World Grand Prix
"The History Maker" - Brendan Dolan

Aidan, Mitglied des Darts Performance Centre, hatte das Glück, seinen Helden zu treffen. Er wollte aber kein Autogramm, er wollte wissen wie man wie ein A 9 Dartprofi wird

Eigentlich heißt es ja immer: "Trefft eure Helden nicht, das wird nur eine Enttäuschung. Nun, bei diesem Mann hätte es schon gar nicht mehr das Gegenteil davon sein können. Ich bin ja noch nicht lange in der Dartszene. Aber es braucht auch nicht viel, um zu merken, dass ein bestimmter Spieler eine enorme Auswirkung auf den irischen Dartsport hat. Viele denken, wenn sie an Brendan Dolan denken, an die eine Nacht, die einen neuen Rekord brechte und an die historische Woche, in der der wenig bekannte Ire sich selbst auf die Welt-Dart-Szene brachte.
Brendan Dolan ist aber nicht nur dieser epische Neun-Darter von letztem Jahr und sein Einzug in das Finale des World Grand Prix 2011. Es bringt schon seit vielen Jahren auf dem PDC Circuit gute Leistungen. Als er sich diese Woche die Zeit nahm, sich mit mir zu unterhalten, gratulierte ich ihm zu seinem Erfolg und gestand ihm dann zu, dass es inzwischen keine allzu große Überraschung mehr ist, wenn er gewinnt Und wie fing das mit Dolan denn eigentlich an?

"Ich habe schon sehr früh angefangen Dart zu spielen, da war ich vier oder fünf. Bei uns im Haus gab es immer Darts. Ich war schon in jungen Jahren sehr gut, weil ich mich eigentlich nur damit beschäftigte. Ich kam von der Schule nach Hause, wenn es Hausaufgaben gab, war ich in einer halben Stunde fertig, weil ich ja dann Dart spielen musste."
"Das kam von meinen Brüdern. Mein Vater hat auch ein bisschen gespielt, aber ich habe ihn nicht viel gesehen. Meine Brüder waren sehr gut, sie spielten vor Ort, aber auf einem sehr hohen Niveau und später spielten sie County. Einer von ihnen hat auch international gespielt. Ich habe alle Stationen durchlaufen. Sobald ich im Pub spielen konnte spielte ich im Pub. Sobald ich mich dort wohl fühlte, so nach einem Jahr, spielt ich County. Auch dort musste ich mich erst eingewöhnen und dann spielte ich international. Es ging immer einen Schritt weiter."

Ich fand dass sehr interessant, wie Brendan von den verschiedenen Stadien sprach und dass man sich immer erst daran gewöhnen musste, bevor man den nächsten Schritt machte. Sein erster PDC Auftritt war aber nicht, wie viele glauben, letztes Jahr, es ist schon 10 Jahre her, aber aus verschiedene gründen konnte er nur selten dort spielen.

"Ich wechselte sehr schnell von der County zur PDC. Ich hatte aber nur wenig Geld und konnte deshalb nur an wenigen Turnieren teilnehmen. Mitglied der PDC bin ich schon seit 2002, habe aber in den ersten fünf oder sechs Jahren nur vier oder fünf Turniere pro Jahr mitgespielt. ich war immer unter den Top 80. Dann veränderten sich die Regeln, man musste mehr Turniere spielen und ich tat das auch. Alles Geld, das ich erspielte wurde in die nächste Reise investiert. So lief das dann zwei oder drei Jahre. Bis letztes Jahr zum Grand Prix. Ich hatte mich nie dabei wohl gefühlt, ich hatte immer den Druck, dass ich für das Geld spielen musste. Dieses Jahr hatte ich den Druck nicht mehr."

Als ich selbst anfing Dart zu spielen, war ich überrascht, wie populär Darts in Irland ist. In dieser einen Woche war es Brendan gelungen die Fähigkeiten der irischen Dart Spieler ins Scheinwerferlicht zu rücken.

"Das was letztes Jahr um diese Zeit geschah, hat vielen Leuten die Augen geöffnet. Jeder wusste, dass die irischen Dart Spieler gut sind, aber sie kamen nie weit. Viele werden sagen, dass es genug noch bessere Dart Spieler gab, denen nie der Durchbruch gelang.
Tom Kirby und Mick McGowan waren die Ersten, die bei der PDC Erfolge zu verzeichnen hatten. Hier bei uns gibt es natürlich auch noch Jack McKenna, der eine Legende ist und John MaGowan, der bei der PDC Erfolg hatte. Das öffnete die Türen und die Leute dachten darüber nach, aber das Geld war einfach nicht vorhanden. Es hat sehr lange gedauert bis zum Durchbruch letztes Jahr."

Nachdem er jetzt bei allen Fernseh-Turnieren der PDC dabei ist, wie hat sich Dolan an das Leben eines Profis angepasst?

"Ich glaube, dass ich mit den besten mithalten kann. Als ich das erste Mal Phil Taylor schlug, wusste ich, jetzt kann ich das. Wenn man die Chancen gibt, musst du auch mental in der Lage sein, sie zu nutzen. Das Selbstvertrauen ist hoch.
Für mich besteht das Spiel zu 30 Prozent aus Selbstvertrauen. Ich habe Leute auf dem PDC Circuit beobachten, die unglaubliche Dart Spieler sind. Wenn es läuft sind 11, 12, 13-Darter kein Problem. Aber man braucht das Selbstvertrauen, sie gegen die berühmten Namen zu werfen. Das bringt die Leute durcheinander und lässt sie an sich zweifeln.
Ich denke, unsere Arme sind genauso gut."

Das ist ein wirklich interessantes Statement. Wenn du dir die Mechanik des Dartsports anschaust, macht es auch wirklich Sinn. Unsere Arme sind gleich. Was also macht die besten Dart Spieler zu dem, was sie sind? Für Dolan spielt unser Kopf die entscheidende Rolle.

"Phil Taylor hat das Selbstvertrauen von 20 erfolgreichen Jahren hinter sich, deswegen ist er immer noch da oben. Und er ist immer noch hungrig. Taylor hat schon alles erreicht, aber er will immer noch mehr.
Du gehst vor Ort zu deiner Liga, spielst zum ersten Mal und spielst gut. Du kennst niemanden. Dann triffst du auf jemanden, van dem du weißt, dass er auf County Level oder so gespielt hat Dann passiert es dir, dass du bis kurz vor der Ziellinie gut spielst. Dann kommen die Zweifel, deine Hand fängt an zu zittern. Du zweifelst an die. Du denkst mehr darüber nach, dass du ihn schlagen könntest, als dass du es wirklich versuchst. Und schon bist du abgelenkt.
Wenn du nicht anfängst zu denken: ich werde das treffen, wirst du auch nicht treffen."

Dolan erzählte mir zum Schluss noch, wie viel ich trainieren solle, damit ich mich verbessere. Ich habe viel Einblick bekommen, wie einige der Profis ans Training heran gehen und das ist sehr verschieden.

"Du solltest mindestens zwei Stunden am Tag trainieren. Das gibt die genau das bisschen mehr an Selbstvertrauen, was du brauchst. Trainier mit ein oder zwei Anderen, da gehen die zwei Stunden schnell herum. Je besser die Spieler sind, mit denen du spielst, umso besser wirst du werfen. Das war der Grund, warum ich zur PDC gegangen bin, schon gleich am Anfang. Ich wollte einfach gegen bessere Spieler spielen."










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