World Matchplay 2018 - 2

Der zweite Tag
Der zweite Tag des World Matchplay bot das gleiche Wetter an, wie der erste Tag... Der Himmel war grau und ein kühler Wind wehte vom Meer. Also nicht unbedingt Strandwetter, eher Dartturnier Wetter und tatsächlich wartete auch am Einlass zum Empress Ballroom bereits wieder eine längere Schlange darauf, dass es endlich los ging.
Pünktlich wurden die Türen dann aber für Fans und Andere geöffnet. Nicht nur der Ballroom auch der Presseraum war bereits gut gefüllt und es dauerte auch nicht allzu lange, bevor mit Darren Webster und Steve Lennon die ersten beiden Spieler auf die Bühne kamen. Irgendwie habe ich mich immer noch nicht an das Fehlen der Walk-on Girld gewöhnt. Viele Spieler wirken etwas verloren, wenn sie da so am Anfang des Walk-ons auf ihren Auftritt warten.

Ich hatte ehrlich nicht damit gerechnet, dass Darren Webster so einen starken Auftritt hinlegen würde. Besonders zu Beginn scorte er einfach viel stärker als Steve Lennon, wobei sich die Durchschnitte der Beiden im Laufe des Spiels aneinander anpassten. Lennon kam auch ein paar Mal näher an Webster heran, aber der hatte sich genügend Vorsprung erspielt, dass er nicht mehr in Gefahr geraten konnte und so zog er überzeugend in die zweite Runde des Turniers ein. Wieder war ein Debütant aus dem Rennen.

Im zweiten Spiel stand dann ein für mich natürlich besonders interessanter Debütant auf der Bühne - Max Hopp. Er war der erste deutsche Spieler, der sich bisher für das Turnier qualifizieren konnte und er wurde von den Zuschauern auch durchaus freundlich empfangen, die sich gefühlt halbe-halbe in White und Hopp Unterstützer teilten. Im ersten Leg waren beide Spieler nervös - White hat schließlich schon öfters gegen Hopp verloren und war sich nicht so ganz sicher, was da auf ihn zukommen würde und Hopp hatte schon gestern, als er den Ballroom inspizierte, eher verunsichert gewirkt. Whites Nervosität schlug sich vor allem in Problemen mit den Doppeln nieder, die ihn das ganze Spiel über verfolgten. Ich weiß nicht wie oft er am Ende auf die Doppel 2 werfen musste, weil er wieder ein Finish nicht ausgemacht hatte. Hopp spielte nicht schlecht, aber eben doch schlechter als White von den Scores her. Das das Ergebnis am Ende nicht deutlicher für White ausfiel, lag tatsächlich überwiegend an seiner Doppel Schwäche. Aber irgendwie rettete er sich dann doch über die Ziellinie und es war ein verdienter Sieg. Hopp hingegen reihte sich bei den Debütanten ein, die ihr Erstrundenspiel verloren haben und gesellte sich zu Jonny Clayton und Steve Lennon.

Dass aber durchaus auch deutlich "erfahrenere" Spieler ihre Spiele versemmeln können, zeigte danach Gerwyn Price, der gegen Joe Cullen auf keinen grünen Zweig kam. Bestimmt spielte auch seine Verletzung eine Rolle dabei, dass es so verquer für den Waliser lief, wobei die Statistik gar nicht so schlecht aussieht. Am Ende rappelte sich Price noch einmal auf und vermied es wenigstens 0:10 zu verlieren, was dann schon auch sehr hart gewesen wäre. Price hat hier in Blackpool aber sicherlich schon deutlich bessere Spiele gezeigt.


Zum Ende des Nachmittags gab es dann noch ein Spiel, das schon fast die Züge einer griechischen Tragödie zeigte. Da hatten wir auf der einen Seite einen Spieler, der trotz seiner Fehler - und die häuften sich am Ende auf den Doppeln - immer eine positive Ausstrahlung hatte, nämlich Steve West. Mit ihm auf der Bühne stand Daryl Gurney, der vor Mitgefühl über so viele verpasste Matchdarts seines Gegners - und natürlich Ärger über sich selbst - die ganze Zeit so wirkte, als wäre er am liebsten ganz woanders. Er schleppte sich förmlich gegen seinen Willen zum Oche, schien jedes Mal abzuwägen, ob er denn jetzt wirklich noch werfen sollte und er gewann am Ende dann doch tatsächlich in der Verlängerung das Spiel. Um danach zu jubeln reichten seine Kräfte nicht mehr, lediglich ein paar Tränen flossen. ..



Nach der üblichen Pause ging es in die Abendsession, die mit dem Spiel zwischen Steve Beaton und Mensur Suljovic begann. Suljovic machte von Anfang an den stärkeren Eindruck, brauchte am Ende aber einige Anläufe um über die Ziellinie zu kommen. Das nutze Steve Beaton und versetzte ihm noch ein paar "Nadelstiche", bevor Suljovic das Spiel dann 10:6 zu Ende brachte.



Mit Gary Anderson kam anschließend der jetzige Top Favorit auf den Turniersieg auf die Bühne und er wirkte reichlich nervös. Anderson ist immer ein Spieler, der etwas zappelig wirkt, aber so habe ich ihn schon länger nicht mehr gesehen. Dazu wirkte er, als müsse er heute Abend noch dringend einen Zug erreichen - Bunting war ihm einfach nicht schnell genug. Das Spiel war spannend und ziemlich eng, obwohl Buntings Durchschnitt deutlich unter dem von Anderson lag. Irgendwann war dann auch Anderson im Spiel angekommen, war weniger nervös und konnte seine Leistung steigern. Und so war auch der besser scorende Anderson am Ende der verdiente Sieger.



Mit dem amtierenden Weltmeister Rob Cross, der gegen Mervyn King spielte ging es weiter. King kam besser ins Spiel als Cross, aber Cross hatte sich bald gefangen und ab da dominierte er das zu Beginn recht ausgeglichene Spiel. Cross hatte am Ende den besten Durchschnitt aller bisherigen Spiele dieses Turniers, wobei das Turnier in dieser Hinsicht noch nicht besonders beeindruckend war.




Zum Abschluss des Abends kam dann noch der populäre Raymond van Barneveld auf die Bühne und der Empress Ballroom stand geschlossen hinter ihm. Vereinzelte Kyle Anderson Fans fielen da nicht ins Gewicht. Der Niederländer hat gerade eine sechswöchige Dartpause hinter sich und wirkte fit. Er dominierte das Spiel nachdem Anderson das erste Leg gewonnen hatte, gewann mehrere Legs in Folge und wenn auch Kyle Anderson eine Aufholjagd startete, konnte der Niederländer doch verhindern, dass er ausgleichen konnte und schaltete selbst wieder in einen höheren Gang, um mit einem 10:6 Sieg über die Ziellinie zu kommen.

Der zweite Tag brachte wenige Überraschungen - am spannendsten war das Spiel zwischen Gurney und Steve West, aus dem Gurney am Ende als Sieger hervorging. Bis auf Gerwyn Price, der ja mit seiner Achilles Ferse zu kämpfen hat, schied keiner der gesetzten Spieler aus. Favoriten wie Rob Cross und Gary Anderson zeigten sich in guter Form. Bisher gab es im Turnier keinen Durchschnitt über 100, lediglich Rob Cross kam mit seinen 98.58 dicht heran. Von daher ist also durchaus noch Luft nach oben. Von den Debütanten hat bisher lediglich Jeffrey de Zwaan die erste Runde überstanden, der ja eigentlich mit van Gerwen die schwierigste Auslosung hatte.











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