Halbfinale
Mark Webster 10:7 Wes Newton
Mark Webster ist nach seinem 10:7 Sieg über Wes Newton weiter auf Kurs zu seinem ersten PDC Major Titel.
Der walisische Linkshänder, der 2008 die Lakeside Weltmeisterschaft gewonnen hatte, holte sich mit einer sicheren Vorstellung gegen Wes Newton
seinen Platz im Finale.
Er holte sich die ersten beiden Legs mit Hilfe von zwei Maxime und traf im dritten die Doppel 10 zur 3:0 Führung. Das vierte Leg konnte Newton mit
der Doppel 20 gewinnen, der sich im fünften Leg mit Scores von 177 und 180 die Chance auf einen Neun-Darter eröffnete. Das perfekte Leg gelang
ihm nicht aber er warf einen 12-Darter zum 2:3. Webster reagierte mit der Doppel 10 und fügte eine Doppel 20 zur 5:2 Führung hinzu.
Newton warf zwei Maxima und verkürzte seinen Rückstand mit der Doppel 16. Im neunten Leg warfen beide Spieler Maxima, bevor sich Webster das Leg
mit der Doppel 10 schnappen konnte. Mit einem 138 Checkout blieb Newton weiter auf Tuchfühlung. Seine Chance auf den Ausgleich vergab er im
folgenden Leg und Webster zog mit einer weiteren Doppel 10 und der Doppel 9 auf 7:4 davon. Zwei der folgenden drei Leg fielen mit der Doppel 10
an Newton, dann traf er die Doppel 20 für sein 110er Finish nicht und Webster fehlte nur noch ein Leg zum Sieg.
Im folgenden Leg war es Webster, der die Doppel 20 für sein Finish nicht treffen konnte und Newton blieb mit der Doppel 8 im Spiel, aber selbst
ein weiteres Maximum im folgenden Leg rettet ihn nicht vor einer Niederlage - Webster machte mit der Doppel 10 den Sack zu.
"Mein Finishing war ziemlich präzise und ich bin begeistert, dass ich weiter bin," kommentierte Webster. " Ich hatte ein bisschen Glück, aber
ich konnte schon eine Weile nicht mehr gegen Wes gewinnen, es ist schön, dass es diesmal anders lief. Hoffentlich kann ich jetzt auch das Finale
gewinnen."
Newton meinte: "Das ist schon eine Enttäuschung für mich, ich hatte den Eindruck, dass es Kleinigkeiten waren, die einfach nicht zu meinen Gunsten
liefen und ich kam nicht richtig in Schwung. Ich kam dann wieder ins Spiel, aber Mark machte es richtig und ließ es nie zu, dass ich ausglich."
Kevin Painter 10:9 Scott Rand
Kevin Painter gelang ein Wunder von einem Comeback , er lag gegen Scott Rand bereits mit 6:9 hinten, gewann das Spiel dann aber in einem
dramatischen entscheidenden Leg.
Rand, der Raymond van Barneveld und James Wade aus dem Turnier geworfen hatte, stand in seinem ersten Major-Halbfinale und zeigte sich auch dort
eindrucksvoll.
Beim Stand von 9:7 ließ ihn zum ersten Mal sein Finishing im Stich und er vergab zwei Matchdarts. Painter holte sich drei Legs in Folge und
gewann dann das Spiel mit der Doppel 8.
"Das ist eines der unglaublichsten Spiele, an dem ich jemals teilgenommen habe," meinte Painter. "Ich hatte den Eindruck, dass ich gut spielte,
auch wenn ich die meiste Zeit im Spiel zurücklag. Mein Scoring war gut und ich stand oft genug schon auf einem Finish, wenn Scott die Legs gewann.
Er schien bis zu dem einen Leg einfach alles zu treffen. Am Ende habe ich schon Druck auf ihn aufgebaut, aber ich hatte trotzdem damit gerechnet,
dass er die Doppel 16 zum Sieg treffen würde. Er traf aber nicht und ich nutze meine Chance."
Rand, dessen Spitzname "Cool Hand" lautet, zeigte bei seinem ersten Major Halbfinale wenig Nerven und gewann die ersten beiden Legs des Spiels mit
Hilfe von je einer 180. Painter sicherte sich mit der Doppel 18 Leg drei und glich dann mit einem 130er Bullseye-Finish aus. Die folgenden
beiden Legs teilten sich die beiden Spieler, bevor Rand mit einem 13-Darter wieder die Führung übernahm und sie nach Fehlwürfen seines Gegners
mit einem Doppel 16 und einem 112er Finish auf 6:3 ausbaute.
Painter holte sich dann nach einer 180 mit einem 63er Checkout sein viertes Leg, aber Rand machte 85 Punkte aus und stellte seinen alten
Vorsprung wieder her. Erneut wurden die nächsten beiden Legs geteilt, dann kam Painter nach einer weiteren 180 und einem 96 Finish wieder
näher heran. Aber Rand gewann das folgende Leg mit einem 76er Finish und ihm fehlte damit nur noch ein Leg zum Sieg. Painter kämpfte sich
mit einem 76er Checkout zurück ins Spiel und kam noch näher heran, nachdem Rand zwei Matchdarts auf die Doppel 16 vergeben hatte. Mit der
Doppel 10 glich Painter aus und erzwang ein Entscheidungsleg, in dem er gegen den Wurf der stärkere Spieler war. Selbst eine 180 von Rand
war zu wenig - mit der Doppel 8 zum Sieg beendete Painter sein bemerkenswertes Comeback.
"Es war das erste Mal diese Woche, dass ich auf den Doppeln ins Wackeln kam als ich diese Doppel 16 nicht traf," kommentierte Rand. "Meine Hand
zitterte aber ich denke, ich werden noch mehr Abende wie diesen haben. Kevins Erfahrung zahlte sich aus und mir wurde klar, wie wichtig Erfahrung
ist. Das war ein Wochenende, dass wirklich Spaß gemacht hat und ich bin schon ganz gespannt auf die Weltmeisterschaft. Am Montag früh werde ich
wieder Lastwagen fahren, aber ich würde das gerne eines Tages aufgeben und ein Vollzeit-Profi werden. Wenn ich das Finale gewonnen hätte, hätte
ich das gleich machen können, aber es sollte nicht sein."
Finale
Kevin Painter fegt Mark Webster von der Bühne und gewinnt die Players Championship Finals.
Kevin Painter gewann den ersten Major Titel seiner Karriere, er schlug Mark Webster mit 13:9.
Painter, der 2004 im Finale der PDC Weltmeisterschaft stand, wo er gegen Phil Taylor verlor, hielt endlich einen Siegerpokal und einen Siegerscheck
über 60 000 Pfund in den Händen.
Der 44-Jährige hatte in den Halbfinalen schon eine Niederlage vor Augen als er mit 6:9 gegen den Newcomer Scott Rand zurück lag, er drehte das
Spiel aber noch einmal und zog mit einem 10:9 Sieg ins Finale ein. Im Finale warf er neun 180er und drei Finishs über 100 Punkte.
"Das ist unglaublich," räumte Painter ein. "Ich warte schon sehr lange darauf und viele Leute meinten, ich hätte meine einzige Chance auf einen
Major Titel bei der Weltmeisterschaft 2004 vergeben, aber das hier zeigte, dass sie unrecht hatten. Ich habe immer daran geglaubt, dass ich so
etwas leisten könnte und daran muss man auch festhalten, weil in diesem Sport alles möglich ist. Ich brachte meine Leistung, als es im Halbfinale
und Finale nötig war, heute Abend passte alles zusammen."
Webster schnappte sich das erste Leg des Spiels. Painter reagierte mit einer nervenberuhigenden 180 und glich mit der Doppel 16 aus, bevor er sich
mit dem gleichen Doppel das dritte Leg gegen den Wurf holte. Dann traf er die Doppel 18 nicht und Webster konnte ausgleichen und mit der Doppel
20 anschließend in Führung gehen. Painter schlug mit einem 101er Finish zurück, Webster sicherte sich nach einer 180 das siebte Leg, konnte aber
Painter nicht stoppen, der drei Legs in Folge gewann, eines davon mit einem 11-Darter.
Mit der Doppel 20 sicherte sich Webster ein fünftes Leg, Painter antwortete mit einem 68er Finish zum 7:5. Dann leistete er sich einen Fehlwurf
und der Waliser verkürzte seinen Rückstand mit der Doppel 7. Painter verhinderte mit zwei Maxima im nächsten Leg, dass Webster ausgleichen konnte
und er ließ noch zwei Finishs über 110 und 104 zur 10:6 Führung folgen.
Webster holte sich das folgende Leg mit der Doppel 20, aber Painter warf erneut zwei Maxima. Der mögliche Neun-Darter gelang ihm zwar nicht, aber
mit einem 12-Darter baute er den Vorsprung auf 11:7 aus und nach einer Doppel 12 fehlte ihm nur noch ein Leg zum Sieg. Zunächst aber gewann
Webster noch ein weiteres Leg, aber er konnte Painter nicht mehr aufhalten, der mit der Doppel 16 seinen Sieg klar machte und vor Freude auf
die Knie fiel.
"Im Halbfinale und Final brachte ich schon Fluss in mein Spiel und ich dachte, dass ich im Finale gut gespielt habe," fügte Painter hinzu, der
jetzt im PDC Order of Merit auf Platz neun vorrückte. "Man muss schon alles aus sich herausholen, wenn es schwer wird und das habe ich getan.
Wenn Du mir zu Beginn der Woche gesagt hätte, dass ich der Champion würde, hätte ich gedacht Du spinnst. Ich habe ganz gut gespielt und es war
nicht so, dass ich kein Turnier hätte gewinnen können, aber damit das geschieht, muss schon alles zusammenpassen und das war für mich dieses Mal
so. Ich hatte sicher auch ab und zu Glück, aber mein Finishing war während des gesamten Turniers gut. Ich denke die 104 im Finale war der
Wendepunkt, Mark stand ja schon auf einem Doppel und es war ein toller Wurf. Er kam noch einmal zurück, aber glücklicherweise konnte ich die
67 Punkte ausmachen. Die Zuschauer waren fantastisch und haben mich kräftig unterstützt, es ist schon ein ganz besonderer Moment."
"Ich bin am Boden zerstört," sagte Webster. "Ich habe einfach im Finale nicht zu meiner Leistung gefunden und Kevin hat wirklich gut gespielt
und es verdient. Ich war nie so richtig dabei und bin wirklich enttäuscht, Kevin hat einige tolle Finishs getroffen. Momentan bin ich am Boden,
aber ich muss mich wieder aufrappeln, weil ich schon am Donnerstag mein Erstrundenspiel bei der Weltmeisterschaft spielen muss. Wenn ich
Weltmeister werden könnte, würde ich das hier schnell vergessen."