World Matchplay 2019 - 5

"Lassen Sie sich unterhalten"
Narren, Clowns und Spaßmacher - oder wie man heute sagen würde Comedians und Entertainer - haben in Blackpool immer schon eine große Rolle gespielt. Alles was Rang und Namen hatte trat in den Winter Gardens, im Grand Theatre oder in den sonstigen Etablissements in Blackpool auf. All diesen Comedians und Entertainern wurde in Blackpool mit dem Comedy Carpet, der im Herbst 2011 der Öffentlichkeit übergeben wurde, ein passendes Denkmal gesetzt. Im Comedy Carpet gegen über des Blackpool Towers findet man Zitate von über 1000 Schriftstellern, Comedians, Entertainern etc. Der Künstler Gordon Young hat zusammen mit seinem Team fünf Jahre daran gearbeitet.

Der von der Form her kreuzförmige Carpet soll eine Verbindung zwischen Tower und Strand sein. Die Herstellung war arbeitsintensiv und langwierig, weil alle Texte aus einzelnen Granitbuchstaben gesetzt und dann ein einbetoniert wurden. Insgesamt mussten auf diese Art und Weise 320 Einzelplatten hergestellt werden. Es wurde schwarzer und roter Granit aus Indien dazu verwendet. Die Größe der Buchstaben variiert - einige der Zitate kann man auch oben vom Tower gut lesen. Die Platten sind unterschiedlich ausgerichtet, so dass man egal aus welcher Richtung man auf den Carpet kommt, immer problemlos Teile lesen kann. So entdeckt man auch immer wieder neue Zitate - erst in diesem Jahr stach mir das Dart Zitat ins Auge, obwohl ich schon oft über den Carpet gelaufen bin.

Mein letzter Abend beim World Matchplay begann die Unterhaltung mit dem Spiel zwischen Daryl Gurney und Keegan Brown. Keine Ahnung, was die beiden Spieler seit ihren letzten Spielen gemacht hatten - sie fingen auf jeden Fall beide nicht wirklich stark an und spielten vor der ersten Pause beide eher schwach. Dazu kam, dass beide Spieler ihre Doppel nicht trafen. Gurney führte zur Pause mit 4:1. Man konnte nur hoffen, dass das Spiel noch besser werden würde. Nun ja, immerhin bewegten sich die Durchschnitte nach der zweiten Pause doch Richtung 90 und Keegan Brown hatte sogar zu Beginn der zweiten Pause über 94 erreicht. Und auch die Doppelquoten besserten sich. Gurney führte aber immer noch, wenn auch nur noch mit zwei Legs Vorsprung als es in die zweite Pause ging. Nach der zweiten Pause wurde das Spiel dann aber doch insgesamt besser, die Trefferquote auf die Doppel blieb aber bei beiden Spielern eher mäßig. Brown stand immer wieder kurz vor dem Ausgleich, aber er gelang ihm nicht. Gurney spielte sehr unausgewogen - auf wirklich gute Legs folgten immer wieder Legs mit niedrigen Scores und er wirkte vollkommen unzufrieden mit sich. Am Ende konnte Gurney ein Tie Break gerade so vermeiden und gewann mit 11:9, einem Durchschnitt von 93.44 und einer Doppel Quote von 30 Prozent.

Stephen Bunting und Ian White kamen als nächste auf die Bühne und fingen etwas stärker an, als die beiden Spieler vor ihnen. Es war ein ziemlich ausgeglichenes Spiel, aber Bunting hatte die deutlich höhere Trefferquote auf den Doppeln. Dann fing Buntings Durchschnitt an abzusacken und White kam besser ins Spiel. Dementsprechend lag White zur zweiten Pause dann auch mit 6:4 vorne. Und White baute seinen Vorsprung weiter aus, während Bunting einfach nicht an sein Erstrundenspiel anknöpfen konnte. Als ich schon davon ausging, dass Ian das Spiel einfach vollends nach Hause schaukeln würde, wurde Bunting dann doch auf einmal wieder stärker und holte Leg um Leg auf. Plötzlich stand es statt 4:9 für White nur noch 8:9 und aus dem so dahinplätschernden Spiel war ein spannendes Spiel geworden.. Haarscharf verpasste Bunting den Ausgleich und White fehlte nur noch ein Leg zum Sieg. Aber Bunting ließ nicht locker und glich doch noch aus. Schließlich ging das Spiel in die Verlängerung und Ian White traf nicht mehr viel, so dass sich am Ende Stephen Bunting zur Begeisterung des Publikums den Sieg holte.

Bezüglich der Durchschnitte ließ auch das dritte Spiel zwischen Rob Cross und Krzystof Ratajski zu wünschen übrig.Ratajski gewann die ersten beiden Legs und schaltete dann aber nicht einen Gang höher sondern einen Gang zurück und Cross wurde sozusagen zum Alleinunterhalter und führte zur zweiten Pause schon mit 8:2. Nach der Pause konnte Ratajski noch ein paar Legs gewinnen, vielleicht hatte Cross schon ein bisschen abgeschaltet. Aber sein Sieg war nie auch nur andeutungsweise in Gefahr. Cross gewinnt mit 11:5 und ist eine Runde weiter.

Auch das letzte Spiel des Abends entwickelte sich in eine einseitige Partie, in der Peter Wright drückend überlegen war und Simon Whitlock keine Chance hatte. Bis zur zweiten Pause hatte Whitlock gerade mal ein Leg gewonnen - ganz ähnlich war ja auch das Viertelfinale zwischen den Beiden im letzten Jahr verlaufen. So nahm Wright es in die Hand, die Zuschauer zu unterhalten und zauberte ein bisschen. Er spielte den zu diesem Zeitpunkt höchsten Durchschnitt des Turniers, zeigte ein 170er Finish und warf sieben perfekte Darts. Der Neun-Darter gelang ihm leider nicht.

Der zweite Zweitrunden Abend war nicht so spannend und hochklassig wie der erste. Überzeugt hatten vor allem Rob Cross und Peter Wright und kämpferisch noch Stephen Bunting. Viele der Spieler hatten schwächer gespielt als in der ersten Runde und ich spekulierte auf dem Rückweg zur Unterkunft weiter darüber, wer in diesem Jahr das Turnier wohl gewinnen würde. So wirklich konnte ich trotz seiner Leistungen in den ersten beiden Spiele nicht an Peter Wright glauben. Rein vom Auftreten und Einstellung her hatte ich das Gefühl, dass es durchaus das Turnier von Rob Cross werden könnte.











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