Auch am zweiten Tag der UK Open strahlte die Sonne vom blauen Himmel und nur kleine Wölkchen waren zu sehen. Es herrschte schon fast ein bisschen Sommerferien am Meer Stimmung und die Massen aus Butlin`s strömten die Strandpromenade entlang. Weniger gut gelaunt dürften nach der fünften und sechsten Turnierrunde zahlreiche Spieler gewesen sein, die an diesem Tag ausschieden - und darunter waren sicher viele, die sich etwas mehr ausgerechnet hatten.

Die fünfte Runde wurde noch an vier Boards ausgetragen, wobei es in Centre Stage jetzt nur noch zwei statt sechs Boards gab und es dort auch lange nicht mehr so viele Zuschauer gab, wie am ersten Tag. Die füllten heute eher Reds mit der Nebenbühne und den Sky Pavillion mit der Hauptbühne, wo die wirklich großen Namen spielten.
Auf der Hauptbühne begann der Tag mit einem merkwürdigen Auftritt von Ryan Searle, der gegen einen
zugegebenermaßen stark spielenden Luke Humphries überhaupt nichts auf die Reihe bekam und in Folge
dessen mit 0:10 verlor.

Dramatisch war das folgende Spiel zwischen Rob Owen und Michael van Gerwen, in dem Rob Owen über sich
hinauswuchs während van Gerwen wieder Probleme auf seinen Doppeln hatte und mit einer für ihn bitteren
8:10 Niederlage zum Koffer packen geschickt wurde. Danach war es wieder einseitig - Jermaine Wattimena
holte sich zwar im Gegensatz zu Ryan Searle ein paar Legs, war aber ähnlich chancenlos gegen den anderen
Luke - Luke Littler. Danach folgte noch ein weiteres extrem enges Spiel, in dem sich Dimitri van den Bergh -
etwas verbessert gegenüber dem Vortrag - gegen Chris Dobey gerade so über die Ziellinie brachte.
Fast alle Spiele auf den zweiten Bühne waren umkämpft - Cross, Rock und Clayton setzten sich durch. Das
letzte Spiel war dann ein weiteres einseitiges Spiel - Jurjen van der Velde stand total neben sich und
hatte gegen Nathan Aspinall überhaupt keine Chance.

An den beiden Nebenboards waren Mensur Suljovic und Martin Schindler zur gleichen Zeit im Einsatz. Martin Schindler
setzte sich ganz knapp gegen Dylan Slevin durch. Suljovic seinerseits verlor sehr deutlich gegen William
O'Connor. Während es beim Spiel zwischen Schindler und Slevin eher ruhig zu ging, wurden sowohl Suljovic
als auch O'Connor lautstark angefeuert - zunächst. Als Suljovic sich mit einer Zuschauerin anlegte, die
zu einem für ihn heiklen Moment gelacht hatte - sie hatte schon vorher gelacht, es wirkte nicht so,
als hätte sie Suljovic gezielt und bewusst "angelacht" - und sogar die Security die Frau verwarnte, änderte
sich die Stimmung.O'Connor versuchte noch, Suljovic zu beruhigen, aber das Spiel war gelaufen,
die Zuschauer standen jetzt mehr oder weniger geschlossen hinter dem Iren und Suljovic schied aus.
Er war aber nicht der einzige "unglückliche Verlierer" - Cameron Menzies verlor denkbar knapp gegen
James Wade, Dave Chisnall schied gegen Krzysztof Ratajski aus und Connor Scutt, der in der vierten
Runde gegen Gerwyn Price noch triumphierte, unterlag Damon Heta.
Wieder wurde nach dem Ende aller Spiele ausgelost. Die Bühnen im Centre Stage wurden abgebaut und die
sechste Runde fand dann nur noch auf der Haupt- und der Nebenbühne statt.

Außer William O'Connor und Robert Owen standen in der Abend-Session dann nur noch Spieler aus den Top 32
des Order of Merit auf den Bühnen und beide schieden in der Abend-Session aus dem Turnier aus.
O'Connor
verlor knapp gegen Nathan Aspinall, der es auch in diesem Spiel über die Ziellinie schaffte. Aspinall
spielt ja eigentlich auch gut, aber irgendwie wirkt es momentan ziemlich angestrengt. Robert Owen
scheiterte an James Wade, der einfach zu abgezockt für ihn war.
In der sechsten Runde war auch Endstation für Titelverteidiger Dimitri
van den Bergh - er überstand sein Spiel gegen Michael Smith nicht - verdient, denn er spielte in einem
von beiden nicht herausragenden Spiel deutlich schlechter als Smith...
Luke Littler hatte gegen
Krzysztof Ratajski zum ersten Mal bei diesem Turnier Probleme, gewann dann aber doch mit 10:8.

Auch für Martin Schindler war das Turnier beendet - er wurde mit 10:4 von Jonny Clayton geschlagen.
Im Spiel gab es einen kuriosen Zwischenfall - einer von Schindlers Darts prallte vom Board ab und
kam zurück. Er blieb in Schindlers rechtem Schuh stecken. Auch wenn Schindler gleich Entwarnung
gab, dass er nicht verletzt sei, schien ihn das Ganze doch aus dem Takt gebracht zu haben, er konnte
danach kein einziges Leg mehr gewinnen. Ebenfalls raus aus dem Turnier waren nach dieser Runde Damon
Heta und Ryan Joyce, der Luke Humphries gerade einmal zwei Legs abtrotzen konnte.
Nachdem Ende der sechsten Runde wurden die Viertelfinale ausgelost.
Es war ganz schön kalt geworden als ich am Meer entlang zu meiner Unterkunft zurück ging und die Straßen von Minehead waren wie ausgestorben...