PDC Weltmeisterschaft 2020 - 5

Dienstag, 17. Dezember - "Bog sie Rodzi"
So schrecklich gut lief der Tag für die irischen Spieler ja nicht... Bis auf William O'Connor verloren alle ihre Spiele, wobei die Leistung von Keane Barry trotz der Niederlage gegen Vincent van der Voort schon beachtlich war. Auch Callan Rydz, der Steve Lennon geschlagen hat, ist so ein junger starker Nachwusch-Spieler, der sicher auch noch anderen Spielern Probleme machen wird. Brendan Dolan hatte dann zum Abschluss des Abends gegen Gary Anderson nicht allzuviele Chancen....

Nach der kurzen Verschnaufpause am Montag folgt heute wieder ein langer Darttag mit zwei Sessions - es kommen jetzt ohnehin nur noch lange Darttage bis auf die beiden letzten Tage des Turniers an denen die Halbfinale und das Finale ausgetragen werden.

Von den Nationalitäten her ist es heute weder ein ganz gemischten Turniertag - Engländer, eine Engländerin, ein Russe, zwei Australier, zwei Spieler aus dem asiatischen Raum, ein Spanier, vielleicht zwei Niederländer, ein bis zwei Österreicher und ein Pole. Passend zu Krzysztof Ratajski geht es dieses Mal um ein polnisches Weihnachtslied - das polnische Weihnachtslied überhaupt, das tatsächlich beinahe die Nationalhymne Polens geworden wäre. Auf Polnisch heißt es "Bog sie Rodzi", was ich noch nicht einmal aussprechen kann. Auf Deutsch heißt es "Christus ist geboren". Der Text stammt von 1792 von Frantisek Karpinski, die Melodie ist freilich älter und war bereits die Krönungspolonaise der polnischen Könige. Sie stammt wohl aus dem 16. Jahrhundert. Zahlreiche polnische Künstler haben das Lied aufgenommen, das Frömmigkeit mit einer patriotischen Aussage verbindet. Hier der Link zum Lied: Bog sie Rodzi

Mit Polen hat Ratajskis Walk-on Musik allerdings wenig zu tun, er kommt zu "We like to party" der niederländischen Gruppe Vengaboys auf die Bühne. Im letzten Spiel der Nachmittagssession wird er als gesetzter Spieler auf Zoran Lerchbacher treffen. Nun ja - Lerchbacher hat gegen Jamie Hughes gut gespielt, aber wird es gut genug sein, um Ratajski zu schlagen?

Zunächst werden aber drei weitere Erstrundenspiele gespielt, die alle drei schwer vorherzusagen sind. Ryan Searle v Robbie King lautet die erste Spielpaarung. Robbie King ist eine ziemlich unbekannte Größe. Er ist ein junger australischer Spieler, der die Oceanic Masters gewonnen hat und sich so für die Weltmeisterschaft qualifizierte. Er hat vier Mal ohne Erfolg an der PDC Unicorn World Youth Championship teilgenommen. Die PDC lud in 2019 zu den Melbourne Darts Masters ein, aber Rob Cross war er nicht gewachsen. Hier freilich hat er es mit Ryan Searle zu tun, der 2019 auch nicht unbedingt ein herausragendes Jahr hatte. Die Bühnenerfahrung spricht wohl für einen Sieg von Searle.

Im zweiten Spiel spielt Cristo Reyes gegen Lourence Ilagan. Reyes hat kein gutes Jahr hinter sich und Ilagan hat schon bei der letzten Weltmeisterschaft beeindruckt. Ich würde sagen Vorteil Ilagan.

Spiel Nummer drei ist Rowby-John Rodriguez gegen Noel Malicdem, da gilt eigentlich das Gleiche, wie beim vorhergehenden Spiel. Rodriguez hat ein schwaches Jahr hinter sich, Malicdem hat bei der letzten Weltmeisterschaft gut gespielt und war auch in diesem Jahr auf der Asian Tour einer der besten Spieler.

Ähnlich wie die Nachmittagssession schaut auch die Abendsession auf den ersten Blick nicht wirklich hochklassig aus. Sie beginnt mit Ritchie Edhouse gegen Boris Koltsov. Letztes Jahr war Koltsov bei der Weltmeisterschaft ziemlich schwach...Edhouse spielte letztes Jahr auf der Challenge Tour, hat also keine Tour Card und gibt darüber hinaus bei dieser Weltmeisterschaft sein Debüt. So unwahrscheinlich ist es da trotz allem nicht, dass Koltsov dieses Spiel gewinnen kann.

Im zweiten Spiel stehen Jose de Sousa und Damon Heta auf der Bühne. Heta hat in diesem Jahr die Brisbane Darts Masters gewonnen, de Sousa war auf der Pro Tour erfolgreich. Außerdem war er bereits 2012 schon einmal im Alexandra Palace dabei. Es könnte ein recht ausgeglichenes Spiel werden, wobei aber einiges für einen portugiesischen Sieg spricht.

Das folgende Spiel könnte durchaus spannend werden - Ted Evetts tritt gegen Fallon Sherrock an. Sherrock ist eine Spielerin, die schon öfters gegen männliche Kollegen gespielt hat und sie wirkt nicht so, als wäre sie nicht leicht einzuschüchtern. Evetts wird wahrscheinlich noch nicht so oft gegen Frauen gespielt haben und sicherlich etwas verunsichert sein. Mal sehen, ob Sherrock diese Chance nutzen kann.

Zum Abschluss kommt es dann noch zu einem Duell - zwischen Jeffrey de Zwaan und Darin Young. Es hätte ein rein niederländisches Duell werden können, aber Darin Young war am Ende zu stark für Raymond van Barneveld. Da de Zwaan in letzter Zeit nicht mehr so überzeugend spielte, könnte Young, wenn er eine ähnliche Leistung abliefert, auch zu gut für ihn sein.











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