World Matchplay 2017 - 4

Crosby, Stills, Nash & Young
Zur Unterhaltung in Blackpool gehörte natürlich auch immer der Auftritt von Bands, ob das die Beatles oder die Rolling Stones waren, alle waren immer wieder in Blackpool zu Gast, obwohl die Rolling Stones irgendwann ein Auftrittsverbot in der Stadt bekamen. Auch in vielen Songs kam Blackpool vor - ein Ort, den jeder kannte und an dem viele auch schon einmal gewesen waren. Ein noch etwas engere Beziehung zu Blackpool hatte Graham Nash, der zunächst Mitglied der Hollies war, bevor er die Gruppe Crosby,d Stills und Nash gründete, zu der später noch Neil Young stieß. Graham Nash wurde, wenn auch eher zufällig 1942 in Blackpool geboren, wohin seine Mutter während des Kriegs evakuiert worden war. Nach dem Krieg kehrte sie samt Sohn in ihre Heimatstadt Salford zurück, das ebenso wie Blackpool noch zum Einzugsbereich von Manchester gehört. In Manchester gründete Nash dann zusammen mit Alan Clarke 1962 die "Hollies" die zunächst in Europa, später auch in den USA zu einer der populärsten Pop Gruppen wurden. Die Hollies existieren bis heute. Nash lernte während einer der USA Tourneen 1966 David Crosby und Stephen Stills kennen, verließ ein paar Jahre später die Hollies und gründete mit den beiden Amerikanern Crosby, Still & Nash. Nash erwarb neben der britischen auch die amerikanische Staatsbürgerschaft, arbeitete im Laufe der Zeit auch immer wieder mit anderen Musikern zusammen - auch immer wieder mit den Hollies -und wurde 2010 von der englischen Königin für seine Verdienste für die Musik und auch für seine Arbeit für wohltätige Organisationen mit dem OBE ausgezeichnet. Neben seiner Arbeit als Musiker ist Nash auch bekannt als Sammler von Photographien und bearbeitet selbst Photographien digital, die schon mehrfach ausgestellt wurden.
Nash ist nicht nur als Sänger in den vielen Formationen an denen er beteiligt ist tätig, er schrieb und schreibt daneben viele seiner Songs. Einer davon, der halb selbstbiographische Song "Military Madness" , spielt auch auf die paar Jahre an, die er als King während des zweiten Weltkriegs in Blackpool verbrachte.

Der vierte Abend des World Matchplays mit den ersten vier Spielen der zweiten Runde begann mit eine dreiviertel Stunde vor dem offiziellen Programm mit einer Überraschung für die bereits anwesenden Zuschauer - zu einem Show Match kamen Keith Deller und John Part auf die Bühne. Da die Spieler davon wohl ebenfalls überrascht worden waren, waren sie nicht wirklich vorbereitet, aber John Part war eindeutig der bessere Spieler, der besser scorte, tatsächlich auch seine Finishs ausmachte und in den drei Legs, die die beiden spielten, auch eine 180 warf. Man konnte sich durchaus vorstellen, dass er in der Lage ist, auch das ein oder andere" normale" Spiel zu gewinnen.

Dann begann die zweite Runde mit einem eher langwierigern Spiel zwischen zwei der wohl langsamsten Spieler in der PDC - zwischen Mensur Suljovic und Justin Pipe. Die Stimmung im recht vollen Empress Ballroom war trotzdem gut, wobei sich die Zuschauer schnell auf die Seite von Mensur Suljovic schlugen, der ein bisschen schneller unterwegs ist als Pipe. Schnell war auch klar, dass Suljovic das Spiel dominieren würde. Nicht dass Pipe keine Chancen hatte, aber er hatte im Gegensatz zu Suljovic doch ziemlich Probleme die Doppel zu treffen.. Erst nach der letzten Pause ließ auch Suljovic das ein oder andere Doppel liegen, aber Pipe konnte das nicht konsequent nutzen und verlor am Ende doch deutlich mit 6:11. Immerhin hatte er es nach einer langen Durststrecke überhaupt wieder einmal in die zweite Runde eines Majors geschafft. Suljovic aber überzeugte.

Es folgte das Spiel zwischen den beiden ungesetzten Spielern Darren Webster und Steve West, ein Spiel auf Augenhöhe mit leichten Vorteilen für Darren Webster, der sich die ihm bietenden Chancen konsequenter nutzte und wahrscheinlich etwas bissiger war als sein Gegner nachdem er sich einmal warm gespielt hatte. Durchschnitte und Trefferquote auf die Doppel waren bei beiden nahezu identisch. Ein ausgesprochen unterhaltsames und spannendes Spiel.

Im nächsten Spiel wurde es dramatisch. Mit Gary Anderson kam einer der Topfavoriten auf die Bühne begeistert gefeiert von den Zuschauern. Doch das Spiel entwickelte sich ganz und gar nicht nach Andersons Plan, sein Gegner Daryl Gurney hatte da nämlich eigene Vorstelllungen und war auch durchaus in der Lage, sie durchzusetzen. Die Führung wechselte ein paar Mal, aber nach einer anfänglichen 3:0 Führung war es meistens war es Anderson, der versuchte Gurney wieder einzuholen. Aber Gurney hatte auf jede von Andersons 180ern eine eigene 180 in Petto und dazu noch eine deutlich bessere Trefferquote auf die Doppel. Anderson wehrte sich so gut er konnte, aber Gurney gewann dann doch mit 11:9. Anschließend nahm sich Gurney viel Zeit zum Feiern und versuchte, wieder einigermaßen gefasst, das Interview zu überstehen, das dieses Mal auf der Bühne stattfand, von der man Gurney einfach nicht herunterbekam.Anderson war schon längst samt Ehefrau und Sohn aus den Winter Gardens verschwunden. Wird jetzt auf einmal Gurney zu einem Mitfavoriten? Wenn er weiter so spielen kann, ist das sicher nicht ausgeschlossen. Dieses Zweitrundenspiel war auf jeden Fall das bisher beste des Turniers.

Im letzten Spiel des Abends traten dann ein im Vergleich zu seinem ersten Spiel stark verbesserter Peter Wright und ein im Vergleich zu seinem ersten Spiel deutlich schwächerer Cristo Reyes ans Oche. Wright war dazu noch unglaublich sicher auf den Doppeln - es wurde leider ein etwas einseitiges Spiel, das Peter Wright mit 11:4 für sich entscheiden konnte.

Es war ein langer Abend gewesen, woran nicht nur das etwas längere Format sondern auch die deutlich längeren Pausen zwischen den Spielen Schuld waren. Ich war einfach nur müde und froh als ich in der Unterkunft ankam. Aber rückblickend war es ein guter Dart Abend gewesen. Mal sehen, ob auch der zweite Zweitrunden Abend so abwechslungsreich wird.











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