Tag 2 Darts und dann noch mehr Darts...


Wir schauen uns mal Taylor und seine Brille näher an
Der Grand Slam Tag 2 Nach 119 Legs war alles vorbei! Der "IceMan" sprach darüber, dass die Dartspieler konzentriert bleiben müssen, um ein Turnier zu überstehen, aber vergesst auch nicht uns Zuschauer zuhause, die Spieler haben immer nur ein einziges Spiel, wir "Armchair Fans" müssen sie alle durchstehen!

Es war wieder ein faszinierender Tag, für die Wildcards, die jungen Spieler und die Damen war es eher durchwachsen. "The Power " trat auf und strahlte mit seinen neuen "Sichtverbesserern" und machte damit allen möglichen Brillenwitze gleich von vornherein den Garaus (hoffentlich) und Adrian Lewis schaute nach seiner heftigen Niederlage gegen Martin Philips so aus, wie jemand der an einem Automaten den Jackpot gewonnen hatte und dem dann gesagt worden war er wäre zu jung, um den Gewinn einstreichen zu können (stellt Euch das nur mal vor), nämlich betäubt und verwirrt.

Taylor
Zunächst konnte ich nicht entscheiden, ob Taylor sich möglicherweise schämte, zum ersten Mal im Fernsehen mit einer Brille aufzutreten. Er hatte sie in die typische Sonnen-Brillen- Haltung geschoben, und schob sie bei jeder Gelegenheit zurück auf den Kopf. Hat das etwas mit dem männlichen Ego zu tun? Wir wissen ja alle, dass wir, wenn wir älter werden nicht mehr als das tun können was ein jüngerer Mann tun kann, aber das letzte was ein Mann eingestehen möchte ist, dass er Schwächen hat, noch nicht einmal sich selbst gegenüber. Aber ein kurzer Abstecher in die psychologischen Auswirkungen des Brillentragens und die Tatsache, dass Taylor mental so stark ist, überzeugten mich davon, dass das nicht der Fall ist.

Ein Aspekt der Leistungsanalyse ist es auch herauszufinden, was irgendwelche Veränderungen im Sport, sei es bei den Regeln oder bei der Ausrüstung, auf die Leistung des Spielers haben werden. Was eine einfach Anpassung an die Erfordernisse eines Sports sein kann oder was ein Spieler mit aufs Spielfeld nimmt oder auch nicht mitnimmt kann alles eine Auswirkung auf die Leistung haben. Etwas, was mir ähnlich wie Taylors Brille erschien, war das Tragen von Cricket Helmen.

Jeder der schon einmal einen Helm getragen hat wird mit zu stimmen, dass es sich am Anfang ungewohnt anfühlt, es bringt Dein Gleichgewicht durcheinander und ist eine Last, die Dir zuwider ist, wenn Du Dich eigentlich nur darauf konzentrieren willst, den Ball zu treffen. Andrerseits, aber das dürfte im Dartsport nicht so vorkommen, gibt Dir der Helm auch ein Gefühl von Sicherheit und Du wirst Schüsse versuchen, die Dich vorher nicht getraut hättest. So ähnlich wird es Taylor im Augenblick auch gehen, er muss sich erst daran gewöhnen, dass sie jetzt da sind, nachdem er sein ganzes Leben bisher ohne sie gespielt hat.

Ich nehme an, er hat sie beim Training immer getragen und es wird nicht lange dauern, bis es ihm gar nicht mehr auffällt, dass sie da sind. Aber es schien schon eine Auswirkung auf seine Leistung zu haben. Also all Ihr anderen Spieler passt auf und nutzt die Chance in Wolverhampton, bald wird wieder Normalität einkehren.

Analyse des Gegners
Als ich mich entschloss den Versuch zu wagen mir meinen Lebensunterhalt mit Dartspielern zu verdienen, habe ich mir eine lange Liste all der Gebiete gemacht, in denen meine Fähigkeiten für Dartspieler nützlich sein könnten - und noch wichtiger natürlich - aller Gebiete, in denen diese Fähigkeiten helfen könnten und man bereit wäre dafür zu zahlen!

Ich erinnere mich daran, wie ich zuschaute als "Barney" nach seinem Erstrundenspiel bei der Weltmeisterschaft interviewt wurde und offen zugab, er habe keine Ahnung vom Können seines Gegners. Raymond gewann problemlos. Ich war trotzdem erstaunt, weil bei meinen Fussballanalysen es wirklich sehr selten ist, dass ein Team gleich welchen Niveaus sich auf einen Gegner einlässt ohne Ahnung zu haben, wie er spielt - oder noch wichtiger - wie es mit seiner momentanen Form aussieht.

Nachdem Martin Philips Adrian Lewis gestern geschlagen hatte fragte ein ungläubiger Peter Drury ob "Jackpot" denn nicht gewusst habe, wie gut Philips den ist? "Sicher müsste Lewis doch wissen, dass er (Philips) in der Form seines Lebens sei?" Etwas im Tonfall von Drury's Stimme verleitete uns alle dazu zu glauben, dass er davon keine Ahnung gehabt hatte! "Jackpot" war sich der Qualitäten von Philips Darts Können in keiner Weise bewusst und wie gut dieser sie in letzter Zeit zu nutzen gewusst hatte.

Das knüpft nun wieder an einen Punkt an, den ich schon gestern erwähnt hatte, Mark Websters Überraschung über den feindlichen Empfang am Samstag, auf den er nicht vorbereitet war. Ich erwarte nun wirklich nicht, dass sich "Jackpot" zuhause hinsetzt und stundenlang Videos von Philips anschaut, seine Ergebnisse und Durchschnitte der letzten paar Jahre studiert, das konnte in Verwirrung enden. Aber wenn Lewis ein paar Informationen gehabt hätte - gut, das ist ein Balance-Akt, man möchte ja auch nicht Zweifel und Ängste in Lewis aufbauen, eher das Gegenteil, aber er sollte doch schon wissen, wenn er in ein Spiel geht, dass er wirklich sein bestes geben muss, wenn er gewinnen will. Das scheint doch offensichtlich zu sein, oder nicht? Natürlich sollte jeder Spieler mit einem Ziel ins Spiel gehen, Selbstzufriedenheit kann sich nämlich auf Spieler oder Teams seltsam auswirken. Schaut Euch nur einmal die Geschichte des FA Cups an, wenn Ihr glaubt dass die "Besten" immer die großen Gewinner sind!

Eine Anmerkung zum Schluss: Adrian schien über Philips Sieg mehr Begeisterung zu empfinden als Philips selbst. "Jackpot" zeigte im Interview nach dem Spiel, dass er ein "Welt Klasse Sportler" ist und es ist nicht erstaunlich, dass so viele Dart Fans es gerne sehen würden, dass er irgendetwas gewinnt - vielleicht schon diese Woche?









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