponsor auf Grund dessen ausstieg und wechselte zur BDO. Besonders erfolgreich war Green in der BDO nicht, einmal, 2014, stand er in den Halbfinalen der BDO Weltmeisterschaft. Dann beschloss er, wieder zur PDC zurückzukehren, nahm an der Qualifying School 2015 teil und holte sich über das Ranking eine Tour Card. Bei der PDC beeindruckte er seither immer wieder einmal mit einzelnen Spielen, echte Turniererfolge konnte er allerdings bisher noch nicht feiern.


Der erste Tag der zweiten Runde war ein heißer Tag in Blackpool - sehr heiß, so dass sich auch der Emperess Ballroom ziemlich aufgeheizt hatte. Auf der Bühne musste es noch viel heisser sein und die Offiziellen und die Spieler schwitzten vor sich hin. Vielleicht wirkte sie auch das auf Robert Thornton aus, der gegen Dave Chisnall einfach überhaupt keine Chance hatte. Weder seine Scores noch seine Finishs waren da, was den Schotten zur Verzweiflung brachte. Chisnall war für ihn an diesem Abend einfach nicht zu knacken.


Ähnlich souverän wie Dave Chisnall startete auch Peter Wright in sein Spiel gegen Ian White. Und ähnlich wie Thornton fand auch White keine Möglichkeit so etwas wie ein eigenes Spiel aufzubauen. Allerdings legte Wright als er mit 10:3 vorne lag eine künstlerische Pause ein, während White auf einmal all die hohen Scores gelangen, die seinem Spiel vorher gefehlt hatten. Drei Legs konnte White auf diese Weise doch noch gewinnen, bevor Wright sich zusammenriss und die Ziellinie überschreiten konnte. Es muss extrem heiß auf de Bühne sein, aber während die Zuschauer wenigstens die Programme zu Fächern "umnutzen" können, bleibt den Spielern auf der Bühne nur der Griff zum Handtuch.



Und noch ein einseitiges Spiel. Michael van Gerwen ist einfach viel besser als Kyle Anderson. Nicht wirklich überraschend, da van Gerwen ja die Nummer 1 der PDC und dazu noch Titelverteidiger ist. Und diesen Titel würde er sicherlich brennend gerne verteidigen. Bisher läuft für ihn alles nach Plan, allerdings wurde er von seinen bisherigen Gegner auch nicht besonders gefordert.


Zum Abschluss dann das Spiel zwischen Adrian Lewis und Gerwyn Price, zwischen denen es anscheinend Ärger gab. So wie die Beiden sich auf der Bühne benehmen, kann es aber so schlimm nicht gewesen sein. Allerdings zeigt sich Lewis sehr entschlossen das Spiel zu gewinnen. Es war insgesamt von der Leistung her das schwächste der Spiele des Abends, aber es war im Ballroom tatsächlich auch von Spiel zu Spiel immer wärmer geworden. Auf der Bühne war es bestimmt unerträglich, sicher auch ein Grund für die nicht so hohe Qualität des Spiels. Lewis hatte Price das ganze Spiel über im Griff, wenn Price auch fünf Legs gewinnen konnte.

Auch außerhalb der Winter Gardens war es trotz der späten Stunde nicht kühler geworden. Dazu war es noch vollkommen windstill und bedeckt, so dass der Blackpool Tower das einzige war, was am Himmel blinkte.











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