World Matchplay - Spielberichte 3. Tag

Gary Anderson ungebremst zum Sieg.

Der gestrige Abend war ein Abend der einseitigen Spiele. Besonders eindrucksvoll präsentierte sich Gary Anderson, der seinen schottischen Landsmann Robert Thornton mit 10:0 von der Bühne fegte, der erste zu Null Sieg des World Matchplays seit 6 Jahren.
Ähnlich eindrucksvoll spielte Simon Whitlock, der Tony Eccles auch nicht den Hauch einer Chance ließ. Mervyn King und Terry Jenkins, beides gesetzte Spieler, wurden von Jelle Klaasen und Steve Brown förmlich überrollt.



Steve Brown 10:6 Terry Jenkins
Steve Brown erwischte bei seinem World Matchplay Debüt einen Traumstart und besiegte den zweimaligen Finalisten Terry Jenkins mit 10:6. Der 29 Jahre alte Brown, von Beruf Gipser, war bisher erst zwei Mal im Fernsehen zu sehen - bei der Welt Meisterschaft, aber er zeigte gegen die Nummer fünf der Welt eine gute Leistung und warf der Finishes über 100 Punkte.
Brown beruhigte seine Nerven mit einem 127er Bullseye Finish zum Gewinn des ersten Legs und holte sich auch das zweite Leg mit der Doppel 20, während Jenkins darum kämpfte ins Spiel zu kommen. Im dritten Leg gelang es ihm dann und es fiel mit der Doppel 20 an den Finalisten des letzten Jahres. Leg vier ging mit dem gleichen Doppel wieder an Brown, der anschließend mit den Doppeln zu kämpfen hatte und sechs Fehlwürfe seinerseits brachten Jenkins vor der Pause auf 2:3 heran. Nach der Pause glich Jenkins mit einem 96er Finish aus. Die beiden folgenden Legs wurden geteilt. Dann warf Brown eine 180 und machte 83 Punkte aus um erneut die Führung zu übernehmen.
Jetzt war er richtig in Schwung und ließ ein 116er Finish und ein 149er Checkout folgen und baute damit seinen Vorsprung auf 7:4 aus. Im zwölften Leg kämpfte Jenkins mit den Doppel und traf weder das Bullseye noch die Doppel 20 noch die Doppel 10 und Brown sprang mit einer Doppel 10 ein. Im nächsten Leg traf er das Bullseye zum 9:4.
Im nächsten Leg ließen ihn seine Nerven in Stich und er vergab einen Matchdart, so dass Jenkins sich das Leg gegen den Wurf holen konnte. Mit der Doppel 12 fiel noch ein weiteres Leg an Jenkins, bevor Brown sich wieder gefangen hatte und er nach zwei vergebenen Matchdarts sich mit der Doppel 6 den Sieg holte.

"Das ist unglaublich - der größte Sieg meiner Karriere," sagte Brown. " Da wurde mir eine große Last vom Rücken genommen - ich bin im Fernsehen und gewinne. Terry hat die ganze Erfahrung als langjähriger Premier League Spieler und ich habe gar keine Erfahrung, aber es war von vornherein klar, dass es eine Schlacht werden würde. Ich machte mir mehr Sorgen um meine Leistung als Terry, ich war in letzter Zeit beständiger und von Anfang an dachte ich, wenn ich während des ganzen Spiels beständig spielen würde, wäre es schwer, mich loszuwerden. Die 149 war ein gutes Finish und es war ein entscheidendes Leg. Ich ließ mir den Wurf durch den Kopf gehen bevor ich geworfen habe und war hocherfreut, als ich die Doppel 16 wirklich traf."

Er fügte hinzu: "Ich war früher als Fan hier, um Mark Dudbridge und Chris Mason spielen zu sehen - dass ich jetzt selber dabei bin und auf der Bühne ein Spiel gewinne ist überwältigend und ich bin ganz aufgedreht. Jetzt kann ich die zweite Runde behandeln wie irgendein Pro Tour Match - ich bin hier um die besten Spieler zu schlagen und ich freue mich darauf. Ich werde vor der Herausforderung nicht zurückschrecken."



Simon Whitlock 10:1 Tony Eccles
Simon Whitlock gab bei seinem eindrucksvollen Debüt im Winter Garden im Spiel gegen Tony Eccles gerade einmal ein Leg ab. Der Australier fegte an den Nummer 34 der Welt vorbei und feierte sein Debüt mit einer sicheren Vorstellung. Eccles verlor zum zweiten Mal in der ersten Runde, letzten Sommer war er ebenfalls 1:10 von Wayne Mardle geschlagen worden.
Whitlock holte sich das erste Leg des Spiels, warf dann eine 180 und bestrafte Eccles für einen Fehlwurf auf die Doppel 20 und übernahm das Kommando. Auch im dritten Leg warf er eine 180 und sicherte sich auch dieses Leg genauso wie Leg vier, obwohl Eccles ein Maximum erzielte. Dann schnappte er sich das fünfte Leg mit einem 61er Finish und ging mit einer 5:0 Führung in die Pause. Aus der Pause kam er mit einem 13-Darter zurück und holte sich anschließend mit der Doppel 18 das 7:0.
Leg 8 konnte schließlich Eccles gewinnen, aber schon im folgenden Leg schlug Whitlock mit einem 80er Finish erneut zu. Whitlock warf im neunten Leg einen Score über 168 Punkte, der ihm 18 Punkte Rest ließ, die er eben so sicher ausmachte wie sein Doppel im nächsten Leg und hatte damit den Sieg in der Tasche. In der zweiten Runde wird er jetzt auf Steve Brown treffen.

"Ich habe gute Arbeit geleistet, aber es war nicht besonderes," meinte Whitlock. "Ich hatte einige gute Scores und ich habe meine Doppel getroffen und mich gut gefühlt. Ich kämpfe ein bisschen mit einer Grippe, da ist es natürlich toll für mich, dass ich mit so einem Ergebnis gewonnen habe. Tony hatte schon Chancen, aber er hat sie nicht genutzt, ein Vorteil für mich. Ich freue mich darauf als nächstes gegen Steve Brown zu spielen. Er hat gegen Terry gut gespielt und es sollte eigentlich ein gutes Spiel werden. Wir haben ja beide in der ersten Runde einen sicheren Sieg gehabt. Dass ich in der Premiere League gespielt habe hilft mir jetzt schon auf der Bühne, im Fernsehen und im Umgang mit dem Publikum, das sollte auch in meinem nächsten Spiel helfen, aber Steve ist schon ein sehr guter Spieler."



Gary Anderson 10:0 Robert Thornton
Gary Anderson schaffte gegen Robert Thornton den ersten zu Null Sieg beim World Matchplay seit sechs Jahren. Anderson zeigte gegenüber seinem Landmann keine Gnade und zog unter die letzten 16 des Turniers ein, besonders beeindruckte sein sauberes Finishing.
Anderson stieg gleich mit einem Leggewinn gegen den Wurf ein und baute die Führung nach einem Fehlwurf Thorntons auf 2:0 aus. Auch im dritten Leg traf Thornton die Doppel nicht und Anderson holte sich nach einer 180 mit der Doppel 10 dieses Leg. Im vierten Leg warf er erneut eine 180 und gewann es, genauso wie Leg fünf, indem Thronton erneut seine Chancen mit verworfenen Darts vergab.
Nach der Pause kehrte Thornton mit einer 180 auf die Bühne zurück, aber Anderson holte sich mit einem 81er Finish das sechste Leg und mit der Doppel 10 und der Doppel 20 auch Leg sieben und acht. Im dritten Anlauf traf er dann die Doppel 7 zum neunten Leggewinn. Thornton versuchte die zu Null Niederlage noch zu verhindern, aber Anderson ließ sich nicht aufhalten und sicherte sich mit der Doppel 5 den Sieg.

"Robert ist ja viel besser und es hat mir nicht so recht Spaß gemacht ihn so zu schlagen, aber ich habe mich darauf konzentriert zu gewinnen," kommentierte Anderson. "Er hatte Chancen in den ersten vier Legs und es sieht ihm auch gar nicht ähnlich so viele Doppel zu verfehlten. Ich habe meine Doppel getroffen, dafür war mein Scoring weg. Normalerweise ist es umgekehrt aber während der letzten Wochen habe ich mein Finishing trainiert und das zahlte sich aus."



Jelle Klaasen 10:4 Mervyn King
Jelle Klaasen spielte acht hervorragende Legs, die ihm einen 10:4 Sieg über die Nummer vier der Welt, Mervyn King, einbrachten. Der junge niederländische Spieler zeigte seine beste Vorstellung beim einem im Fernsehen übertragenen Turnier seit seinem Viertelfinalauftritt bei der Weltmeisterschaft 2009 und gewann ein spannendes Spiel in gerade einmal einer halben Stunde.
King hatte früh mit 4:2 geführt aber dann erwies sich Klassen als nicht mehr aufzuhalten und holte sich die nächsten acht Legs. Er wird am Donnerstag in der zweiten Runde auf Gary Anderson treffen.
Die ersten beiden Legs teilten sich die Beiden mit jeweils einem 80er Finish gegen den Wurf, dann ging Klaasen mit einem 13-Darter in Führung. King glich mit der Doppel 20 aus und holte sich noch vor der Pause mit einem 56er Zwei-Dart Finish die 3:2 Führung. Mit einer 180 kam er zurück auf die Bühne und gewann das sechste Leg in einem 13-Darter, dann startet Klaasen seinen Lauf. Mit einem 13-Darter sicherte er sich Leg sieben, Leg acht mit einem 107er Finish, während King schon auf 60 Punkten Rest wartete. Damit hatte Klassen schon einmal ausgeglichen.
In Leg neun warf King eine 180, Klaasen antwortet mit einem Score über 177 Punkte und übernahm dann mit der Doppel 5 die Führung. Im zehnten Leg warf Klaasen erneut eine 180 und holte sich das Leg, nachdem King die Doppel nicht getroffen hatte, und mit der Doppel 6 zog Klaasen auf 7:4 davon. Der schnell werfende Holländer sichere sich auch das nächste Leg mit einem 70er Finish, traf dann das Bullseye für ein 86er Checkout und besiegelte seinen Sieg mit einem tollen 121er Finish.

"Ich bin sehr froh darüber, dass ich gewonnen habe," sagte Klaasen, der letztes Jahr zum ersten Mal beim World Matchplay dabei gewesen war. "Zu Beginn hatte ich auch ein bisschen Glück, weil er seine Chancen nicht wahrnahm, aber ich glaube, ich habe ziemlich gut gespielt. Meine Doppel haben mich in den letzten Jahren öfters in Stich gelassen, aber daran habe ich in letzter Zeit gearbeitet, wie man gesehen hat. Als nächstes spiele ich gegen Gary Anderson und darauf muss ich mich konzentrieren. Ich muss mein Scoring verbessern, das war nicht beständig genug. Er spielt auch schnell, genau wie ich und es wird ein gutes Spiel sein, weil er sehr gut spielt."





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