Der WDF World Cup 2013

Thorns World Cup 2013 - Teil 9
Es herrschte eine zumindest festliche Stimmung. Team USA hatte gerade Team England in den Halbfinalen des Herren Team Wettbewerbs geschlagen - mit 9:2. Und ich würde mit meinen Landsleuten im östlichen Zipfel von Neuseeland feiern.

Nach einem kurzen Stopp im Hotel, damit sich die Spieler frisch machen und umziehen konnten - und nach einigen Cocktails und Bieren vor der Party - wollten wir uns alle in der Lobby treffen. Eine Menge Spieler genossen ihre Freizeit in oder vor der Hotel Bar und ich unterhielt mich mit Spielern aus Süd Afrika, Australien, Norwegen und Jersey, während wir warteten.

Schließlich war unsere aufgekratzte Gruppe versammelt, immer noch lächelnd und mit den Fäusten in den Himmel stoßend, als wir wieder aufeinandertrafen. Robbie Phillips, Gordon Dixon, Tom Sawyer und ich trafen mit Brenda Roush, Cali West und ihren Freunden Renne Ripol und Robin Curry zusammen. Schließlich kamen auch noch Buddy Bartoletta und David Hascup, der zukünftige WDF Vizepräsident und ADO Präsident dazu, die es sich trotz ihres vollen Terminkalenders als Turnier Administratoren nicht nehmen lassen wollten mit uns zu feiern. Wir quetschten uns alle in Taxis und machten uns auf dem Weg zum Dinner bei Kellys - einem der spaßigen Restaurant -Pubs in der Innenstadt von St.John's.

Es war Donnerstagabend und heute Abend würde die George Street überquellen von jungen Feiernden und aus jeder Bar würde Musik kommen. Noch aber war es früh und die Menge war noch klein. Wir bekamen ohne Probleme die besten Plätze bei Kellys, schoben zwei Tische aneinander, damit wir alle sitzen konnten und es dauerte nicht lang, bis Bier und Cocktails die Lücken zwischen uns füllten. ES gab ernsthafte und dumme Trinksprüche, die Gläser klangen aneinander und unser Gelächter füllte den Raum. David und Buddy luden alle zum Essen ein und bald verdrängten Platten mit Fisch aus Neufundland, Burger, Steaks und jede Menge von Pommes mit Soße die Getränke. Es war ein wunderbares, wenn auch leicht verschwommenes Essen und jeder ließ die bisherige Woche noch einmal an sich vorüber ziehen, und all das was man erreicht hatte, wo man versagt hatte, die Vergangenheit, die Zukunft und einfache die Liebe zum Dartsport.

Nach dem Essen schrumpfte unsere Gruppe - die Frauen, die am nächsten Vormittag spielen mussten, kehrten ins Hotel zurück. Der Rest von uns aber hatte gerade erst angefangen. Robbie, Gordon, Tom, David, Buddy und ich wanderten die George Street entlang, beobachteten die Leute und hielten nach weiteren Vergnügungen Ausschau. Eine Tür neben Kellys stach Robin Christians ins Auge ein Pub im ersten Stock, der damit prahlte, der Ort zu sein, um Screech im Übermaß zu trinken, der ganz traditionelle Ritus um zu einem Ehren Neufundländer zu werden. Das beinhaltete ein paar weise einheimische Worte, einen Happs Fleischwurst, das Küssen eines toten Kabeljaus und ein Glas Screech, dem einheimischen Rums. Robbie fragte noch einmal nach: Sonst noch jemand, der heute Abend gescreeched werden möchte? I will es, du auch, also machen wir es", aber keiner sonst hatte Interesse und so gingen nur er und ich nach oben, um uns für die Zeremonie einzutragen. Sie begann um 10, also mussten wir noch ein paar Stunden totschlagen und wir gingen wieder hinunter zu unseren Freunden und erforschten weiter die George Street.

Wir liefen über das Kopfsteinpflaster, beobachteten weiter die Leute und suchten nach Spaß. Musiker begannen gerade ihre Musik durch die offenen Türen der Bars nach draußen zu senden, eine Art Wettkampf um die Zuhörer, die jetzt verstärkt eintrafen. Wir sahen andere World Cup Spieler und Bekannte und winkten hier Japan zu und dort Finnland. Schließlich entschieden wir uns für Rob Roy einen Typischen George Street Pub, partyfest und bereit für die Nacht. Sie hatten sogar ein Dartboard, aber da immer mehr junge Leute hereindrängten, schnappten wir uns einfach einen Ecktisch an der Vorderseite und kauften uns Runde um Runde.

Schließlich war es Screech Time und wir sechs liefen zurück zu Christians in die inzwischen mehr als gut gefüllte Bar und warteten darauf, dass die Zeremonie begann. Unter rauschenden Jubel erschien ein wie ein Fischer angezogener, singender Mann - in Regenjacke, mit Hut und einem hölzernen Ruder. Nachdem er sein Lied beendet hatte, spann er Seemannsgarn in einem nahezu unverständlichen Englisch. Für die meisten von uns, die den starken Neufundland Akzent nicht gewohnt waren, war es einfach nur Kauderwelsch, aber trotzdem urkomischer Auftritt. Fleischwurst auf Zahnstochern wurde zwischen den rund zwei Dutzend Screechern herumgereicht, ich schätze als eine Art Magenputzer. Bald tauchte der kalte alte tote Kabeljau auf und nachdem die ausgewählten Worte des Rituals gesprochen waren, durfte ihn jeder küssen und trank ein Glas Screech hinterher. Der Name spielt auf das Geräusch an, das man von sich gibt, wenn man ihn getrunken hat. Während unsere Team Kumpel sich vor Lachen beinahe nicht mehr einkriegten, händigte man Robbie und mir die offiziellen Diplome zur Ernennung als Ehren-Neufundländer aus und zurück auf der George Street machten wir noch ein Bild. Robbie und ich waren jetzt Screech Brüder.

Da auch auf sie morgendliche Pflichten warteten, verabschiedeten sich Buddy und David, aber für Tom, Gordon, Robbie und mich, ging die Party weiter. Wir fanden eine Billard Bar, in der auch vier Dartboards hingen und spielten noch ein paar nächtliche Legs. Eine Party ging gerade zu Ende und man bot uns einen Tisch voller Büffet Reste an - sehr viel besser als einen Kabeljau zu küssen. Wir tranken und spielten und beendeten unseren Abend gegen zwei Uhr am Morgen. Taxis brachten uns zurück zu unseren Betten.

Meine Nacht zur Feier des Halbfinal-Siegs der USA über England war vorbei. Alle von uns hofften natürlich auf eine weitere solche Feier nach dem Finale am Samstag. Aber erst lag morgen noch ein weiterer Tag voller Darts vor uns.

Over und Double Out








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