World Matchplay 2016 - 5

Große Hände
Hat eigentlich schon einmal irgendjemand erforscht, welche Hände für das Dart spielen am besten geeignet sind? Oder ob es Unterschiede zwischen Spielern mit großen und mit kleinen Händen gibt? Ich denke, wie viele andere Bereiche des Dartsports hat man auch diesen Bereich, der durchaus wichtig sein könnte, noch nicht weiter untersucht

. Aber dass große Hände für einen Fußballtorwart durchaus ein Vorteil sind, wird wohl keiner bestreiten. Ein Torwart mit besonders großen Händen (und das wird als besonderes Merkmal überall erwähnt) wurde am 26. Dezember 1913 hier in Blackpool geboren: Frank Swift. Swift hatte nicht nur große Händen sondern war auch sehr groß und füllte das Tor ziemlich aus. Er konnte mit den Ball durchaus auch einhändig fangen und seinen Händen verdankt er auch den Spitznamen "Frying Pan Hands".

Swift begann in den lokalen Clubs mit dem Fußball spielen, bis er 1932 von Manchester City verpflichtet wurde, wo er auch seine gesamte Profi Karriere über blieb. 1933 wurde aus dem Amateur ein Profi und seit 1934 spielte Swift für die erste Mannschaft - mehr als 200 Spiele in Folge, obwohl er nicht immer fehlerlos war. Gleich in seinem ersten Jahr in der ersten Mannschaft konnte Manchester City den FA Cup gewinnen. Der junge Swift war so aufgeregt, dass er nach dem Sieg in Ohnmacht fiel. Während der Sommerpause bot er zusammen mit seinem Bruder Alf Bootsfahrten entlang der Küste von Blackpool an. Auch im zweiten Weltkrieg spielte Swift immer wieder für Manchester City sowie in verschiedenen repräsentativen Spiele. Nach dem Krieg spielte Swift noch bis zur Saison 1948/49 in Manchester und bis 1949 auch in der englischen National Mannschaft. Sein Nachfolger in Manchester City war der deutsche Bert Trautmann. Swift zeichnete Diagramme von jedem Tor, das gegen ihn fiel um zu überprüfen, ob er Fehler gemacht hatte.
Nachdem Swift einige Zeit als Direktor eines lokalen Caterers gearbeitet hatte, wechselte er zum Journalismus und arbeitete vor allem für die News of the World, blieb aber dem Fußball weiter eng verbunden. 1958 begleitete er das Team von Manchester United zu seinem Europa Cup Spiel gegen Belgrad und saß mit in der Maschine, die auf dem Rückflug bei einem Startversuch in schlechtem Wetter auf dem Münchner Flughafen Riem verunglückte. Swift wurde noch lebend aus den Trümmern geborgen, starb aber kurz darauf im Alter von 44 Jahren an seinen Verletzungen. Mit ihm starben noch 22 weitere Passagiere - die meisten davon Spieler von Manchester United.
Bis heute gilt Swift als einer der besten englischen Torhüter aller Zeiten.

Nachdem am Morgen ein heftiges Gewitter über Blackpool hereingebrochen war, war es nicht mehr ganz so heiß und auch der Empress Ballroom hatte etwas abgekühlt. Es standen die zweiten vier Zweitrundenspiele an und der Abend begann mit dem Spiel zwischen Mervyn King und Brendan Dolan. Zunächst war es ein ganz ausgeglichenes Spiel und die beiden gingen mit 5:5 in die Pause. Dann aber geriet der Nord Ire vorübergehend unter Druck und er traf auch seine Doppel nicht mehr so gut. Dolan konnte zwar noch einmal auf Grund von Fehlern Kings zum 8:8 ausgleichen, aber seine Scores waren einfach zu niedrig, als dass er das Spiel noch zu seinen Gunsten drehen konnte und King gewann verdient mit 11:8.

Das Spiel zwischen Steve Beaton und Michael Smith wurde überraschenderweise von Anfang an Anfang von Beaton dominiert, während Smith einen eher unmotiviert wirkte. Beaton war es, der die ersten beiden Legs gewann und der fast immer in Front lag, während Smith immer hinter her lief. Irgendwann - als es 8:7 für Beaton stand, schien Smith die Lust endgültig verloren zu haben Lust. Beaton verhinderte durch ein Maximum und einer Doppel 16 den möglichen Ausgleich im nächsten Leg und spielte das Spiel souverän zu Ende. Seit 2010 hat Beaton nicht mehr in den Viertelfinalen eines Majors gestanden.

Im dritten Spiel stand dann Phil Taylor erneut am Oche und nach seinem doch eher knappen Erfolg gegen Robbie Green war ich schon gespannt, wie sein Zweitrundenspiel gegen Mensur Suljovic laufen würde. Suljovic war kein einfacher Gegner, er spielte gut, aber in diesem Fall nicht gut genug für Phil Taylor, der deutlich überzeugender spielte als in seinem ersten Spiel. Alles in allem ein problemloser Sieg für Phil Taylor.

Zum Abschluss gab es dann Gary Anderson gegen Terry Jenkins zu sehen. Allzu große Chancen hatte ich Jenkins von Anfang an nicht eingeräumt, dazu spielt Anderson momentan einfach zu stark. Da aber Jenkins keiner ist, der so schnell aufgibt, gelang es ihm trotzdem, dem Weltmeister fünf Legs abzunehmen. Mehr war an diesem Abend und gegen diesen Gegner einfach nicht drin.

Alles in allem war der zweite Abend der zweiten Runde der interessantere - auch wenn die Spiele genauso eindeutige Sieger hatten, wie am ersten Abend. Aber die Verlierer leisteten mehr Widerstand und spielten besser. Dazu kam, dass wahrscheinlich kaum einer Steve Beaton und Mervyn King auf der Rechnung hatte, während es am Abend vorher keinerlei Überraschungen gegeben hatte und sich die Spieler durchsetzten, von denen man es auch erwartet hatte. Bisher ist während des diesjährigen World Matchplays kein Spiel in die Verlängerung gegangen und Neun-Darter gab es auch keinen.Durchschnitte über 100 haben wir auch noch nicht allzu viel gesehen, es gibt also noch durchaus Luft nach oben!!!










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