PDC Weltmeisterschaft 2020 - 7

Donnerstag, 19. Dezember - "I wish you a Merry Christmas"
Erfreulicherweise überstand am deutschen Abend einer der beiden Spieler die erste Runde, wenn es auch nicht - wie man hatte erwarten können - Gabriel Clemens sondern Nico Kurz war... Insgesamt war der Turniertag aber ein etwas enttäuschender Tag - es gab viele einseitige Spiele und in der Nachmittagssession war eigentlich nur das Zweitrundenspiel zwischen Stephen Bunting und Jose Justicia wenigstens solide wenn auch nicht hochklassig. Die Abendsession war dann vom Niveau her doch deutlich höher, auch hier war das ZWeitrundenspiel zwischen einam Anfangs schrecklich nervösen JAmes Wade und Ritchie Edhouse das beste Spiel. Und nach seinem Sieg konnte James Wade sogar wieder lächeln. Auch heute überstanden wieder beide gesetzte Spieler ihre Zweitrundenspiele.

Heute ist mein letzter Tag bei der Weltmeisterschaft. und ich habe dazu passend ein Lied ausgewählt, dass man überall hört und das quasi bereits in die Zukunft weist. Schließlich wünscht es allen nicht nur "Merry Christmas" sondern auch "Happy New Year". Es ist ein traditionelles englisches Weihnachtslied. In der Fassung, in der man es heute hört, ist es seit 1935 bekannt. Arthur Warrell, ein Komponist aus Bristol hat das Lied damals für seinen eigenen Chor, die Bristol Madrigal Singers arrangiert. Noch im gleichen Jahr wurde es auch veröffentlicht.

Es wird gerne als traditionelles Lied bezeichnet, auch wenn die Geschichte des Lieds nicht wirklich zurück verfolgt werden kann. Der Wunsch " a Merry Christmas and a happy New Year" ist aber bereits seit dem frühen 18. Jahrhundert gebräuchlich und mit einigen Weihnachtsbräuchen eng verbunden. Gesungen wurde es von Sternsingern, die am Weihnachtsabend und an Neujahr von Tür zu Tür zogen und dafür mit Süßigkeiten belohnt wurden. Eine der Süßigkeiten war auch der im Lied besungene "figgy pudding" - ein Pudding mit Feigen, der bestimmt schrecklich süß war. Heute wird das Lied auch zum Abschluss der Neujahrsfeierlichkeiten gesungen. Dieses Lied hat den Sprung über den Kanal geschafft und die erste Strophe wird inzwischen auch in Deutschland gerne gesungen.
Und mit "I wish you a merry Christmas and a happy New Year" verabschiede ich mich dieses Jahr von meiner Live Berichterstattung aus dem Alexandra Palace.

Heute werden nur noch zwei Erstrundenspiele gespielt - beide in der Nachmittagssession - und insgesamt sechs Zweitrundenspiele.

Der Nachmittag beginnt mir Justin Pipe v Benjamin Pratnemer. Pratnemer kenne ich überhaupt nicht... allerdings habe ich gehört, dass sein Spielrhythmus eher noch langsamer als der von Pipe ist. Ich kann mir vorstellen, dass er Probleme mit der großen Bühne haben wird. So gesehen spricht in diesem Spiel viel für Pipe, der ja auch in diesem Jahr wieder etwas besser unterwegs war.

Im letzten Erstrundenspiel spielt dann noch Ryan Joyce gegen Jan Dekker. Das ist noch so ein Spiel, bei dem schwer einzuschätzen ist, wie gut die Spieler gerade sind... eigentlich müsste Joyce besser spielen als Dekker, denn er konnte sich über den Pro Tour Order of Merit qualifizieren, Dekker nicht, der 2019 gerade zwei Mal bis in die Viertelfinale eines Players Championships kam. Leichter Vorteil für Ryan Joyce, der sich ja auch bei der letzten Weltmeisterschaft in die Viertelfinale spielte.
Weiter geht es mit dem Zweitrundenspiel zwischen John Henderson und James Richardson. Da Henderson uns immer wieder mit sehr guten Leistungen überrascht und darüber hinaus nicht so wirkt, als würde er sich leicht aus der Ruhe bringen lassen, wird er wohl dieses Spiel gewinnen auch wenn Richardson gegen Suzuki gut gespielt hat.

Zum Abschluss der Nachmittags-Session wird dann noch Steve Beaton gegen Kyle Anderson spielen. Für beide Spieler war es kein so gutes Jahr, es sollte also ein ziemlich ausgeglichenes Spiel werden. Und ich würde dann doch eher Anderson als Sieger sehen.

Nach der Pause geht es mit Chris Dobey v Rob Meulenkamp weiter. Dobey ist noch kein wirklich "fertiger" Spieler, aber ein sehr viel versprechender, der sich auf der großen Bühne durchaus zuhause zu fühlen scheint. Vieles spricht in diesem Spiel für Dobey.


Das folgende Spiel ist deutlich schwerer vorherzusagen...Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass Steve Lennon Nopperts Gegner sein würde, aber der hat ja bekanntlich das Spiel gegen den jungen Callan Rydz verloren. Sollte Rydz wieder so ein Spiel auf die Bühne zaubern, wird Noppert wohl schon Probleme bekommen. Rydz wird sicherlich mit reichlich Selbstvertrauen ins Spiel gehen nach seiner starken Leistung in der ersten Runde.

Chisnall gegen van der Voort ist auch nicht einfacher vorher zu sagen. Bei beiden kommt es wohl auf die Tagesform an und da ist ein guter Chisnall besser als ein guter van der Voort. Daher ein hauchdünner Vorteil für Chisnall.

Mein letztes live Spiel bei dieser Weltmeisterschaft ist Gerwyn Price gegen William O'Connor - das habe ich mir gar nicht schlecht ausgesucht. Dass Gerwyn Price nicht nur laut jubeln sondern auch gut spielen kann, haben wir in letzter Zeit oft genug gesehen. Und er ist wohl doch ein besserer Spieler als William O'Connor. Manchmal hat er freilich das Problem, dass er es zu sehr versucht, ein gutes Spiel zu spielen und ein Zweitrundenspiel bei der Weltmeisterschaft könnte ein solches Spiel sein. Aber das wäre dann auch der einzige Grund, warum er gegen William O'Connor doch verlieren könnte...













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