Dartsport überlebte kritische Lage in Fukushima - Japan
Erst kam das schwere 9.0 Erbeben. Dann ein gewaltiger Tsunami, der meilenweit ins Binnenland schwappte und mehr als 15 000 Menschen und zahllose Tiere in den Tod riss.

Dann wurde es noch schlimmer, noch viel schlimmer.
In einer katastrophalen nuklearen Kernschmelze, von der viele sagten, sie wäre schlimmer als die von Tschernobyl, begannen drei Atommeiler aus dem Kernkraftwerk Fukushima Daiichi in Japan Atomstrahlung freizusetzen. Die Regierung ordnete die sofortige und zwingende Evakuierung von fast 200 000 Menschen an. Eine unbekannte Zahl an Tieren wurde zurück gelassen.

Aber der Dartsport überlebte...

Es dauerte18 Monate bevor man die verbotene verstrahlte Zone Fukushimas für ein Geschäfts-Treffen wieder betreten durfte. Unter anderen half mir auch Rob Heckmann die Verbindung zu knüpfen.

Gehüllt in Schutzausrüstung und mit dem tick,tick,tick,tick des Geigerzählers als ständige und nervenzermürbende Hintergrund Warnung, erledigte ich nur Meilen entfernt von Ground Zero meine Geschäfte und zog so schnell wie möglich weiter. Während ich in der verbotenen Zone war, wurde ich Zeuge der immer noch furchterregenden, apokalyptischen Nachwirkungen der Katastrophe. Zigarrettenpackungen zurückgelassen auf der Theke eines Cafés, verlassene Luxus Autos am Straßenrand. Noch gefüllte Warenautomaten.

Über Nacht waren wohlhabende Gemeinden in der Zeit eingefroren. Sie wurden zu Geisterstädten.

Und trotzdem - Dart hatte überlebt...

2013, nur zwei Jahre nach der Katastrophe, veranstaltete Dartslive seine Stage 11 Qualifikation im Verwaltungsbezirk Fukushima. 2015 fand ebenfalls dort die Qualifikation der Phase 13 der japanischen Soft Dart Professional Tour statt.

Überall sind Dart Bars. Da gibt es Locotribe, Blanca Dart, Pub Grand, Barca und Space Creation Jiyukukan um nur ein paar Namen zu nennen.

Ich landete in Bar Dream (Fukushima Nihonmatsu Motomachi 2-196) in Nihonmatsu City im Raum Tohoku. Die Berge sind wunderschön und - wahrscheinlich - auch die Reisfelder im Frühling. Als ich dort ankam, fiel Schnee.

Bar Dream ist eine kleine, idyllische Bar, die einer Familie gehört, die auch einen Laden für handgemachtes Soba (dünne Nudelns aus Buchweizen) in einer Stadt mit heißen Quellen rund 30 Minuten entfernt betreibt.

Anders als in typischen japanischen Bars, die normalerweise private Räume für ihre Kunden anbieten, ist Bar Dream westlicher mit einer Reihe von Sitzen an der Bar, hinter der man eine reiche Auswahl an Flaschen mit Alkohol findet. Dann doch wieder japanischer ist ein zweiter Raum mit zwei weiteren funkelnden Tischen - ein etwas traditioneller, privater Rahmen. Hier findet man auch Dart, ein elektronisches Board.

Die Bar ist gemütlich, wie ein zuhause. An der Wand hängen Gemälde von Landschaften, keine Hunde, die Poker spielen oder nackte Mädchen, das Letztere ist sehr bedauerlich,. In dieser Hinsicht ist die Bar überhaupt nicht westlich. Es gibt bunte Vasen mit frisch geschnittenen Blumen. Das ist einladend.

Ein Bier kostet 600 Yen (rund 5.35 Dollar), nicht unvernünftig - besonders in Japan (oder Las Vegas). Es gibt auch Pizza, Soba Nudeln mit scharfer Soße und japanisches Bar Essen (das ich nicht probiert habe, was sich aber wahrscheinlich schlängelt und Augen und Schnurrhaare hat)

Die Barfrau ist anderen ebenbürtig und sie ist die Besitzerin - eine nette mittelalte Frau - die die Bar zu etwas ganz besonderem macht. Sie ist freundlich, aufmerksam und sogar so etwas wie beschützend. Sie sorgt dafür, dass du dich in ihrer zweiten Heimat wie zuhause fühlst.

Ich habe an diesem Abend nicht Dart gespielt (auch wenn ich etwas getan habe, durch das ich um 100 Dollar leichter war, als ich wieder zurück in den fallenden Schnee trat). "Hätte ich Dart gespielt und wäre der von ihm selbst als"Pulitzer Preisträger" eingeschätzte Michael Winkler (der mir schon seit Monaten ein Spiel im Geld vorenthält) dabei gewesen hätte ich ihm gezeigt, wie absurd seine "Eisernen Gesetzte des Dartsport" sind. (Obwohl wahrscheinlich Jason Carter einfacher verdientes Geld gewesen wäre).

Bar Dream ist eine tolle kleine Bar - eines von so vielen Beispielen dafür, wie der Dartsport in Fukushima die nukleare Katastrophe überlebt hat( auch wenn Nihonmatsu City nicht wirklich nahe am Atomkraftwerk von Daiichi liegt).

Anmerkung: Für den Fall dass du nicht so vertraut mit den "Iron Laws" des Dartsports sein solltest und dein Wissen vertiefen möchtest um die Diskussion zu verstehen, ermutige ich dich, deine Füße locker hochzulegen und dann auf Google "Hokey Pokey" zu googeln.
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