Steve Beaton
Geburtstag: 5. April 1964
Lebt in: North Walsham, England
Geboren in: Coventry, England
Spitzname: The Bronzed Adonis
Darts: 22 g Winmau Steve Beaton
Walk-on Music: Stayin' Alive (The Bee Gees)
Auch Steve Beaton gehört zu den Spieler, die diese PDC Weltmeisterschaft verpasst haben, eine Weltmeisterschaft an der er von 2002 bis 2024 jedes Jahr teilgenommen hat. Und auch Steve Beaton hat seine Karriere in der BDO begonnen und später dann zur PDC gewechselt. Es unterscheidet ihn aber etwas von den anderen Spielern, über die ich berichtet habe - Steve Beaton hatte bereits im Dezember 2023 angekündigt, dass er seine Karriere Ende 2024 beenden würde. Sicher hatte er gehofft, dass er 2024/25 noch einmal an der Weltmeisterschaft würde teilnehmen können, das ist ihm aber nicht gelungen. Aber seine Tour Card verliert Beaton, der das Jahr auf Platz 54 des Order of Merit beendet, nicht. Er gibt sie freiwillig zurück.
Seine ersten Turniere bestritt Beaton ab 1984. Damals zog er bei den World Masters unter die Letzten 32 ein. 1991 stand er im Finale des British Gold Cup der BDO und 1992 nahm er zum ersten Mal
an der BDO Weltmeisterschaft teil und verlor in der ersten Runde. 1993 war er wieder zurück in Lakeside und spielte sich in die Halbfinale. Unterwegs schlug er Spieler wie Dennis Priestley
und Bob Anderson, was ihn auf einen Schlag bekannt machte. Im gleichen Jahr wurde er Vollzeit Dartspieler. Beaton schloss sich nicht den Spielern an, die sich von der BDO abspalteten und
die WDC/PDC gründeten. Er gewann die World Masters 1993 und war in den Jahren 1994 und 1995 die Nummer 1 in der BDO, verlor aber in beiden Jahren bei der BDO Weltmeisterschaft bereits
in der ersten Runde. 1996 konnte er die Weltmeisterschaft dann endlich gewinnen und schlug auf dem Weg zum Titel Co Stompe, John Part, Martin Adams, Andy Fordham und Richie Burnett. Er konnte
den Titel nicht verteidigen, sondern verlor 1997 denkbar knapp in den Halbfinalen gegen Marshall James nachdem er die
Doppel 20 für sein 140 Checkout verpasst hatte.Noch vier weitere Jahre blieb Beaton in der BDO und nahm jedes Jahr an der Weltmeisterschaft teil. Schon in diesen Jahren spielte er bei einigen PDC Turnieren mit, was damals noch möglich war. So erreichte er 2001 die Halbfinale des World Matchplay. Als diese Regelung von der PDC geändert wurde, wechselte Beaton 2002 zur PDC.
Beaton spielte in der PDC nie die große Rolle, die er in der BDO gespielt hatte und hatte auch immer wieder Formkrisen zu überstehen. Es gelang ihm aber trotzdem, sich bis 2024 jedes Jahr für die PDC Weltmeisterschaft zu qualifizieren - wobei er nie über die Achtelfinale hinauskam - und er konnte sich auch viele Jahre lang unter den Top 32 des Order of Merit behaupten. Immer wieder einmal erreichte er bei einem Major die Halbfinale - 2004 beim World Grand Prix und bei den UK Open, 2010 beim Grand Slam. 2009 stand er bei der European Championship im Finale, 2017 erreichte er die Viertelfinale des Players Championship Finales. 2013 gewann er sein einziges European Tour Event, 2009 und 2017 jeweils ein Players Championship. Beaton war bei den Zuschauern und den anderen Spielern gleichermaßen beliebt, schade, dass er sich nicht noch einmal für die Weltmeisterschaft qualifizieren konnte, um sich auch von den Zuschauern zu verabschieden- was wäre das für ein Abschied geworden! So war das letzte Players Championship 2024 am 31. Oktober das letzte PDC Turnier, an dem Steve Beaton teilnahm und wenigstens seine Kollegen feierten ihn!
Beaton ist einer der letzten Spieler einer vergangenen, goldenen Ära des Sports der noch aktiv ist und das auf einem immer noch auf recht hohen Level. Er sagt allerdings, dass er selbst in den
1990 Jahren seine besten Leistungen gebracht hat und dass es zunehmend schwer geworden sei, beständige Leistungen zu bringen. Beaton hat angekündigt, dass er dem Dartsport treu bleiben wird
und auf der Seniors Tour spielen wird und er hofft auch, dass die Nachfrage nach Exhibitions mit ihm weiter ungebrochen bleibt - ein Leben ganz ohne Dart kann er sich nicht wirklich vorstellen
und seinen Hunger nach Erfolg hat er auch noch nicht verloren. Natürlich ist er auch etwas wehmütig in seinen Interviews, freut sich aber auch darauf, dass er endlich mehr Zeit mit seiner Frau
verbringen kann - die ganze Reiserei war ihm ohnehin langsam zuviel geworden. Seine Langlebigkeit im Sport führt Beaton mit darauf zurück, dass er sich immer - überwiegend mit Rad fahren und
Schwimmen - fit gehalten hat, auch auf seine Ernährung achtet, nie viel davon gehalten hat, größere Veränderungen in Technik und Ausrüstung vorzunehmen und dass er, wenn etwas schief lief, immer
zu den Grundlagen zurückgekehrt ist und sein Spiel wieder neu aufgebaut hat. Trainiert hat er wohl nie allzu viel - höchstens eine Stunde am Tag. Zu Beginn seiner Karriere waren seine
Pub-Besuche, wo er sich mit Freunden zum Spaß oder für Ligaspiele traf, sein ganzes Training. Darauf angesprochen, dass er immer aussieht, als käme er frisch aus dem Sonnenstudio, - ein Teil
seines Images, der auf diesem
Interview beruhte - meinte Beaton, dass er noch nie eines von innen gesehen hätte, aber jedes Jahr nach der Weltmeisterschaft einen längeren Urlaub in der Sonne verbrachte - in Teneriffa oder auf den Kanarischen Inseln.
Leider ist es mir nie gelungen, mit Beaton ein Interview zu machen, obwohl ich tatsächlich eines fix und fertig vorbereitet hatte. Vielleicht wird sich ja trotzdem noch eine Gelegenheit dazu ergeben. Dann könnte ich ihn auch endlich fragen, ob er tatsächlich Interesse an Pferderennen hat und immer wieder der Baden-Badener Galopp Rennbahn einen Besuch abstattet, wie ich das irgendwo im Internet einmal gelesen habe.
Hier noch ein Video von 2011 eine Zusammenstellung von einigen Höhepunkten in Steve Beatons Karriere
Darts Montage/Tribute.