UK Open 2025 - Greaves glänzt in Minehead

Am ersten Tag der UK Open in Minehead hat Beau Greaves ein weiteres Mal Geschichte geschrieben. Noch nie vorher war es einer Frau gelungen sich in die vierte Runde der UK Open zu spielen - und noch dazu mit starken Leistungen, an die viele der männlichen Spieler an diesem ersten Tag nicht herankamen.

Der erste Tag des Turniers ist auch immer der hektischste und ich kann nicht behaupten, dass es in diesem Jahr anders war. Am meisten bekommt man von den Spielen mit, wenn am sich dort aufhält, wo an sechs Bühnen gleichzeitig gespielt wird, im Centre Stage, und so habe ich auch dort die meiste Zeit verbracht, wobei ich - genau wie sehr viele Fans - bei Greaves Spielen immer wieder zur Hauptbühne wechselte, da dort drei ihrer Spiele stattfanden. Nur in der zweiten Runde spielte sie an einem Nebenboard und da habe ich sie tatsächlich verpasst. Beeindruckend war aber nicht nur, dass sie gewann, beeindruckend war einfach auch wie souverän sie wirkte und wie gut sie spielte.
Greaves verlor am Ende gegen einen starken Luke Humphries mit 7:10 in der vierten Runde.

Lediglich ein einziger Spieler, der bereits in Runde 1 ins Turnier kam, war auch nach der vierten Runde noch im Turnier - der jungen Niederländer Jurjen van der Velde, der im letzten Jahr im Finale der PDC World Youth Championship knapp gegen Gian van Veen verlor. Jedes Mal, wenn ich wieder ins Centre Stage kam, stand dort van der Velde an einem der Oches. Alle vier Siege holte er sich an einem dieser Boards und spielte daher immer unter dem Radar. In keinem seiner ersten drei Spiele gab er mehr als drei Legs ab und keines der Spiele war ein enges Spiel. Trotzdem ist es schwer einzuschätzen, wie es ihm in der fünften Runde ergehen wird, wo er auf der Nebenbühne gegen Nathan Aspinall spielen wird. Aspinall hatte bisher nur ein Spiel gegen Martin Lukeman, das er gewinnen konnte. Allerdings wirkte er nicht besonders glücklich während des Spiels - nicht glücklich über das, was er da zusammenspielte.

Aus den Top 32 des Order of Merit, die zur vierten Runde ins Turnier kamen, sind elf gleich wieder ausgeschieden - darunter mit Gerwyn Price und Stephen Bunting auch zwei der Premier League Spieler. Bunting verlor gegen Chris Dobey, Price ganz knapp gegen Connor Scutt und beide haben rein von der Statistik her ordentliche Spiele abgeliefert. Der immer populäre Gary Anderson verlor gegen Jonny Clayton und hatte irgendwie nicht den Hauch einer Chance. Seine letzten Legs waren dann doch noch gute Legs, aber da lag er einfach schon zu weit hinten, um noch irgendetwas ausrichten zu können.


Von den Amateur Qualifikanten spielten sich Graham Usher und Tom Sykes immerhin in die dritte Runde, wo sie gegen William O'Connor bzw. Raymond van Barneveld verloren. Usher war bis Ende des Letzten Jahres Tour Card Inhaber und erreichte 2024 bei den UK Open die fünfte Runde während Tom Sykes auf der Challenge Tour spielt und sich auch an der Qualifiyng School versucht hat. Auf der Challenge Tour hat er dieses Jahr beim ersten Event einen 110 Durchschnitt gespielt und auch bei den UK Open machte er in den ersten beiden Spielen einen guten Eindruck.


Die deutsche Bilanz des ersten Tages fiel nicht besonders gut aus. Tim Wolters war nicht zu den UK Open angetreten, die neuen Tour Card Inhaber Max Hopp, Kai Gotthardt, Maximilian Czerwinski und Leon Weber verloren gleich in der ersten Runde mit eher schwachen Leistungen. Von Hopp hätte ich mir auf Grund seiner langjährigen Erfahrung - auch auf der Bühne - dabei schon etwas mehr erwartet, als den knapp 80 Durchschnitt den er spielte. Dominik Grüllich und Niko Springer konnten beide ihre ersten beiden Spiele gewinnen, verloren aber in Runde 3 gegen Nick Kenny und Dylan Slevin, wobei Springer immerhin mit einem tollen Durchschnitt von 115.92 bei seinem Erstrundenspiel auf der Nebenbühne punkten konnte.


In der gleichen Runde - und für sie im jeweils ersten Spiel - war auch für Gabriel Clemens, Florian Hempel, und Lukas Wenig das Turnier schon wieder beendet. Ricardo Pietreczko kam in der vierten Runde ins Turnier, ebenso wie Martin Schindler, verlor aber gleich ganz knapp gegen Madars Razma - so dass lediglich Martin Schindler, der sich gegen Mario Vandenbogaerde durchsetzen konnte, noch im Turnier war. Von den beiden österreichischen Spielern Rusty-Jake Rodriguez und Mensur Suljovic überstand nur Suljovic den ersten Tag, Rodriguez schied in der zweiten Runde gegen Graham Usher aus.


Von den Top Spielern machten neben Humphries auch Peter Wright und Luke Littler einen guten Eindruck - Littler gewann sein Spiel gegen Wright knapp und beide Spieler hatten einen Durchschnitt von über 100. Michael van Gerwen seinerseits hatte gegen Dirk van Duijvenbode sehr zu kämpfen und rettete sich gerade so über die Ziellinie. Auch Titelverteidiger Dimitri van den Bergh gewann zwar sein Viertrundenspiel gegen Raymond van Barneveld, muss sich aber deutlich steigern, wenn er den Titel verteidigen möchte.

Insgesamt war es ein unterhaltsamer und abwechslungsreicher erster Turniertag - auch wenn große Überraschungen erst einmal ausblieben. Und - auch am Rande bemerkenswert - in Minehead gab es heute keinen Ragen, auch die Sonne strahlte heute in Minehead!











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