Einer der bekanntesten "Söhne" Weston-super-Mares ist Ritchie Blackmore, der Gitarrist von Deep Purple, der allerdings nur seine ersten beiden Lebensjahre in Weston verbrachte. Danach zog die Familie nach Heston um, eine Art Vorort von London. Als Blackmore 11 Jahre alt war, bekam er seine erste Gitarre mit der Bedingung, dass er sie auch wirklich richtig spielen lernte. Ein Jahr lang nahm er klassischen Gitarren Unterricht. Dadurch lernte er, auch seinen kleinen Finger einzusetzen, etwas was sehr viele E-Gitarristen nicht beherrschen...

Gut möglich, dass er als Jugendlicher auch die berühmte Gitarren Intro zu Jonny Claytons Walk-on Song "Johnny B. Goode" gespielt hat, zumal sein großes Vorbild der englische Rock and Roll Star Tommy Steele war, der das Stück sicher im Programm hatte. Schule interessierte Blackmore nur am Rande - mit Ausnahme des Sportunterrichts. Er war ein guter Speerwerfer - noch eine Verbindung zum Dart Sport, na ja, so ein bisschen wenigstens, schließlich war die Bob Anderson in seiner Jugend auch einmal ein hervorragender Speerwerfer.

Blackmore freilich ging den Schritt vom Speer - zum Dartwerfer nicht, Musik interessierte ihn
doch viel mehr. Anfang
der 1960 Jahre war er Mitbegründer der Band "Die Outlaws" und war für viele Pop-, Rock- und
Beat- Sänger der Gitarren-Begleiter im Studio und auf der Konzert Bühne. Wie dann Deep
Purple auf ihn aufmerksam wurde, weiß ich nicht, auf jeden Fall bekam er 1968 eine Einladung.
Damals machte die Band noch psychedelischen und progressiven Rock, war sich aber auch nicht
für die damals aktuellen Pop Songs zu schade. In den 1970 wechselte man zu Hard Rock und
Mitte der 1970 verließ Blackmore die Band und gründete "Rainbow". In diesen Jahren fing
Blackmore auch an Cello zu spielen, was Blackmore bei seinen musikalischen Kompositionen
beeinflusste. Das schlug sich auch in der Musik von Deep Purple nieder, die sich in den
Jahren zwischen 1984 und 1989 noch einmal zusammen schloss. Nach einer weiteren
Wiedervereinigung 1992 kehrte man zum traditionellen Deep Purple Sound zurück und Blackmore
verließ Deep Purple 1993 endgültig. Er veränderte Rainbow durch neue Bandmitglieder. Ein
neuer Hard Rock Sänger kam dazu. 1997 löste sich Rainbow auf und Blackmore gründete
zusammen mit seiner Freundin Candice Night das Folk Rock Duo Blackmores Night - bei den
Kompositionen stand jetzt die Stimme im Mittelpunkt und man findet Anklänge an
mittelalterliche Musik. Die Auftritte finden nicht mehr bei großen Tourneen statt
sondern mehr in kleinen Austragungsorten. 2016 gab es noch einmal ein kurzes Rainbow
Revival.

Die ersten beiden Ehefrauen Blackmores waren Deutsche, so dass Blackmore bis heute fließend deutsch spricht, er hat auch zahlreiche deutsche Freunde und liebt das deutsche Fernsehen. Daneben liebt er auch den Alkohol und seine Fender Stratocaster, die für ihn "angriffslustiger" klingt als die Gibson, die er zu Beginn seiner Karriere spielte.
Sein Ratschlag an Leute die gute Rock-Gitarristen werden wollen lautet so: "Wenn du wirklich gut werden möchtest - und nicht ein Genie bist - dann solltest du zunächst andere kopieren." Vielleicht auch ein Ratschlag für angehende Dart Profis? Zumindest findet sich etwas ganz ähnliches in John Parts Trainingstipps - er sagt nämlich: "Schau dir an wie die Profis es machen. Wenn ein Dutzend Spieler das Gleiche tut, stehen die Chancen gut, dass es auch bei einem selbst funktionieren wird."
Wie viele der Spieler, die am zweiten Tag der UK Open im Turnier waren, derartige Ratschläge befolgen, kann ich nicht sagen. Es scheint aber, dass inzwischen viele Spieler mit einem Mental Coach arbeiten.

Der zweite Tag des Turniers begann noch mit vier Boards und der fünften Runde und endete mit
nur noch den zwei Boards der Haupt- und der Nebenbühne in der sechsten Runde. Es war
deutlich entspannter, als am ersten Tag des Turniers und ich hatte dadurch auch etwas
mehr Zeit, mir das ein- oder andere Spiel etwas länger anzusehen. Es gab ziemlich viele
enge Spiele, wie das zwischen Michael van Gerwen und Jason Lowe auf der Hauptbühne, das
van Gerwen ja nur knapp mit 10:9 gewinnen konnte oder das irische Drama zwischen Daryl
Gurney und William O'Connor, bei dem O'Connor seine Matchdarts verwarf und das Gurney
gerade so gewinnen konnte. Zwischendrin ging irgendwann die Beleuchtung an Board 3 und 4
in den Wackelmodus über, so dass die Spiele immer wieder unterbrochen wurden, um das wieder
in Ordnung zu bringen. Bewundernswert, wie Mensur Suljovic, den es mitten in einem Leg
erwischt hatte, ungerührt erst das Leg und dann das Spiel zu Ende spielte und gewann.

Martin Schindler schied gegen den weiter gut ausmachenden Kyle McInstry aus, Gabriel Clemens
kam gegen Andy Boulton noch eine Runde weiter. James Wade und Kim Huybrechts kamen etwas zu
früh fürs Fernsehen vor der Nebenbühne an und Wade war auf einmal wieder verschwunden und
musste erst wieder "eingefangen" werden und machte Huybrechts dann genauso mit 10:1 nieder
wie Jelle Klaasen Steve West. Und dann gab es in Runde fünf noch den ersten großen Aufreger,
als Rob Cross ganz knapp gegen Michael Smith gewinnen konnte. Irgendwo in all den Spielen
schlug Jonny Clayton Joe Cullen. Go, go, Jonny, Go!
Nach der üblichen Auslosung gingen alle in die Pause. Keine Ahnung, was die Spieler in dieser
Zeit machten, viele verlassen ja dann die Veranstaltungsräume und gehen in ihre Unterkünfte
zurück.
Die sechste Runde begann und ich bin gleich an der Hauptbühne hängen geblieben, denn als
erstes spielte Gabriel Clemens gegen Gerwyn Price und er machte einen richtig starken
Eindruck. Da es auf der Hauptbühne doch ziemlich lange und mehr Pausen gab, zog ich dann
aber doch noch zur Nebenbühne weiter, wo Chris Dobey gegen Jonny Clayton spielte.

Gerne würde ich jetzt erzählen, dass ich den Neun-Darter gesehen habe, aber dummerweise
entschied ich mich zu früh noch einen Blick auf die Hauptbühne zu werfen - kaum war ich
dort angekommen, wurde Claytons Neun-Darter auf den Bildschirmen eingeblendet - er hatte
dafür weniger Zeit gebraucht, als ich für meinen Weg von der Nebenbühne zur Hauptbühne...
Auf der Hauptbühne lag Clemens immer noch vorne, aber es war sehr eng. Als Price dann das
9:9 machte war mir schon ziemlich klar, dass das Happy End für Clemens ausbleiben würde und
tatsächlich zauberte Price ein tolles letztes Leg ans Board, während Clemens jetzt doch wohl
mit den Nerven zukämpfen hatte.. .Michael van Gerwen warf als nächstes auf der Hauptbühne
James Wade aus dem Turnier, der eines seiner schwächeren Spiele spielt. Oder war van Gerwen
so stark? Auf der Nebenbühne verlor inzwischen Mensur Suljovic gegen Jamie Hughes. Als
nächstes begann dann auf der Hauptbühne mit ein weiteren Aufreger - Jelle Klaasen warf Gary
Anderson aus dem Turnier. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich Klaasen eigentlich noch gar
nicht wirklich gesehen und war eher überrascht, dass er so weit gekommen war. Unverdient
war es wirklich nicht, auch sein Sieg gegen Anderson nicht, der immer noch auf der Suche
nach seiner Top Form zu sein scheint, auch wenn er hier in seinen beiden Spielen ordentlich
spielte.

Peter Wright gegen Daryl Gurney war die letzte Partie auf der Hauptbühne und ich ging vorher
mit inzwischen reichlich müden Beinen noch einmal zur Nebenbühne und sah, wie Dimitri van
den Bergh von seinen Fans lautstark unterstützt Kyle McKinstry schlug. Rob Cross gegen
Stephen Bunting schenkte ich mir - inzwischen waren nicht nur meine Beine müde, auch meine
Füße taten weh. Am Ende der sechsten Runde verlor dann doch eher überraschend Peter Wright
gegen Daryl Gurney. Jetzt waren nur noch acht Spieler übrig. Unter ihnen waren mit Jamie
Hughes und Jonny Clayton zwei Spieler, die man in den Viertelfinalen nicht hatte erwarten
können.
Diesmal hatte ich keine Lust zu irgendwelchen Lichtern über die Bucht zu schauen - es war
heftig windig und regnete in Strömen. Da legte ich trotz meiner müden Beine lieber noch
einen Schritt zu und wandte den Lichtern den Rücken zu.