Mehr Schlafzimmer Darts...

Wir bleiben erst einmal im Schlafzimmer und machen mit "Ziel" Training weiter.

1978 verbrachte mein Vater ein paar Wochen in den USA. Er gab Exhibitions und veranstaltete Promotion Events für Halex My Darts. Einer der Höhepunkte der Reise war ein Besuch im Astrodome in Houston, allerdings war es nicht zum Vergnügen, sondern um an einer Sport - und Handels-Messe teilzunehmen. Und - wie viele von uns haben schon ihren Namen in Lichtbuchstaben im Astrodome gesehen???
Wie auch immer, er trainierte und warf so etwas wie 140, 100, 140. Ein Zuschauer verfolgte das mit etwas überraschtem Gesichtsausdruck: "Ich dachte, Du wärst gut. Ich habe jetzt mindestens neun Würfe von Dir beobachten und keiner kam auch nur in die Nähe des Bullseyes!

Das ist eine wahre Geschichte, die schon einmal meinen ersten Punkt illustrieren soll: das Grouping. Ganz offensichtlich erkannte der Zuschauer den Wert dessen, dass mein Vater neun Darts warf, die alle innerhalb des gleichen Bereichs von einem Inch landeten, nicht. Dabei ist das Grouping einer der wichtigsten Faktoren im Spiel, trotzdem erscheint es, als wäre dieses Konzept vielen fremd.

Ich beobachte Spieler beim Trainieren - häufig bei lokalen Turnieren - und es erscheint mir oft so, als wären sie damit zufrieden, ihre Darts einfach so aufs Board zu werfen und zu hoffen, dass sie gelegentlich ein Tripel oder Doppel treffen. Sie scheinen überhaupt nicht am Grouping zu arbeiten. Weißt Du, ich liebe es geradezu zu sehen, wie ein Spieler hingeht und so etwas wie Tripel 17, Doppel 14, Tripel 18 wirft und die Kameraden und Freunde rufen dann "Tolle Darts!" Wirklich? Ist Euch nicht klar, dass zwischen guten Darts und hohen Scores keine direkte Verbindung besteht? Du hast gerade jemanden beobachtet, der extremes Glück hatte und jetzt sagst Du ihm/ihr wie gut er/sie ist?

Dass ich an meinem Grouping arbeite war einer der ersten Punkte, auf die man Vater achtete, als ich anfing zu spielen. Die beste Methode dafür ist, seinen ersten Dart zu werfen und dann - gleichgültig, wo er gelandet ist - einfach auch Deine anderen beiden Darts direkt daneben zu werfen. Es ist egal, wo der erste Dart gelandet ist, wirf einfach die beiden anderen auch dorthin. Wenn es Dir gelingt drei Darts dicht zusammen zu landen, bist Du auf dem besten Weg. Tatsache ist, dass wenn Du nicht in der Lage bist die Darts zu gruppieren, Du in diesem Sport nicht weit kommen wirst.

Natürlich kann es sehr frustrierend sein, wenn man um Millimeter verfehlt, aber das ist immer noch besser, als wenn man sagen muss, dass die Darts an einem Abend nie enger beieinander waren, als in seinem Dart Case. Auch wenn Du nicht triffst, ist die Tatsache, dass Deine Darts nahe war - nicht am Ziel, sondern beieinander - etwas, worauf Du stolz sein kannst.

Was sonst können wir noch als "Ziel-Training" machen? Viele scheinen zu glauben, dass es besonders wichtig ist, die Doppel zu trainieren, aber ich denke, dass es für jeden Spieler auf einem vernünftigen Niveau (nicht Top Niveau) wichtiger ist, sich um die Out Shot Kombinationen zu kümmern.
Oft genug sind meine Gegner in der Lage meinem Scoring entsprechendes entgegen zusetzen, aber wenn sie unter 200 Punkte kommen, fangen sie an zu schwimmen. Das geschieht zwangsläufig, wenn man in diesem Bereich unsicher ist, was man werfen soll. Es kann tatsächlich sein, dass sie nicht wissen, was sie werfen sollen, aber meistens kommt es daher, dass sie nicht gut genug sind, in wechselnden Kombinationen rund ums Board zu spielen.

Natürlich gibt es Möglichkeiten, das lernen. Beginnt bei 60 Punkten und versucht sie mit drei Darts auszumachen. Wenn es nicht gelingt, versucht es noch einmal. Wenn Ihr trefft, geht zum nächsten Outshot weiter. Wenn Ihr an etwas Schwierigerem arbeiten möchtet, fangt bei 120 Punkten an und macht das gleiche. Es gibt verschiedene Variationen, um so ein Training interessanter zu gestalten. Überspringt einfach drei Outs und geht zurück, wenn Ihr nicht trefftt. Egal mit welchen Outshots man trainiert, man wirst sich dann auf jeden Fall wohler fühlen, wenn man auf dem Board herumwandern muss.

Du hast ja bestimmt keine Schwierigkeiten die Doppel 20 zu treffen oder? Das ist schließlich ganz leicht. 81 Punkte mit zwei Darts auszumachen beunruhigt Dich nicht, warum auch? Jetzt füge das beides einfach zusammen. Ich bin allerdings sicher Du bist nicht so entspannt oder zuversichtlich wenn es um ein 141er Finish geht? Diese Übung wird helfen.

Etwas, woran Du immer denken solltest ist, dass Dein Training einen bestimmten Zweck hat - Du solltest Dich puschen. Die Qualität des Trainings ist viel wichtiger als die Quantität und solltest Du nur zwei Mal in der Woche 20 Minuten trainieren können, sollte das gar kein Problem sein, wenn Du daraus ein gutes Training machst. Es gibt sehr viele verschiedene Routinen, die Du benutzen kannst, aber wesentlich ist es, dass Du Dir Ziele setzt. Wenn Du Dir Daten aufschreibst und ständig versuchst sie zu verbessern, hast Du immer ein realistisches Ziel fürs nächste Mal.

Hier zwei grundlegenden Routinen, die ich vorschlagen würde.
Als erstes - konzentriere Dich auf das 20ger Segment, weil es bei den 01 Spielen Dein Haupt-Ziel-Feld ist. Werfe 100 Würfe (300 Darts) auf die 20. Teile auf einem Stück Papier oder auch auf einem Spreadsheet 10 Spalten a zehn Felder ein. Das macht es leichter, als wenn Du Dich auf eine große Spalte konzentrieren musst. Halte Deine Scores fest, beende eine Spalte und gehe zur nächsten weiter. Egal wie Dein Score ausfällt, versuche ihn beim nächsten Mal zu übertreffen. Das gibt Dir immer einen Ansporn, Du solltest Dir bewusst sein, dass das auch immer zu erreichen ist. Du kannst dann die Summe jeder Spalte durch 10 teilen oder die Gesamtsumme durch 100 um den Durchschnitt pro Wurf herauszufinden.

Die andere Routine ist es, die Cricket Zahlen zu trainieren, indem man immer abwechselnd auf jede Zahl drei Darts wirft. Macht das 10 Mal. Auch hier kannst Du Buch führen über die Punkte pro Zahl. Bei dieser Routine fallen Dir vielleicht auch mögliche Probleme mit einzelnen Zahlen auf.

Sicher wirst Du Dich nicht jedes Mal gegenüber Deiner vorherigen Bestleistung verbessern können, aber Du wirst es wenigstens versuchen und schon alleine die Tatsache, dass es für Dich wichtig ist, wird Dir helfen.

Das ist es für heute, nächstes Mal gehe ich dann im Detail auf die mentalen Aspekte des Trainings ein.







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