World Matchplay - Spielberichte vierter Abend

Denis Ovens 10:8 Ronnie Baxter
Denis Ovens überstand ein blitzendes Comeback von Ronnie Baxter und zog mit seinem 10:8 Sieg in die zweite Runde ein.
Der lokale Star Baxter kam von einem 1:6 und einem 5:7 Rückstand noch einmal ins Spiel und konnte wieder ausgleichen. Aber Ovens zeigte sich in der gleich guten Form wie bei den UK Open, wo er in die Halbfinale kam, er behielt die Nerven und holte sich die letzten beiden Legs zum Sieg.
Nachdem die beiden Spieler sich die ersten zwei Legs geteilt hatten startete Ovens zu einem Rund, der im fünf Legs nacheinander einbrachte, im dritten Leg warf er einen 14-Darter, machten dann 121 Punkte gegen den Wurf auf dem Bullseye aus, warf zwei Doppel 16 Finishs und zum Schluss ein 72er Finish.
Baxter hielt ihn auf und konnte das achte Leg gewinnen. Im neunten Leg bestrafte er Ovens für verfehlte Doppel und schnappte es sich mit einem tollen 146er Finish. Anschließend warf er eine 180 und holte sich das zehnte Leg mit der Doppel 20 und verkürzte seinen Rückstand auf 5:6.
Baxter hatte im folgenden Leg die Chance auf den Ausgleich, traf aber die Doppel 8 nicht und Ovens zog mit einem 120er Checkout wieder davon. Dann war es aber wieder der 54-jährige aus Stevenage, der sich Fehlwürfe leistete und das Leg ging mit der Doppel 10 an Baxter.
Baxter glich im folgenden Leg mit der Doppel 10 zum 7:7 aus und warf im nächsten Leg eine 180, die ihn auch 24 Punkte Rest stellte, aber Ovens hielt dem Druck stand und holte sich das 8:7.
Im 16. Leg traf Ovens erneut die Doppel nicht und Baxter glich mit der Doppel 20 aus, aber dann gelang es dem Spieler aus Hertfordshire die Entscheidung zu erzwingen. Er erzielte im 17. Leg eine 180, die ihn als Ersten auf ein Finish brachte und wenn auch Baxter entsprechend reagierte gelang es Ovens doch die Doppel 2 zum Leggewinn zu treffen. Im letzten Leg hatte Baxter Probleme, sich ein Doppel zu stellen und Ovens sicherte sich mit der Doppel 10 den Sieg.

Das ist ein fantastischer Sieg," meinte Ovens. "Ich hatte vorher im Training schon einen Neun-Darter geworfen, meinen aller ersten, also wusste ich, dass ich gut spielte. Ronnie spielte nicht so gut wie man das von ihm gewöhnt ist, aber vielleicht lag das auch daran, dass ich es nicht zuließ. Ich ließ dann nach, aber heutzutage ermüde ich leichter, vielleicht sollte ich nach zehn Legs immer ein kurzes Nickerchen einlegen. Ich habe mich selbst ziemlich unter Druck gestellt aber ich bin mit der gleichen Haltung ins Turnier gegangen wie Darren Clark, der Golfspieler, der letzte Woche das Open gewonnen hat: ich will glücklich sein und daran glauben, dass alles richtig läuft und ich glaube auch, dass es das tun wird."



John Henderson 10 :7 Colin Lloyd
Der ehemalige World Matchplay Champion Colin Lloyd wurde vom Debütanten John Henderson mit 7:10 aus dem Turnier geworfen.
Lloyd hatte in Blackpool 2005 seinen bisher größten Erfolg gefeiert, aber seither dort nur einen einzigen Sieg feiern können.
Der schottische Newcomer verhinderte es dieses Jahr, dass ein zweiter Sieg dazu kommen konnte. Im Spiel wechselte die Führung insgesamt fünf Mal bevor sich Henderson durchsetzen konnte, der die letzten vier Legs in Folge gewann.

Lloyd fing stark an, warf gleich im ersten Leg eine 180 und machte 128 Punkte aus. Henderson glich gleich wieder aus. Im dritten Leg warfen beide Spieler eine 180, bevor Henderson sich das Leg gegen den Wurf mit einem 91er Finish auf dem Bullseye sicherte. Lloyd schlug sofort mit der Doppel 5 zurück und bestrafte dann den Schotten für zwei Fehlwürfe. So konnte er mit einer 3:2 Führung in die Pause gehen.
Nach der Pause war es Lloyd, der das Doppel nicht traf und Henderson glich aus. Dann warf er einen 13-Darter und holte sich die Führung zurück. Lloyd eröffnete das achte Legs mit Scores von 180 und 140 Punkten, vergab dann aber vier Darts zum Ausgleich und Henderson baute seine Führung mit der Doppel 20 weiter aus. Mit einer weiteren Doppel 20 holte er sich sein drittes Leg in Folge.
Dann war es Henderson, der sein Doppel nicht traf und Lloyd kam mit der Doppel 1 zurück. Er sicherte sich auch das nächste Leg mit einem 82er Finish, glich dann mit der Doppel 18 aus und ging mit der Doppel 2 in Führung.
Im nächsten Leg hatte sich Henderson wieder gefangen - er erzielte eine weitere 180 und konnte mit einem 70er Finish wieder ausgleichen, bevor ihm weitere Fehlwürfe Lloyds wieder in Führung brachten. Mit Scores von 180 und 140 Punkten begann er das folgende Leg, ließ eine 141 folgen und beendete seinen 10-Darter mit der Doppel 20. Mit dem gleichen Doppel sicherte er sich im folgenden Leg nach einem weiteren Fehlwurf Lloyds den Sieg.

"Das war ziemlich Nerven aufreibend aber ich habe jede Minute genossen und ich bin begeistert," sagte Henderson. " das gibt meinem Selbstvertrauen einen enormen Auftrieb, hierher zu kommen und ein Spiel zu gewinnen ist mehr als ich erwartet habe, als ich im Januar der PDC beigetreten bin. Mein e Vorstellung war, mich zuerst für die UK Open und später für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren, also ist das hier ein Bonus und wie ein Traum und nach dem Sieg schwebe ich wie auf Wolken. Auf der Pro Tour dieses Jahr war ich ein paar Mal sicher in Führung und habe sie mir dann doch noch nehmen lasse, aber bei dem längeren Format bekommst Du noch eine Chance. Als Colin zurückschlug, tauchten meine besten Darts auf und ich konnte den 10-Darter werfen. Colin tut mir ein bisschen Leid, keiner von uns konnte heute sein Potential ausschöpfen, glücklicherweise bin ich weiter. Hoffentlich nehme ich diese Erfahrung mit in mein nächstes Spiel und kann dort etwas besser spielen."



Andy Hamilton 10:6 Gary Anderson
Andy Hamilton sorgte beim World Matchplay für die größte Überraschung der ersten Runde und warf den als Nummer vier gesetzten Gary Anderson aus dem Turnier.
Anderson war als einer der Favoriten zum Turnier angetreten, aber obwohl er 10 180er warf musste er doch für seine verfehlten Doppel zahlen. Hamilton machte im Laufe des Spiels 135, 130 und 122 Punkte aus.
Ironischer Weise hatte ausgerechnet Anderson Sieg im Viertelfinale des letzten Players Championships dafür gesorgt, dass Hamilton den letzten freien Platz fürs World Matchplay bekommen hatte, aber er zeigte keine Gnade und buchte sich einen Platz unter den letzten 16.

Anderson fing stark an und holte sich das erste Leg mit der Doppel 7. Im zweiten Leg warf er eine 180, aber das Leg fiel mit der Doppel 16 an Hamilton. Im dritten Leg warf Anderson wieder eine 180 und gewann das Leg mit einem 100er Finish, Leg vier ging mit einem 130er Bullseye Checkout an Hamilton. Im fünften Leg begannen Andersons Probleme mit den Doppel und Hamilton schnappte sich dieses und das nächste Leg und führte 4:2.
Im siebten Leg schlug Anderson mit einer 180 und der Doppel 20 zurück und auch im folgenden Leg warf er Maximum, was aber nicht ausreichte, um Hamilton am Leggewinn zu hindern. Im neunten Leg warf Hamilton eine 180. Anderson antwortete mit zwei Maxima und einem 11-Darter und holte sich mit der Doppel 18 den Ausgleich.
Mit einer weiteren 180 eroberte sich Anderson die Führung, aber schon im folgenden Leg konnte Hamilton nach Fehlwürfen Andersons mit einem 135er Bullseye Finish wieder ausgleichen. Dank weiterer Fehlwürfe des Schotten konnte Hamilton mit der Doppel 16 wieder die Führung übernehmen und sie mit einem 122 Bullseye Finish weiter ausbauen. Im folgenden Leg traf Hamilton seine Doppel 1 nicht auf Anhieb, aber auch Anderson traf nicht und Hamilton holte sich das Leg im zweiten Anlauf. Dann machte er mit einem 72er Finish alles klar.

"Ich hatte bisher nicht gerade mein bestes Jahr, es ist ein tolles Gefühl zu gewinnen und endlich zu spielen wie man kann," sagte Hamilton. "Ich hatte ja gegen Gary nichts zu verlieren, nur etwas zu gewinnen und ich ging entspannt ins Spiel und fühlte mich toll auf der Bühne. Es kann sein, dass ich ein bisschen an Selbstbewusstsein verloren habe, aber ich habe jetzt mit Jesus Harding einen neuen Manager, was mir Vertrauen gegeben hat, weil er an mich glaubt. Als Gary beim 6:6 ins Spiel zurück kam, dachte ich schon ich hätte verloren aber meine 140er Scores waren das ganze Spiel über gut und dann gab es ein paar gute Finishs, die mir weiter halfen und diese hohen Bull Finishs, die mir das Spiel gewonnen haben."



Simon Whitlock 10:7 Peter Wright
Simon Whitlock überstand die Herausforderung durch den farbenprächtigen Peter Wright und zog mit seinem 10:7 Sieg in die zweite Runde ein.
Der Australier Whitlock, der letztes Jahr bei seinem Debüt in den Winter Gardens im Halbfinale gestanden hatte, wird jetzt am Donnerstag in der zweiten Runde auf Denis Ovens treffen - er zeigte gegen den sich ständig verbessernden Spiel aus Lowestoft eine eindrucksvolle Leistung.
Wright, der schon 2009 einmal am World Matchplay teilgenommen hatte und der für seine bunten Frisuren bekannt ist, konnte in weiten Teilen des Spiels Widerstand leisten und lag sogar mit 6:5 in Führung, bevor der Australier fünf der letzten sechs Legs zum Sieg gewinnen konnte.

Beide Spieler warfen im ersten Leg eine 180, Wright holte es sich gegen den Wurf mit der Doppel 18. Whitlock antwortete direkt mit einem 14-Darter und sicherte sich auch das dritte Leg nach einem Maximum mit einem 108er Finish. Wright zeigte im vierten Leg ebenfalls ein Finish über 100 Punkte, er glich mit einem 132er Checkout wieder aus. Das fünfte Leg gewann wieder Whitlock in einem 12-Darter.
Die folgenden beiden Legs teilten sich die beiden Spieler, dann warf Wright einen 12-Darter zum erneuten Ausgleich. Im neunten Leg warfen erneut beide Spieler eine 180, Wright traf das Bullseye für sein Finish nicht und Whitlock übernahm mit der Doppel 16 die Führung. Wright reagierte mit zwei 14-Dartern und schob sich selbst 6:5 nach vorne.
Das 12. Leg fiel mit der Doppel 10 zum erneuten Ausgleich wieder an Whitlock, der auch das folgende Leg gewinnen konnte, in dem Wright sieben perfekte Darts geworfen hatte. Dann wurde Whitlock für verworfene Darts abgestraft und es stand 7:7. Whitlock erwies sich als überlegen, er erzielte einen 14-Darter, holte sich das nächste Leg gegen den Wurf mit der Doppel 10 und machte 60 Punkte zum Sieg aus.
"Ich bin sehr froh, dass ich gewonnen habe", kommentierte Whitlock. "Peter ist ein fantastischer Spieler und das war ein sehr hartes Spiel für mich. Er hätte gegen Ende auch in Führung gehen können und dann hätte ich nie das Break erzielt, dass mit erlaubte davon zu ziehen. Jetzt spiele ich als nächstes gegen Denis Ovens und da gehe ich wie an jedes andere Spiel auch heran. Er ist ein erfahrener Spieler aber nach diesem Spiel her bin ich voller Selbstvertrauen und ich spiele im Augenblick auch gut. Ich hatte ein sehr gutes Jahr bisher, auch wenn die Resultate nicht so recht widerspiegeln, wie gut ich spiele. Ich stand in sechs Halbfinalen, aber in keinem einzigen Finale. Auch wenn das nicht so gut ist wie im letzten Jahr glaube ich, dass ich besser gespielt habe, aber der Standard ist unglaublich in die Höhe gegangen."







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