World Matchplay - Spielberichte 6. Tag

Taylor kämpft sich in Viertelfinale gegen Painter

Mit einer spritzigen Vorstellung besiegte Phil Taylor Steve Beaton mit 13:4 und steht in den Viertelfinalen des World Matchplays, wo er auf Kevin Painter treffen wird.
Kevin Painter hatte sich gegen Mark Walsh in einem sehr engen Spiel durchsetzen können, bei dem beide Spieler in den entscheidenden Legs heftige mit den Doppeln zu kämpfen hatten.
Ebenfalls weitergekommen sind Jelle Klaasen, der Gary Anderson besiegte, der unter heftigen Schmerzen auf Grund einer Schulterverletzung am Wurfarm litt, und Simon Whitlock, der für Steve Brown einfach zu stark war.




Jelle Klaasen 14:12 Gary Anderson
In einem wahren Krimi bezwang Jelle Klaasen Gary Anderson mit 14:12 und holte sich damit einen Platz im Viertelfinale des World Matchplays. Der Holländer zeigte eine seiner besten Leistungen bei einem im Fernsehen übertragenen Turnier um die Nummer vier der Welt, Mervyn King, zu schlagen und im Spiel gegen Gary Anderson bewies er enormen Kampfgeist um ein Comeback von Anderson zu überstehen.
Der Schotte hatte 2:6 zurückgelegen, konnte aber sechs der folgenden sieben Legs gewinnen und die Führung übernehmen - doch dann kosteten ihn nicht getroffene Doppel in diesem dramatischen Spiel den Sieg.

Anderson startete explosiv und warf im ersten Leg Scores über 180 und 168 Punkte, dass er mit der Doppel 6 für sich entschied. Dann konnte aber Klaasen die folgenden drei Legs gewinnen, bevor sich Anderson mit der Doppel 5 sein zweites Leg sicherte. In den nächsten beiden Legs traf Anderson die Doppel nicht und Klaasen konnte seinen Vorsprung auf 6:2 ausbauen.
Anderson warf im neunten Leg eine 180 und sicherte es sich mit der Doppel 20 und kam mit der Doppel 6 auf 4:6 heran, traf dann aber erneut das Doppel nicht und Klassen holte sich mit der Doppel 16 das 7:4. Der Schotte reagierte darauf mit seiner besten Phase des Spiels, die ihm fünf Legs nacheinander bescherte, so dass er nicht mehr drei Legs zurück lag, sondern mit zwei Legs führte. Dann traf er wieder einmal das Doppel nicht und Klaasen konnte sich nach einer 180 das Leg mit der Doppel fünf nach schnappen.
Anschließend war wieder Anderson an der Reihe, er holte sich sein 10. Leg mit der Doppel 20 und antwortete mit einer auf zwei von Klaasen. Das Leg konnte der Holländer dann in einem 11-Darter gewinnen. Mit dem folgenden Leg und einer Doppel 5 Doppel 15 Kombination konnte Klaasen zum 10:10 ausgleichen, aber Anderson holte sich die Führung sofort zurück nur um im folgenden Leg gleich fünf Fehlwürfe auf Doppel zu haben, was Klaasen zum erneuten Ausgleich nutzte. Die folgenden beiden Legs verliefen nach dem gleichen Muster, ein Leggewinn von Anderson zum 12:11, direkt anschließend der Ausgleich durch den Niederländer. Dann aber brachten erneute Fehlwürfe Andersons auf die Doppel Klaasen wieder nach vorne, Anderson konnte auch im nächsten Leg die Doppel nicht treffen und Klaasen machte mit der Doppel 2 alles klar.

"Das war ein großer Kampf," meinte Klaasen. " Es war sicher kein Spiel, in dem Rekorde aufgestellt wurden, aber ich denke, es war ein Spiel, das den Zuschauern gefiel und mir hat es Spaß gemacht. Ich führte ja mit 6:2, aber dann spielte Gary einige brillante Darts und kam wieder zurück und wenn er nicht am Ende so viele Doppel verfehlt hätte, hätte es auch anders ausgehen können. Da hatte ich vielleicht auch etwas Glück, weil er die Doppel nicht traf und ich wusste ja auch, dass er Schmerzen in der Schulter hatte, aber ich blieb ruhig, habe gewonnen und stehe jetzt in den Viertelfinalen, darüber bin ich glücklich.
Klaasen hatte bei seinem Debüt in Blackpool letztes Jahr in der ersten Runde verloren, dieses Jahr wird er in den Viertelfinalen auf Simon Whitlock treffen. "Ich bin hier zum zweiten Mal dabei und stehe zum ersten Mal im Viertelfinale," fügte Klaasen hinzu. "Das ist ein neues Spiel und ich freue mich darauf. Beim Training habe ich brillant gespielt, aber auf der Bühne fliegen meine Darts irgendwie anders, was seltsam ist - vielleicht ist es die Anspannung und ich muss etwas unternehmen, um das zu ändern."

Anderson hat in letzter Zeit mit einer Schulter Verletzung zu kämpfen und er räumte ein: "Zwölf Legs mit solchen Schmerzen zu gewinnen ist schon eine Leistung, Ich habe versucht, ihn etwas langsamer zu machen, aber er hat eigentlich einen guten Rhythmus und es war ein gutes Spiel. Mein Spiel kommt langsam zusammen und ich denke, ich spiele gut - das ist jetzt schon acht Monate so und jetzt gehe ich auch wieder zurück ans Board und trainiere."



Kevin Painter 14:12 Mark Walsh
Kevin Painter kämpfte sich zum ersten Mal in die Viertelfinale des World Matchplays und besiegte dabei Mark Walsh mit 14:12. In seinem ersten Spiel gegen Colin Lloyd hatte er ein Comeback gefeiert, dass fast an ein Wunder grenzte, dieses Mal kämpfte er sich von einem 1:4 Rückstand wieder ins Spiel und verkraftete auch, dass er beim Stand von 12:11 acht Matchdarts vergeben hatte.
Walsh holte sich das erste Leg mit der Doppel 8 und hänget eine 180 mit 81er Finish zum zweiten Leggewinn an. Painter sicherte sich Leg 3 mit einem 76er Checkout. Dann konnte Walsh erneut zwei Legs in Folge gewinnen, bevor Painter seinen Weg zurück ins Spiel fand. Er warf ein 68er Finish, bestrafte dann Fehlwürfe der Nummer 8 der Welt und glich mit einem 112er Finish aus. Nach einem Score über 171 Punkte ging er mit der Doppel 20 zum ersten Mal selbst in Führung.
Walsh glich zwar sofort wieder aus, aber Painter holte sich die Führung mit zwei Doppel 16 Finishes wieder zurück und baute sie mit einer 180 und der Doppel 7 auf drei Legs aus. Walsh reagierte mit zwei Doppel 8 Finishes, kam aber nicht näher heran, weil Painter sich mit einem 81er Zwei-Dart Finish sein neuntes Leg holte. Die folgenden beiden Legs teilten sich die beiden Spieler jeweils mit der Doppel 20. Walsh sicherte sich das 10:11 bevor Painter nach einer Doppel 18 nur noch ein Leg zum Sieg fehlte.
Im folgenden Leg warf Painter einen Score von 177 Punkten, auf den Walsh mit einer 180 mit 81er Finish antwortet und bis auf ein Leg heran kam. Im 24. Leg stand Painter zuerst auf einem Doppel, vergab aber acht Matchdarts. Es war schließlich Walsh, der sich das Leg mit der Doppel 5 zum Ausgleich holen konnte. Walsh vergab aber im folgenden Leg zwei Chancen selbst in Führung zu gehen und Painter behielt die Nerven und sicherte sich erst mit der Doppel 20 das 13:12 und dann mit einer Doppel 8 den Sieg.

"Wenn ich spiele scheine ich mir die Sache oft selbst schwer zu machen und ich kann gar nicht glauben, dass ich diese acht Matchdarts vergeben habe," meinte Painter. "Ich glaubte schon, ich hatte alles vermasselt. Unsere Scores waren sehr gut, aber wir haben schon einige Doppel nicht getroffen und ich bin froh, dass ich durch bin. Ich spiele hier schon seit 10 Jahren und bin noch nie in die Viertelfinale gekommen, was aber nicht an meiner Leistung lag. Ich habe immer gut gespielt, bin aber geschlagen worden. Ich dachte schon, dass würde dieses Mal wieder passieren. Ich habe wieder schlecht angefangen, mich dann aber in eine gute Position gebracht und bin durchgekommen. Bis dieses Jahr war es oft so, dass ich aus den Startblöcken geschossen kam und dann in der Mitte des Spiels nachließ, dass macht mir ein bisschen Sorgen, aber blieb standhaft und kam in diesen beiden Spielen wieder zurück."



Phil Taylor 13:4 Steve Beaton
Phil Taylor setzte sich mit 13:4 gegen Steve Beaton durch und steht in den Viertelfinalen des World Matchplays. Taylor, der das World Matchplay schon 10 Mal gewonnen hat, ließ seinem Rekord Durchschnitt gegen Barrie Bates eine spritzige Vorstellung gegen Steve Beaton folgen. Der frühere Weltmeister Beaton konnte 2:0 in Führung gehen und vergab vier Darts auf den Gewinn des dritten Legs. Taylor schnappte es sich und gewann anschließend noch sieben weitere Legs in Folge, hatte das Spiel sicher im Griff und beendete es siegreich Er warf neun 180er und hatte eine Quote auf Doppel von beinahe 60 % und wird jetzt in den Viertelfinalen auf Kevin Painter treffen.

"Als ich mit 0:2 in Rückstand geriet musste ich sehen, dass ich ins Spiel kam und das geschah dann im dritten Leg," sagte Taylor. "Ich stand ziemlich unter Druck in diesen ersten Legs, aber ich kämpfte mich durch und bin überglücklich, dass ich gewonnen habe."

Beaton erwischte einen hervorragenden Start und holte sich das erste Leg in einem 12-Darter. Im zweiten Leg warfen beide Spieler eine 180, bevor sich Beaton mit der Doppel 8 durchsetzen konnte. Im dritten Leg warf Taylor erneut eine 180 und er konnte sich das Leg schnappen nachdem Beaton das Bullseye für sein Finish nicht traf. Mit der Doppel 12 glich Taylor aus, ließ Finishes auf der Doppel 14 und Doppel 16 folgen und warf dann ein tolles 126er Checkout zum 5:2. Mit der Doppel 20 gewann er sein sechstes Leg und er konnte seine Führung auf 8:2 ausbauen, nachdem Beaton in zwei Legs die Doppel verfehlte.
Dann stieg Taylor wieder mit einer 180 in ein Leg ein, aber Beaton konnte ihn mit einem schönen 136er Finish kurzfristig aufhalten. Schon das folgende Leg ging nach zwei Maxima erneut an Taylor. Beaton griff noch einmal ins Spiel ein und sicherte sich einem 11-Darter ein viertes Leg. Beide Spieler hatten ein 180 geworfen genauso wie auch im folgenden Leg, dass aber mit einem 121er Checkout zum 10:4 an den Spieler aus Stoke ging.
Mit zwei Doppel 16 Finishes näherte sich Taylor dem Sieg und er machte mit der Doppel 7 den Sack zu, nachdem Beaton drei Darts auf die Doppel 16 verworfen hatte. Taylor trifft nun in den Viertelfinalen auf Kevin Painter.

Taylor hatte Painter erst letzten Monat bei den UK Open eine 9:0 Niederlage verpasst, er zeigte sich aber beeindruckt von den Comebacks gegen Colin Lloyd und Mark Walsh: "Kevin war diese Woche einfach fantastisch, vor allem bei seinem Comeback gegen Colin, wo er ja eigentlich schon tot und begraben war," sagte Taylor. "Er hat sein Glück herausgefordert und gegen Mark Walsh herausragend gespielt. Er hat jede Menge Kampfgeist bewiesen und es wird sicher ein tolles Spiel."



Simon Whitlock 13:10 Steve Brown
Simon Whitlock wehrte Steve Browns Herausorderung ab und zieht mit einem 13:12 Sieg in die Viertelfinale ein. Steve Brown hatte den als Nummer 5 gesetzten Terry Jenkins aus dem Turnier geworfen und behauptete sich auch gegen den Weltmeisterschaft Finalisten, bevor er doch noch geschlagen wurde.
Whitlock, der gegen eine Grippe ankämpft, lag mit 2:3 und 7:8 zurück, bevor er sich doch noch durchsetzen konnte, und wird nun im Viertelfinale auf Jelle Klaasen treffen.
Brown sicherte sich das erste Leg, aber der Australier übernahm mit zwei Doppel 15 Finishes gleich wieder die Führung und warf dabei auch einen 13-Darter. Brown glich mit einem eigenen 13-Darter wieder aus und zog mit einem 63er Finish wieder an dem Australier vorbei. Whitlock warf im sechsten Leg eine 180 und beendete mit der Doppel 20. Mit einer weiteren Doppel 20 holte er sich die Führung zurück und baute sie nach einer erneuten 180 auf 5:3 aus.
Im neunten Leg warf er sogar zwei Maxima und verlor es trotzdem, weil Brown einen 13-Darter inklusive eigener 180 erzielte. Er ließ dann zwei tolle Finises über 107 und 118 Punkte folgen und lag mit 6:5 vorne. Die folgend vier Legs teilten sich die Spieler, dann konnte Whitlock Leg 16 mit Hilfe einer 180 gewinnen und sich auch noch mit der Doppel 10 das nächste Leg gegen den Wurf sichern.
Mit der Doppel 8 holte er sich noch ein drittes Leg und führte 10:8, bevor Brown mit einem 96er Finish zeigte, dass er sich noch nicht geschlagen gab.
Im folgend Leg traf er allerdings die Doppel 20 zum Ausgleich nicht und Whitlock konnte seinen Vorsprung wieder ausbauen. Dann konnte Brown nach einer 180 noch ein letztes Leg gewinnen, aber er konnte Whitlock nicht mehr aufhalten und dieser holte sich mit einem 13-Darter den Sieg.

"Steve hat wirklich gut gespielt," kommentierte Whitlock. "Wir fingen beide langsam an und wurden während des Spiels besser und als er dann drin war, hat er mir schon Paroli geboten , am Ende hat in das Glück verlassen. Spiel entscheidend traf ich die Doppel 10 zum 11:10 und einige meines Finishes haben mich gerettet. Ich habe fühlte mich gut beim Spielen, aber etwas geschwächt, die Grippe bringt das mit sich. Ich komme am Freitag Nachmittag zu den Viertelfinalen zurück und ich weiß noch nicht, wie es mir gehen wird. Das hängt mit davon ab, wie ich schlafen werde. Dir letzten Nächste habe ich nicht so gut geschlafen, aber ich werde gegen Jelle alles geben. Ich habe gegen Steve ein bisschen zu schnell gespielt, am Freitag werde ich versuchen wieder mehr mein eigenes Spiel zu spielen und Jelle etwas abzubremsen. Es wird keine Wirkung auf mich haben, aber vielleicht helfen."

Brown meinte:" Ich habe gespürt, dass er etwas angespannt war und mein Selbstvertrauen nahm zu und ich dachte, ich könnte einigen S chaden anrichten, aber zum Sieg hat es nicht gereicht. Simon ist sehr konzentriert und macht deshalb auch keine Fehler und ich habe versucht, das auch in mein Spiel einzubauen - ich habe im Laufe des letzten Jahres viel von ihm gelernt."
Brown, von Beruf Gipser, hofft sich im zweiten Halbjahr 2010 unter die Top 32 der Welt zu spielen und erklärte, dass er fest entschlossen ist, einige wichtige Turnier in Angriff zu nehmen. "Ich schwebte die ganze Woche auf Wolke sieben und bin jetzt wieder auf der Erde angekommen, aber es war eine tolle Erfahrung," sagte der 29-jährige. "Ich habe nie an meinen Fähigkeiten gezweifelt und ich will bei diesen großen Turnieren spielen, weil ich gegen die besten Spieler spielen möchte und ich denke, das kann ich auch. Heute Abend lief es nicht ganz in meinem Sinne, aber ich komme zurück."






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