Manche Fans verkleiden sich als Dartboard...

So lautete eine der Überschriften der lokalen Zeitung Express and Star am Morgen nach dem ersten Turniertag. Die Zeitung hat es bis heute geschafft hat eine unabhängige Lokalzeitung zu bleiben. Davon gibt es auch in England nicht mehr allzu viele. Sie wird auch gerne gelesen - ich habe zahlreiche Exemplare in Einkaufskörbe wandern sehen. Verwunderlich ist das nicht, schließlich hat hat der Star and Express einen guten Sportteil, in dem vor allem über die lokalen Fußball Vereine ausführlich berichtet wird. Er wurde bereits 1880 als Evening Express gegründet, war damals liberal ausgerichtet und wurde später zum Express and Star. Er ist fortschrittlich genug, um inzwischen auch digital zu erscheinen. Im Zusammenhang mit Boris Johnson schrieb die Zeitung ein kleines bisschen Geschichte, da der ehemalige britischen Premier Minister hier als Volontär der Times 1980 vorübergehend Erfahrungen sammelte. Es ist nicht bekannt, ob er in dieser kurzen Zeit für Skandale sorgte...

Auch der zweite Turniertag war ein Tag mit Nachmittags- und Abend-Session, an dem alle Gruppen ihre zweiten Gruppenspiele absolvieren und zwar spielen zuerst die Verlierer der einzelnen Gruppen gegen einander und dann die Gewinner. Und so standen in der Nachmittags-Session zunächst Lisa Ashton und Ritchie Edhouse auf der Bühne. Ashton brachte nicht wie ich es erwartete hätte Ritchie Edhouse noch mehr in Bedrängnis als am Tag zuvor Michael Smith und verlor mit 2:5. Dann kam Martin Schindler wieder auf die Bühne und es gelang ihm ein Sieg über den tschechischen Nachwuchsspieler Adam Gawlas. Mensur Suljovic, der immer noch reichlich fahrig war, schlug Christian Perez und wahrte so seine Chancen, Dave Chisnall schlug Ted Evetts und sicherte sich ebenfalls seine ersten beiden Punkte.

Als erste Sieger Paarung kamen Danny Noppert und Simon Whitlock auf die Bühne und Whitlock hatte nach seinem Sieg am Vortag überraschenderweise Danny Noppert nicht allzu viel entgegen zu setzen. Noch seltsamen war das Spiel zwischen Rob Cross und Dirk van Duijvenbode, bei dem Cross zur Führung stürmte und dann aber plötzlich gar nichts mehr auf die Reihe brachte, so dass van Duijvenbode einen problemlosen 5:3 Sieg feiern konnte und damit bereits in der nächsten Runde stand. Einen weiteren doch so nicht erwarteten Sieg konnte Raymond van Barneveld anschließend über Titelverteidiger Gerwyn Price feiern, der in einem wirklich guten Spiel im Entscheidungsleg keine Chance gegen den Niederländer hatte, der sich ebenfalls qualifizierte. Ein ebenfalls seltsames Spiel bildete das Ende der Nachmittagssession - Joe Cullen, der am Vortag so souverän gewonnen hatte, konnte gegen Michael Smith überhaupt nicht mithalten und verlor mit 5:1.

Auch in der Abendsession gelang es drei Spielern, sich bereits für die nächste Runde zu qualifizieren. Aber der Reihe nach...
Es begann mit dem Spiel zwischen Josh Rock und Scott Williams, einem wirklich fesselnden Spiel. Während Rock bis zu einem gewissen Grad stoisch an die Sache herangeht, zieht Williams doch eher gerne eine Show ab, allerdings nicht unangenehm. Da ich noch nie mit ihm geredet habe, kann ich nicht sagen, wie er tatsächlich ist, aber er stolziert eher über die Bühne. Genützt hat es ihm aber nichts, denn Rock war der Sieger der engen Partie. Es folgte Damon Heta gegen Leonard Gates und es gab einen glücklichen Sieg für Heta. Beide Spieler verpassten Doppel auf Doppel, beide vergaben Matchdarts und Gates leistete sich dazu noch einen heftigen Rechenfehler. Anschließend stürmte Ross Smith gegen Nathan Rafferty zum Sieg, war aber weiter nicht überzeugend. Fallon Sherrock konnte auch gegen Nathan Aspinall nicht punkten, Aspinall lieferte ein solides Spiel ab.

Jonny Clayton im ersten Sieger gegen Sieger Spiel war auch dieses Mal nicht unbedingt in Top-Form, aber Wattimena hatte gegen ihn trotzdem keine Chance - merkwürdig nach seinem ersten guten Auftritt am Vortag. Und so gab es den zweiten 5:0 Sieg für Clayton - da zeigt sich wohl der wahre Champion. Michael van Gerwen schlug Luke Woodhouse ebenfalls deutlich, spielte aber um einiges besser als Clayton. Sowohl Clayton als auch van Gerwen sind damit bereits eine Runde weiter. Es folgte eine umkämpfte rein schottische Partie zwischen Alan Soutar und Peter Wright, in der Wright das Glück auf seiner Seite hatte, denn eigentlich war Soutar der bessere Spieler. Aber bei seinem Matchdart zeigte sich dann seine mangelnde Erfahrung mit solchen Situationen, er verwarf ihn und Wright - mit ungewohnt naturfarbenen Haaren - konnte mit einer für ihn schwachen Leistung 5:4 gewinnen.Zum Abschluss ging es dann sehr schnell - ich hatte unten vor der Bühne noch ein paar Photos vom Walk-on gemacht und bis ich dann im Presseraum angekommen war, hatte Luke Humphries schon 5:1 gegen Ryan Searle gewonnen. Wenn man sich die Durchschnitte anschaut, war es das beste Spiel des Turniers bisher. Schade, dass ich kaum etwas davon gesehen habe...Auch Luke Humphries steht bereits sicher in der nächsten Runde.











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