Coaching Klinik - Das "Schnappen" und vom Schicksal eines Practice Boards


Die Coaching Klinik wirft einen Blick auf ein im Dartsport verbreitetes Problem: das"Schnappen". Wir erzählen aber auch von einem Trainings Board, dass im Meer verloren ging!

Den Dart "schnappen" lassen
Richie Burnett drehte mit seinem brillanten World Grand Prix Auftritt die Zeit zurück. Ein Teil seines Spiels, der uns sofort in die Augen stach, war, wie er seine Darts "schnappen" ließ und zwar meistens nur den dritten Darts. Das ist im Dartsport ein weit verbreitetes Problem und wir werden deshalb oft um Rat gefragt.

Wenn Du einen Dart wirfst, läuft in Deinem Gehirn eine Kette von Ereignissen ab. Die Kette beginnt im Gehirn. Das sendet eine Botschaft an all die Muskeln aus, die Du brauchst, um den Dart zu werfen, damit sie aktiviert werden und beim Wurf helfen. Es gibt eine Zeitverzögerung von einem Sekundenbruchteil vom Aussenden der Botschaft im Gehirn bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Muskeln tatsächlich aktiviert worden sind.
Das Gehirn weiß also ganz genau, welche Muskeln für den Wurf eines Darts gebraucht werden. Das ist der Punkt, an dem sich die Trainingsstunden eines Spielers auszahlen und daher kommt auch der Begriff "Muskel Gedächtnis". Aber das Gehirn kann natürlich auch feststellen, wenn es in der Aktion ein Problem gibt (Veränderung der Technik). Dann sendet das Gehirn ein weiteres Signal an die Muskeln und versucht die Bewegung zu korrigieren. Auch diese Botschaft kommt dank der Verzögerung mit Verspätung an und dann funktioniert die Technik des Spielers nicht richtig - der Dart wird "geschnappt".
Das ausgerechnet der dritte Dart "geschnappt" wird, liegt meistens daran, dass der Spieler sich weiter nach vorne lehnt. Während einer Aufnahme verschieben viele Spieler ihren Schwerpunkt mit jedem Wurf weiter Richtung Board. Wenn der Schwerpunkt nach dem zweiten Wurf nicht zurück in die Ausgangsposition verlegt wird, sondern noch weiter nach vorne, wird das dem Gehirn auffallen und es wird Versuchen, es durch das Aussenden eines weiteren Signals zu kompensieren. Dank der Natur der Bewegung und der Geschwindigkeit, ist aber nur wenig Zeit für Korrekturen, daher kommt das "Schnappen". Manchmal landet dann der Dart dort, wo er landen sollte (Richie traf mehr als er nicht traf), aber oft genug verfehlt man sein Ziel.
Ein weiterer möglicher Faktor könnte ein Lehnen nach der Seite sein. Auch Spieler, die sich in jeden Wurf lehnen, werden das Problem kennen, es sei denn sie lehnen sich jedes Mal genau gleich.

Wie bringt man das in Ordnung?

Wenn man lernt seine Bewegung während der einzelnen Darts genau identisch zu wiederholen, wird man das Problem nach und nach ausschalten.


Trainings Hilfen
Dartspieler haben nicht allzu viel Auswahl, wenn es um Trainingshilfen geht.
Golfspieler haben Hunderte von Anwendungen für ihre Handys, Putting Hilfen, Schwung Hilfen und natürlich gibt es auch qualifizierte Trainer.

Eine der Trainingshilfen, auf die Dartspieler zurückgreifen können, ist das Dartboard mit kleineren Doppel und Tripel Feldern und einem Mini Bullseye. Es schaut aber ganz so aus, als ob es Spieler gibt, die wünschten, so etwas würde es nicht geben. Eines unserer Mitglieder bestellte neulich so ein Practiceboard als Geburtstags Geschenk für einen Freund, der seines im Meer verloren hatte.
Nachdem sie neulich einen besonders frustrierenden Abend in ihrem örtlichen Pub erlebt hatten, war das Board von einem Pier an der schottischen Küste ins Meer geworfen worden und nie wieder gesehen worden.

Wir verstehen durchaus die wachsende Frustration dieses Spielers - unser Rat ist aber immer schon, diese Boards eher sparsam einzusetzen.

Nach Rückmeldungen unserer Kunden haben zwei unserer Vorschläge zum Einsatz wirklich einen positiven Effekt.
Einmal kann man beim Warm-up zuerst einmal auf dem Practice Board spielen. Spiele eine Stunde vor einem Spiel darauf und dann wird einem das normale Board "unverfehlbar" vorkommen.
Ob das jetzt nur ein psychologischer Effekt ist oder ob es wirkt, weil man sich bei dem Practice Board besonders fokussieren und konzentrieren musste und man das dann auch auf das normaler Board überträgt ist nicht wichtig. Der positive Effekt ist ausschlaggebend.

Der andere Vorschlag - bringe bessere Spieler mit denen Du trainierst dazu, dass sie auf dem Trainings Board spielen, während Du das normale Board benutzt. Dann werden die Spiele enger und ihr steht beide unter Druck, wenn ihr gewinnen möchtet und ihr habt mehr Spaß am Spiel.






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