World Matchplay - Spielberichte 4. Tag

Titelverteidiger wehrt walisischen Herausforderer ab

Phil Taylor geriet gegen Barrie Bates in Rückstand, es gelang ihm aber, alles wieder gerade zu rücken und das Spiel noch mit 10:6 zu gewinnen.
Kevin Painter und Colin Lloyd lieferten sich einen heftigen Schlagabtausch aus dem Painter siegreich hervorging.
Ebenso umkämpft war das Spiel zwischen Mark Walsh und Mark Dudbridge, dass Mark Walsh gewinnen konnte. Paul Nicholson fand nicht zu seinem Spiel und machte es Steve Beaton recht einfach, ihn zu schlagen.



Kevin Painter 11:9 Colin Lloyd
Kevin Painter gelang ein grandioses Comeback, er verwandelte einen 2:8 Rückstand gegen Colin Lloyd noch in einen 11:9 Sieg und warf Lloyd, Champion von 2005, aus dem Turnier.
Es sah schon nach einer sicheren Erstrunden Niederlage für Painter aus, der Lloyd auf 1:5 und 2:8 davon ziehen lassen musste. Painter hatte schwer mit den Doppel zu kämpfen, während sein Gegner saubere Finishes ablieferte.
Aber unterstützt von zwei Checkouts über 104 und 105 Punkte spielte er sich auf 8:9 wieder heran, konnte ausgleichen, während Lloyd einen Matchdart vergab und sich dann auch noch die folgenden zwei Leg sichern - man konnte fast nicht glauben, dass er doch noch in die zweite Runde einzog.

Painters Nerven lagen zu Beginn des Spiels bloß, gleich im ersten Leg vergab er sechs Darts auf Doppel und Lloyd holte es sich gegen den Wurf mit der Doppel 5. Der Spieler aus Daventry konnte mit einem Bullseye Finish wieder ausgleichen.
Lloyd gewann auch Leg drei gegen den Wurf und warf dann im nächsten ein Maximum und eine 140 zum 3:1. Mit der Doppel vier sicherte er sich sein drittes Leg in Folge und konnte nach erneuten Fehlwürfen Painters 80 Punkte zur 5:1 Führung ausmachen.
Painter unterbrach diesen Lauf kurz mit der Doppel 16, litt dann aber wieder unter seinen Doppelproblemen und Lloyd konnte zwei weitere Legs gewinnen. Er holte sich auch noch ein drittes Leg, traf dann aber die Doppel nicht und Painter kam mit der Doppel acht wieder ins Spiel. Painter ließ ein 104er Finish folgen und machte dann die Doppel 2 aus - es stand nur noch 5:8. Dann setzten Painters Doppelprobleme vorübergehend wieder ein und Lloyd, der früher mit ihm auf der Pro Tour das Zimmer geteilt hatte, holte sich noch sein neuntes Leg, konnte aber Painters 105er Checkout zum 6:9 nicht verhindern. Mit zwei Doppel 16 Finishes verkürzte Painter auf 8:9. Lloyd vergab einen Matchdart und Painter glich mit einem 94er Checkout aus. Mit der Doppel 20 ging Painter zum ersten Mal im Spiel in Führung und er schloss sein bemerkenswertes Comeback mit einem 14-Darter zum Sieg ab.

"Wenn Du gegen jemanden wie Colin Lloyd spielst und es steht beim Format "First to Ten" 5:9 bist Du praktisch tot", sagte Painter. " Bei einem Rückstand von 5:9 hätten viele Spieler 5:10 verloren, aber ich habe nicht aufgegeben und weitergemacht und gehofft, er würde mir ein paar Chancen geben. Ich glaube, ich habe zu Beginn des Spiels fünf Legs verschenkt und als es 2:8 stand hätte es eigentlich 5:5 sein müssen und selbst das wäre geschönt gewesen, also blieb ich positiv und dachte, wenn ich die Doppel treffen würde statt sie zu verfehlen wäre für mich noch etwas drin. Ich denke er hat den Druck schon gespürt, als ich mich zurückkämpfte, besonders als ich mit meinem letzten Dart die 94 Punkte zum 9:9 ausmachte. Das war ein toller Wurf und gerade noch rechtzeitig. Aus dem Spiel kann ich viel mitnehmen und ich freue mich sehr, dass ich gewonnen habe."



Mark Walsh 12:10 Mark Dudbridge
Mark Walsh gelang es das tapfere Comeback Mark Dudbridges abzuwehren und sich mit einem 12:10 in die Zweite Runde des World Matchplays zu kämpfen. Walsh startete hervorragend und holte sich die ersten fünf Legs, dann schlug Mark Dudbridge zurück und spielte sich zu einer 8:7 Führung, bevor sich der Spieler aus Hertfordshire doch noch den Sieg holte. Walsh wird nun in der zweiten Runde am Donnerstag Abend auf Kevin Painter treffen, der Dank eines überwältigenden Comebacks Colin Lloyd geschlagen hatte.
Mark Dudbridge leistete sich im ersten Leg drei Fehlwürfe auf Doppel und Walsh nutzte das, um sich selbst mit der Doppel acht gegen den Wurf das erste Leg zu sichern. Auch die folgenden beiden Legs gingen an Walsh, der noch ein Zwei-Dart 65er Finish und ein 160er Checkout folgen ließ und mit 5:0 in die Pause ging.
Nach der Pause warf Dudbridge ein 144 Finish zum Gewinn seines ersten Legs. Im folgenden Leg warfen beide Spieler eine 180, Walsh konnte sich durchsetzen. Dudbridge reagierte mit zwei Doppel 16 Finishes und konnte seinen Rückstand verkürzen. Er holte sich auch das 10. Leg nach einem Score über 177 Punkte mit der Doppel 16 und kam mit der anschließenden Doppel acht auf 5:6 heran. Walsh vergrößerte seinen Vorsprung im nächsten Leg , aber Dudbridge blieb am Drücker, glich erst aus und konnte nach einer 180 mit dem abschließenden 121er Finish zum ersten Mal selbst in Führung gehen. Walsh holte sich mit dem nächsten Leg und zwei Maxima den Ausgleich, aber Dudbridge antwortete mit einem 11-Darter und lag mit 9:8 vorne. Die folgenden beiden Legs teilten sich die beiden Spieler, Dudbridge fehlte nur noch ein Leg zum Sieg, aber Walsh konnte mit einem 12-Darter ausgleichen und nach einer weiteren 180 die 11:10 Führung übernehmen. In entscheidenden Leg vergab er zunächst zwei Matchdarts, aber Dudbridge leistete sich sogar vier Fehlwürfe auf Doppel und Walsh holte sich mit der Doppel 5 doch noch den Sieg.

Walsh hatte bei den UK Open vor einem Monat im Spiel gegen Tony Ayres schon einmal nach einer 5:0 Führung noch verloren. Er meinte: "Ich habe natürlich daran gedacht und gedacht, ich wäre vielleicht verhext. Wenn Du 5:0 führst solltest Du eigentlich ein Spiel nicht mehr verlieren, aber vielleicht entspannt man sich ja ein bisschen, was man sich gar nicht erlauben kann, weil die Spieler heutzutage alle so gut sind. Ich weiß, wie gut Mark spielen kann und war über das 5:0 überrascht, aber zu Beginn sprang er einfach nicht an. Nach der ersten Pause lief es dann bei ihm und er spielte einige brillante Darts - ich bin froh, dass ich in der zweiten Runde bin. Jetzt muss ich als nächstes gegen Kevin spielen, der ja gegen Colin ein wirklich tolles Comeback hatte. Er ist ein großartiger Spieler, der hart kämpft und er hat bekommen, was er verdient hat. Er ist ein Klasse Spieler, der anscheinend vor den Fernsehkameras am besten spielt."



Phil Taylor 10:6 Barrie Bates
Phil Taylor wurde von Barrie Bates kalt erwischt, überwand das aber und ist nach seinem 10:6 Sieg weiter auf Kurs Richtung Titelverteidigung.
Der zehnmalige World Matchplay Sieger lag mit 4:5 hinter Barrie Bates zurück, nachdem er in den ersten Legs zahlreiche Doppel verfehlt hatte. Dann gelang es ihm aber fünf Legs in Folge zu gewinnen und doch noch das Kommando zu übernehmen und mit einem Rekord Durchschnitt von 114.99 zog er in die zweite Runde ein.

"Zu Anfang konnte ich ihm kein Leg gegen den Wurf abnehmen und verfehlte selbst die Doppel," sagte Taylor. "Sein Finishing war überragend und auf einmal stand ich unter Druck. Beim 5:5 musste ich meinen Wurf halten, was mir gelang und ich holte mir auch Barries Legs und kämpfte mich zum Sieg. Es war ein Spiel, bei dem ich gerne dabei war und die Zuschauer liebten es. Barrie hat gut gespielt und mich heftig bedrängt."

Taylor hatte einen brillanten Start ins Spiel - er eröffnete gleich mit einer 180 und holte sich mit einem 11-Darter das erste Leg und mit einem 12-Darter Leg 2. Dann traf er das Bullseye für sein nächstes Finish nicht Und Barrie kam mit einer Doppel 4 aus den Startlöchern. Mit einem 96er Finish konnte er ausgleichen. Taylor sicherte sich vor der Pause noch mit einer Doppel 16 das 3:2. Auch das erste Leg nach der Pause ging mit einer 180 und der Doppel 4 an Taylor. Die folgenden drei Legs hatte Taylor Probleme mit den Doppeln und Bates konnte mit 5:4 die Führung übernehmen. Dann fand Taylor seine Sicherheit auf die Doppel wieder, glich erst aus und übernahm selbst mit der Doppel 16 und einem 98er Checkout wieder die Führung. Er holte sich auch sein achtes und sein neuntes Leg bevor Bates noch einmal ein Leg gewinnen konnte. Aber er konnte Taylor nicht mehr aufhalten, der im folgenden Leg alles klar machte und in diesem Spiel den höchsten bisher beim World Matchplay gespielten Durchschnitt erzielte.

"Hier einen Rekord Durchschnitt zu werfen ist natürlich schön, aber ich war nur auf Sieg fokussiert und den habe ich ja auch geholt", fügte Taylor hinzu. "Da zeigt sich, wie gut Barrie gespielt hat, wenn ich das leisten musste um zu gewinnen."

Bates, der Probleme mit dem Fuß überwinden musste, bevor er unter die Top 32 der Welt zurückkehren konnte, meint: " Jeder hatte eine schwere Niederlage von mir erwartet, aber ich habe mich wirklich angestrengt und das hat sich gezeigt. Phil zu spielen und ihm soviel Probleme zu bereiten zeigt, dass meine Darts zurückkommen. Es ist toll wieder in Blackpool zu sein nach ein paar schweren Jahren und wenn ich so gegen die anderen Spieler spielen kann wie gegen Phil, dann wird es für mich gut laufen:"



Steve Beaton 10:3 Paul Nicholson
Steve Beaton fügte Paul Nicholson bei seiner ersten Teilnahme am World Matchplay eine Erstrunden-Niederlage zu. Nicholson hatte sich dieses Jahr nach seinem Sieg beim Players Championship Finale unter die Top 16 gespielt, konnte seine Leistung vom Januar aber nicht wiederholen.
Beaton war von Anfang an im Spiel, er holte sich das erste Leg mit einem 14-Darter gegen den Wurf und konnte auch Leg 2 gewinnen, bevor sich Nicholson mit einem 108er Finish das dritte Leg gewann. Beaton antwortete darauf mit einem 110er Finish, Nicholson reagierte mit einer Doppel 16. Beaton war aber in Schwung und warf zwei 13-Darter. Beide Spieler spielten ein missratenes achtes Leg, dass schließlich mit der Doppel 1 an Beaton fiel, der damit 6:2 führte. Nicholson konnte sich noch mit Hilfe einer 180 das neunte Leg holen, dann ließ Beaton aber n nicht mehr nach und sicherte sich die folgenden vier Legs , drei davon mit der Doppel 16, und steht nun in der zweiten Runde.

"Ich hatte von Paul mehr erwartet und mitten im Spiel war meine Konzentration weg, aber ich riss mich zusammen und machte alles klar," sagte Beaton. "Ich hatte ein paar schwache Legs und weiß, dass ich viel besser spielen kann. Ich kam raus zum letzten Teil des Spiels und hatte Legs über 13, 14 und 15 Darts - die musste ich haben."
Beaton ist einer von fünf Spieler, der Taylor 2010 schon schlagen konnte - er wird in der zweiten Runde am Donnerstag wieder auf ihn treffen.
"Da muss ich viel besser spielen als ich heute gegen Paul gespielt habe, wenn ich das gewinnen möchte. Aber ich freue mich darauf. Ich habe schon ein paar Mal in Blackpool gegen ihn gespielt und Barrie Bates hat heute gezeigt, dass er verwundbar ist, wenn Du mithältst. Ich habe ihn ja dieses Jahr schon geschlagen also hat er sicher den Wunsch es mir dieses Mal heimzuzahlen. Mal sehen, was am Donnerstag passieren wird."






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