Imagination und Simulation - Einführung
Hintergrund
Dein Körper ist eine gut entwickelte Sport Maschine, die unter anderem Muskeln enthält, die so trainiert werden können, dass sie ein Höchstmaß an Fitness erreichen, und auch Nerven, die die Muskeln kontrollieren. Die Nerven sind eng mit dem Gehirn vernetzt, enorme Mengen an Nerven sind mit einer noch größeren Anzahl an Querverbindungen verbunden.

Ein Grund dafür, dass die "Menschenkinder" - verglichen mit den Tierkindern so lange brauchen, bis sie erwachsen sind, ist, dass wir in unserem Gehirn sehr viel mehr Nervenzellen haben. Zunächst ist unser Gehirn ziemlich schlecht organisiert. Ein großer Teil des Prozesses des Erwachsenwerdens, der Ausbildung und der mentalen Reife besteht darin, das Chaos der Querverbindungen der Nerven in unserem Gehirn in hilfreiche Bahnen zu lenken.

Ein großer Teil des Prozesses sportliche Reflexe und Fähigkeiten zu erlernen und zu verbessern, ist die Festlegung, Modifikation und Stärkung von Nervenbahnen in unserem Körper und Gehirn. Einige dieser Nervenbahnen liegen außerhalb des Gehirns in den Nerven des Körpers und des Rückgrats. Diese müssen durch körperliches Training trainiert werden.

Viele der Nervenbahnen liegen aber tatsächlich im Gehirn. Diese Nervenbahnen können mit mentalen Techniken wie Imagination und Simulation effektiv trainiert werden. Nachfolgend werden Imagination und Simulation erklärt.

Imagination
Imagination ist ein Prozess mit dem man Nervenbahnen herstellen, verändern oder stärken kann, die für die Koordination der Muskeln wichtig sind. Man trainiert nur im Kopf. Imagination ist die treibende Kraft des geistigen Vorstellungsvermögens.
Das geistige Vorstellungsvermögen beruht auf dem wichtigen Prinzip, dass man diese Teile des Gehirns auch mit Input aus der eigenen Vorstellungskraft trainieren kann und nicht nur mit den Sinnen: die Teile des Gehirns, die man mit der Vorstellungskraft trainiert, durchleben vorgestellten und realen Input gleich, der reale Input wird lediglich anschaulicher erfahren.
In seiner am wenigsten effektiven Form kann man seine Vorstellungskraft einfach nur als Ersatz für reales Training benutzen, um die Teile deines Verstands zu trainieren, die sie erreichen kann. Sogar auf diesem unteren Level des Einsatzes deiner Vorstellungskraft ist das ein nützliches Training wenn:
  • Ein Sportler verletzt ist und nicht anders trainieren kann
  • Die richtige Ausstattung nicht zur Verfügung steht oder das Training aus einem anderen Grund nicht möglich ist
  • Wenn schnelles Training notwendig ist

Aber wenn man die Vorstellungskraft nur aus solchen Gründen einsetzt, unterschätzt man ihre Effektivität fahrlässig.
Die Kraft der Vorstellung entfesseln
Die wirkliche Kraft der Vorstellung beruht aber auf viel ausgeklügelteren Faktoren:
  • Die Vorstellungskraft erlaubt dir zu trainieren und dich auf Ereignisse und mögliche Geschehnisse vorzubereiten, für die man erwartungsgemäß in der Realität nie trainieren könnte. Mit einiger Übung kannst du dich in Situationen begeben, die du rein physisch nie erfahren hast und das mit dem Gefühl, dass dir so etwas schon geschehen ist und dass du erreicht hast, was du versuchst zu erreichen
  • Mit der gleichen Vorstellungskraft kann du auch dich auch vorbereiten und trainieren, wie du auf physische und psychologische Probleme reagierst, die normalerweise nicht auftauchen. Sollte es dann doch geschehen, kannst du sie kompetent und voll Selbstvertrauen angehen. Die Vorstellungskraft kann im Sport eingesetzt werden, um sport-psychologische Fähigkeiten wie zum Beispiel Stress Management zu trainieren oder wie man mit Ablenkungen umgeht
  • Sie erlaubt dir, das Erreichen von Zielen, vor-zu erfahren. Das gibt dir das Selbstvertrauen, dass diese Ziele erreicht werden können und dadurch kannst du dein Können auf Levels bringen, die du sonst nicht erreicht hättest
  • Wenn du mit der Vorstellungskraft trainierst , kannst du komplexe Fähigkeiten langsamer ausführen und dadurch die einzelnen Komponenten dieser Fähigkeiten isolieren und ihnen nachfühlen. Du kannst dadurch auch herausfinden, wo technische Probleme liegen

Die Vorstellungskraft kann auch dazu benutzt werden, einige "unfreiwillige" Reaktionen deines Körpers - wie zum Beispiel die Ausschüttung von Adrenalin - hervorzurufen. Das ist besonders hoch entwickelt in den östlichen Mystikern, die die Vorstellungskraft als hoch effektiven Weg benutzen, um zum Beispiel ihren Herzschlag deutlich zu verlangsamen oder ihren Sauerstoffverbrauch zu vermindern.

Simulation
Die Simulation ist insofern ähnlich wie die Imagination als auch sie versucht die Qualität des Trainings zu verbessern, indem sie dem Gehirn beibringt, Situationen zu meistern, mit denen man nur konfrontiert wird, wenn man sich für einen wichtigen Wettkampf qualifiziert.

Die Simulation wird aber durchgeführt, indem man das physikalische Training so ähnlich wie möglich wie einen "Wettkampf" durchführt - zum Beispiel mit Zuschauern, indem man die Vorstellung beurteilen lässt oder auch indem man die Presse zu einer Trainings-Session einlädt.

In vieler Hinsicht ist die Simulation beim Training der Imagination überlegen, da der ausgeübte Druck oft deutlicher ist, dass er real ist. Aber die Simulation erfordert sehr viel mehr Zeit und Aufwand beim Planen und Umsetzen und logischer Weise ist sie nicht ganz so flexibel bezüglich der möglichen Situationen, die man trainieren kann.

Um den größten Effekt zu erreichen sollte man sowohl Simulation als auch Imagination beim Training einsetzen. Beide werden in den nächsten Artikeln noch näher erklärt.








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