World Matchplay 2017 - 3

So ein Theater
Heute hat man eher den Eindruck als würde die Popularität Blackpools als Urlaubsort von Jahr zu Jahr nachlassen. Viele Jahre lang aber war es einer der beliebtesten Badeorte in England Begonnen hatte der Aufschwung als in den 1840er Jahren eine Eisenbahnverbindung mit den Industriegebieten in Nord England gebaut wurde. Die Bevölkerung wuchs, Piers wurden gebaut, es gab die unterschiedlichsten Unterhaltungsangebote für die Gäste. Noch vor den Winter Gardens wurden 1984 sowohl das Grand Theatre als auch der Blackpool Tower eröffnet. Das Grand Theatre war das allererste vollkommen elektrifizierte Theater in ganz England. Gebaut wurde das Grand, wie es auch genannt wird, von Frank Matcham, einem viktorianischen Theater Architekten, der außer dem Grand noch zahlreiche andere Theater in England baute. Das erste war das Elephant und Castle Theater in London. Matchham hatte eigentlich gar keine Ausbildung als Architekt, sondern sich durch praktische Arbeit alles selbst beigebracht.

Zusammen mit zwei Kollegen, die er selbst angelernt hatte, baute er mehr als 200 Theater und Varietes darunter auch das Londoner Colisseum oder das Opernhaus in Belfast. Bei weitem nicht alle seine Theater existieren noch heute, aber das Grand Theatre von Blackpool ist bis heute ein Theater geblieben. Matcham war auch deshalb so erfolgreich, weil er der Erste war, der freitragende Stahlträger nutzte, die er sogar patentieren ließ. Dadurch konnte man Theaterränge ohne die sonst üblichen Pfeiler bauen, so dass die Sicht besser wurde und größere Zuschauerzahlen Platz fanden. Der Theater Manager von Blackpool hatte Matcham beauftragt "das hübscheste Theater im Land" zu bauen. Ab den 1930 Jahren machten die Kinos dem Theater das Leben schwer und es wurde außerhalb der Sommersaison selbst als Kino benutzt. Ab den 1960er Jahren wurde die Konkurrenz des Fernsehens spürbar, so dass man sich Anfang der 1970er Jahre sogar überlegte, ob man das Gebäude nicht abreißen sollte. Das war allerdings nicht möglich, da es inzwischen unter Denkmalschutz gestellt worden war. Ein paar Jahre lang stand es leer, dann wurde es zu einer Bingo-Halle bevor es von einer Gruppe von Privatleuten mit Unterstützung der Stadt Blackpool zurück gekauft werden konnte. 1981 wurde das renovierte Theater wieder eröffnet. Auch in den 1990er Jahren wurden weitere Renovierungsarbeiten durchgeführt, viele davon von freiwilligen Helfern, den Friends of the Grand, die das Theater bis heute unterstützen. 2006 wurde es zum when

Aber zurück zum letzten Abend mit Erstrunden Spielen beim World Matchplay. An diesem Abend begann auch der Titelverteidiger seine Titelverteidigung und so war der Empress Ballroom für einen Montag Abend doch recht gut gefüllt, wenn auch nicht ausverkauft. Als erstes gab es ein rein australisches Spiel auf der Bühne zu sehen - zwischen Simon Whitlock und Kyle Anderson, die noch beim World Cup of Darts vor nur mehr als einem Monat als Team Australia zusammen auf der Buhne gestanden hatten, dort allerdings in der zweiten Runde gegen Russland verloren hatten. Hier, in der ersten Runde des World Matchplay, war aus einem nicht wirklich zu erklärenden Grund Simon Whitlock der bessere Spieler und gewann recht deutlich mit 10:5. Dabei hatte Kyle Anderson den etwas besseren Durchschnitt und auch eine ganz ähnliche Doppelquote. Daneben warf er sechs 180er und Whitlock nur eine. Manchmal ist Dart einfach ein merkwürdiges Spiel und Statistiken sagen einfach auch nicht alles über den wirklichen Spielverlauf aus.

Dann kam Adrian Lewis auf die Bühne, der wegen einer Operation an einem Nerv im untern Rückenbereich vier Wochen lang kaum Dart gespielt hatte, sich aber trotzdem gegen Steve Beaton durchsetzte, der lange nicht in so guter Form war, wie im letzten Jahr. Mal sehen, wie sich Lewis im Laufe des Turniers entwickelt. Im Vorfeld gehörte er nicht zum engeren Favoritenkreis.

Es würde grün im Saal als Michael van Gerwen auf die Bühne kam und auf Stephen Bunting traf, der bestimmt nicht gerade glücklich über die Auslosung gewesen war. Leider konnte Bunting nicht an seine besseren Leistungen der letzten Monate anknüpfen, vor allem traf er seine Doppel einfach nicht. Van Gerwen wirkte locker und entspannt, warf aber auch immer wieder ein paar schlampige Darts. Aber das kann man ihm bei der für ihn an diesem Tag so einfachen Aufgabe Bunting zu schlagen fast nicht verübeln. Besonders anstrengen musste sich der Titelverteidiger nicht.

Zum Abschluss der ersten Runde stand mit Rob Cross der Überflieger unter den Debütanten am Oche und wenn er es auch nicht ganz leicht hatte und am Anfang noch nervös und nicht wirklich fokussiert war, so fand er doch schnell einen Weg ins Spiel. White spielte nicht schlecht und hatte seine Chancen, fing aber irgendwie nicht Feuer und verlor mit 7:10.

In der ersten Runde schieden in diesem Jahr tatsächlich bereits sieben der gesetzten Spieler aus, fast die Hälfte und, unter den ungesetzten Spielern, die die zweite Runde erreichten sind insgesamt drei Debütanten, wobei Debütant im Zusammenhang mit Steve West nicht unbedingt unerfahren bedeutet. Beachtlicher sind da schon die Leistungen von Cristo Reyes und Rob Cross, die ja wirklich beide noch wenig Erfahrung mit so großen Turnieren haben. Reyes und Gary Anderson sind bisher die einzigen Spieler, die einen Durchschnitt von über 100 gespielt haben, van Gerwen schrammte knapp daran vorbei. So gesehen war die erste Runde nicht besonders hochklassig, aber sie war interessant, es gab einige Überraschungen und einige sehr enge Spiele. Von den als Favoriten gehandelten Namen hat eigentlich nur Peter Wright bisher enttäuscht hat und er muss sich deutlich steigern, wenn er tatsächlich eine Chance haben will.











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