Mervyn King
Geburtstag: 15. März 1966
Lebt in: Bradwell, England
Geboren in: Ipswich, England
Spitzname: The King
Darts: 22 g Winmau Mervyn King
Walk-on Music: King of Kings (Motörhead)
Mervyn King fing mit 12 Jahren mit dem Dart spielen an, nachdem ihm sein Vater eine alte Dartscheibe aus Wellpappe geschenkt hatte, bei der die Felder durch Plastikstege abgeteilt waren. Kings Vater bestand darauf, dass das Dartboard von Anfang an in der richtigen Höhe aufgehängt wurde und dass King beim Werfen auch den entsprechenden Abstand zum Board einhielt. Sein Vater hatte einen großen Einfluss auf Kings Karriere und sein Tod 2010 war für King ein schwerer Schlag.
Schon mit 13 Jahren wollte King unbedingt Profi werden und spielte in lokalen Liga, wo er deutlich erwachsene Spieler schlug. Mit 14 gewann er das Finale der Liga, das vor über 1500 Zuschauern ausgetragen wurde. Im gleichen Jahr warf er wohl auch seinen ersten Neun-Darter - in einem Trainingsspiel gegen seinen Vater. Mit 28 Jahren nahm er zum ersten Mal an den World Masters teil und spielte sich bis unter die letzten 32. 1996 gewann King sein erstes BDO Turnier, die French Open. Weitere Titel folgten ein Jahr später und King konnte sich für seine erste BDO Weltmeisterschaft qualifizieren und erreichte auf Anhieb die Halbfinale. 2000 stand er im Finale der World Masters und 2002 im Finale der BDO Weltmeisterschaft, 2004 stand er zum zweiten Mal bei beiden Turnieren im Finale, verlor wieder bei der Weltmeisterschaft, gewann aber beim World Masters, was sein größter Erfolg während seiner Jahre im BDO/WDF System bleiben sollte. Insgesamt nahm King elf Mal an der BDO Weltmeisterschaft teil, konnte sie aber nie gewinnen.
Schon während der BDO Weltmeisterschaft 2007 gab es die ersten Gerüchte über einen bevorstehenden Wechsel von King zur PDC, denen er mit der Aussage "eher werde ich mein Darts wegpacken, als zur PDC zu wechseln" entgegentrat. Er unterschrieb sogar einen Vertag mit der BDO, dass er auch 2008 an der Weltmeisterschaft antreten würde nachdem er in den Halbfinalen verloren hatte, etwas, was die BDO damals von den Spielern einforderte, die bis in die Halbfinale kamen, um die zunehmenden Wechseln von Spielern in die PDC einzuschränken. Trotz allem gab King im Februar 2007 seinen Wechsel zur PDC bekannt, worauf ihm die BDO mit rechtlichen Schritten drohte. Es blieb aber bei den Drohungen und King tat das, womit er seinen Wechsel begründet hatte - er trieb seine Karriere in der PDC voran.
Noch im Februar gab er sein PDC Debüt, bei eben jenem UK Open Qualifier in London, wo ich ihn das erste Mal hatte live spielen sehen. King hatte ein recht gutes erstes Jahr in der PDC und konnte sich für das World Matchplay qualifizieren, wo er die Viertelfinale erreichte. Für die PDC Weltmeisterschaft qualifizierte er sich ebenfalls, schied aber in der zweiten Runde gegen Roland Scholten aus. Sechzehn Mal stand King bei der PDC Weltmeisterschaft am Oche, einmal, 2009, erreichte er die Halbfinale, wo er gegen Phil Taylor verlor. King konnte in seinen Jahren in der PDC einige Pro Tour Events gewinnen, aber kein einziges Major - auch wenn er sieben Mal im Finale eines Majors stand - zuletzt 2021 im Finale des Masters, wo er gegen Jonny Clayton verlor. Immer wieder hatte King mit Verletzungen zu kämpfen, kam aber immer wieder zurück und blieb viele Jahre ein gefürchteter Gegner. Ab 2022 wurden starke Auftritte seltener und er rutschte immer weiter im Ranking ab. Für die Weltmeisterschaften 2023/24 und 2024/25 konnte er sich nicht mehr qualifizieren und er wird Ende 2024 seine Tour Card verlieren.
King sorgte während seiner Karriere immer wieder für Kontroversen, mal war es eine Klima-Anlage, die ihn beim Werfen behinderte, mal meinte er, die Länge des Oches wäre falsch gemessen worden, sehr oft hing seiner Ansicht nach das Board schief, auch die Beleuchtung erschien im nicht immer angemessen. Michael van Gerwen jubelte ihm zu laut, seine Gegner übertraten die Abwurflinie oder liefen während er warf, über das markierte Oche. Damit machte King sich nicht wirklich Freunde und wurde auch nicht zum Publikums-Liebling, zumal sich seine Anschuldigungen oft als nicht zu treffend herausstellten. Sein Benehmen während des Premier League Finales gegen James Wade 2009 brachte ihm ein heftiges Strafgeld der DRA ein.
King ist seit Jahren mit Peter Wright befreundet, sie haben auch oft miteinander trainiert, wobei King sein Training immer erst nahm und auch sehr viel trainierte. Wenn er an einem Turnier teilnahm, war er immer unter den Ersten, die am Austragungsort eintrafen, um Zeit genug für eine gute Vorbereitung zu haben. Während der Corona Pandemie arbeitete Kind als Ausfahrer für Amazone.
Von King ist bekannt, dass er ein begeisterter Golfspieler ist und dass er eine Leidenschaft für schnelle Autos hat - tatsächlich hatte er auch in seiner Jugend die Chance Rennfahrer zu werden, verzichtete aber zugunsten der Dart Karriere - er dürfte also wohl auch beschäftigt sein, sollte er jetzt dem Dartsport endgültig den Rücken kehren.