Players Championship Finals - Zweiter Tag

Toller Jenkins wirft van Gerwen aus dem Turnier
Titelverteidiger Michael van Gerwen schied mit einer Zweitrunden Niederlage gegen Terry Jenkins aus dem Turnier aus, während Taylor weiter auf dem Weg zu einem vierten Titelgewinn ist.

Die Nummer 1 der Welt van Gerwen hatte letztes Jahr im Finale Taylor geschlagen und hatte seine Titel Verteidigung mit einem herausragenden Sieg über Raymond van Barneveld begonnen. Aber in seinem zweiten Spiel wurde er von Jenkins einfach ausgespielt - der 51jährige rächte sich für seine Niederlage gegen den Niederländer im Finale der European Championship im Oktober.
Van Gerwen hatte einen frühen 0:2 Rückstand wieder wettmachen können und dann die folgenden vier Legs mit Jenkins geteilt, bevor dieser vier der folgenden fünf Legs gewinnen konnte und 8:5 vorne lag. Weltmeister van Gerwen gelang es sich auf ein 7:9 heranzuspielen, aber Jenkins warf im letzten Leg seine sechste 180 und stellt dann mit einem 84er Finish seinen Einzug in die Viertelfinale sicher, wo er auf Wes Newton treffen wird.

"Im Finale der European Championship ließ ich es zu, dass Michael die Führung übernahm und dann fängt er immer an sich zu entspannen, dieses Mal wollte ich also vorne bleiben, " sagte Jenkins. "Ich habe ihn für jede Unsauberkeit bestraft und hielt den Druck auf ihn aufrecht. Für mich ist das ein tolles Gefühl, aber ich weiß, dass das nächste Spiel genauso schwer werden wird, also darf ich nicht übermütig werden. Wes ist nicht einfach zu schlagen, aber ich freue mich darauf."

Jenkins wird in den Viertelfinalen gegen Wes Newton antreten, der seine Rückkehr zur Form mit einem 10:5 Sieg über Brendan Dolan fortsetzte.
In der ersten Hälfte war es ein ausgeglichenes Spiel, wenn sich auch Dolan mit zwei 13-Dartern einen dünnen 4:3 Vorsprung verschafft hatte. Aber Newton legte einen Run über sechs Legs hin und übernahm mit 9:4 die Führung. Dolan machte 67 Punkte aus und war noch einmal im Spiel, konnte aber nicht mehr verhindern, dass Newton im folgenden Leg das Spiel gewann und zum zweiten Mal nacheinander in die letzten Acht einzog.

"Ich hatte jetzt zwei gute Spiele gegen Spieler, die sehr schwer zu schlagen sind, daher bin ich sehr glücklich", kommentierte Newton. "Es ist immer schwer gegen Brendan und er ist - wie auch Justin Pipe gestern - ein langsamerer Spieler, aber damit musst du zurechtkommen. In der Vergangenheit hatte ich mit diesem Tempo zu kämpfen, weil ich einfach lieber gegen ein schnellen Spieler spiele, aber ich musste mich zusammen reißen und meinen Job erledigen und das habe ich auch heute wieder getan. Brendan hat nicht so gut gespielt, wie er das eigentlich kann, ich habe mich durchgesetzt und freue mich darüber, dass ich in den Viertelfinalen bin. Ich hatte ein wirklich schwieriges Jahr, nach der Premier League hatte ich zu kämpfen und dann kamen drei oder vier schwache Monate, aber ich habe ein paar Sachen verändert und hoffentlich wir es zum richtigen Zeitpunkt für mich wieder gut laufen."

Phil Taylor, der die Players Championship Finals bereits drei Mal gewinnen konnte, setzte seinen Weg Richtung Titel mit einem hochklassigen 10:7 Sieg gegen Mervyn King fort, bedauerte aber, dass er die Doppel 12 für einen möglichen Neun- Darter verfehlt hatte.
Nachdem sich Taylor früh eine 3:1 Führung erspielt hatte, gelang es King, der auf 2:3 und 3:4 heran kam, nie, wieder auszugleichen. Taylor holte sich im achten Leg sein zweites Leg gegen den Wurf, begann Leg neun mit zwei 180ern, verfehlte dann die Doppel 12 für den Neun-Darter, gewann das Leg aber noch mit einem 12-Darter zum 6:3. Das folgenden Leg fiel mit der Doppel 20 an King, aber Taylor sicherte sich die nächsten beiden zum8:4. King konnte drei der folgenden vier Legs gewinnen und kam auf 7:9 heran, aber Taylor stieg ins nächste Leg mit Scores von 177 und 140 ein und machte schließlich 84 Punkte auf dem Bullseye zum 10:7 Sieg aus, sein Durchschnitt lag bei 103.06.

"Ich denke es war ein gutes Spiel und Mervyn hat wirklich gut mitgehalten - ich konnte ihn nicht abschütteln", meinte Taylor. "Er hat ganz schön Druck auf mich ausgeübt und hat ein paar brillanten Finishs geworfen. Ich weiß, dass ich am Sonntag besser sein muss, aber ich fühle mich gut und es macht mir Spaß. Jede Runde ist jetzt so etwas wie ein finale und es ist aufregend."
Taylor fügt hinzu: "Ich war nicht nervös beim versuchten Neun-Darter und habe eigentlich den Dart gut Richtung Doppel 12 geworfen, aber am Ende ist er etwas abgetaucht. Es wäre natürlich toll gewesen, wenn ich ihn geworfen hätte, aber dieses Mal hat es nicht sein sollen."

Taylor wird in den Viertelfinalen auf Anderson treffen, der Stephen Bunting in einem ebenfalls hochklassigen Spiel mit einem Durchschnitt 103 besiegte.
Bunting hatte sich die ersten zwei Legs mit einem 80er und einem 112er Finish geholt und war später mit 3:1 vorne gelegen, bevor Anderson höher schaltete, sieben Legs in Folge gewann und das Spiel drehte. Der Run des Schotten begann mit einem 70er Finish und einem 12-Darter, es folgten zwei 14-Darter zur 5:3 Führung. Im neunten Leg warf Bunting zwei 180er, hatte aber fünf Fehlwürfe auf die Doppel und Anderson baute seinen Vorsprung auf drei Legs aus. Anderson zog noch weiter davon, bevor Bunting ihn mit einem 13-Darter aufhielt. Der Schotte antwortete mit einem 11-Darter, verwarf im folgenden Leg aber einen Matchdart. Er fing sich aber gleich wieder und machte im nächsten Leg mit einem 14-Darter alles klar.

"Das Spiel war schwerer, als das Ergebnis es zeigt - ich bin wirklich sehr froh, dass ich da durchgekommen bin", sagte Anderson. "Es war ein gutes Spiel und es hat uns beiden Spaß gemacht. Ich bin gut zurückgekommen, nachdem Stephen zunächst vorne lag. Mir macht das Dart spielen schon das ganze Jahr Spaß und ich freue mich darauf, gegen Phil zu spielen. Es ist immer eine Ehre mit ihm die Bühne zu teilen, weil er der beste Spieler ist, der je gespielt hat, aber er wird morgen auf einen anderen Gary treffen."

Vincent van der Voort zog mit einem 10:5 Sieg über Peter Wright unter die letzten Acht ein.
Der Niederländer hatte bereits in der ersten Runde gegen Andy Hamilton brillant gespielt und kam in diesem Spiel von 1:3 und 3:5 zurück, um den Weltmeisterschafts-Finalisten zu bezwingen.
Wright hatte sich mit drei 14-Dartern früh in Führung gespielt - und diese nach einem 13-Darter und einem 14- Darter des Niederländers - noch ausgebaut. Van der Voort konnte aber zulegen und die folgenden sieben Legs am Stück gewinnen, dabei warf er zwei 13-Darter, einen 12-Darter und einen 11-Darter - und zog in die Viertelfinale ein, wo er auf Dean Winstanley treffen wird.

"Als es 5:5 stand fing ich an wirklich gut zu spielen, aber es war harte Arbeit", meinte der Niederländer. "Zu Beginn hatte ich Schwierigkeiten, mit Peter mitzuhalten, aber dann lief es sehr gut für mich. Am Sonntag gehe ich das Spiel für Spiel an - gegen Dean wird es ganz anders werden, aber hoffentlich kann ich so weiter spielen."

Dean Winstanley spielte sich zum ersten Mal bei der PDC in die Viertelfinale eines im Fernsehen übertragenen und zum Ranking zählenden Turniers, er ließ seinem Erstrunden Sieg über Simon Whitlock einen 10:5 Sieg über Jelle Klaasen folgen. Klaasen hatte sich noch bei seinem Erstrunden-Sieg gegen James Wade in Überzeugender Form präsentiert, hatte aber gegen Winstanley Probleme seine Doppel zu treffen.
Klaasen hatte sich mit 2:1 in Führung gespielt. Winstanley glich mit einem 104er Checkout aus und begann damit einen Run, in dem er sieben der folgenden acht Legs gewinnen konnte und sich eine 8:3 Führung holte. Die beiden folgenden Legs konnte sich Klaasen sichern, aber Winstanley sicherte sich das 13. Leg mit einem 100er Finish, warf dann seine fünfte 180 und machte mit der Doppel 4 alles klar.

"Es ist ein fantastisches Gefühl in den Viertelfinalen zu stehen", meinte Winstanley. "Es ist mein Debüt bei diesem Turnier und ich bin sehr stolz darauf, dass ich zwei Runden überlebt habe. Ich glaube daran, dass ich mit den besten mithalten kann und ich werde am Sonntag mein Bestes geben. Im Augenblick habe ich ein gutes Gefühl. Wenn ich ein bisschen mehr Beständigkeit in mein Spiel bringen kann, wird es gut für mich laufen."

Im vierten Viertelfinale wird Adrian Lewis auf Jamie Caven treffen.
Lewis, der dieses Jahr im März in Minehead die UK Open gewonnen hatte, ließ seiner tollen Vorstellung vom Freitag gegen Dave Chisnall eine weitere herausragende Leistung gegen Smith folgen, bei der er ebenfalls mit hohen Scores beeindruckte.
Nachdem sich die beiden Spieler die ersten zwei Legs des Spiels geteilt hatten, sicherte sich die Nummer 3 der Welt sechs Legs in Folge - alle in 15 oder weniger Darts - und führte mit 7:1, dabei warf er auch ein 121er Finish in deinem 12-Darter und drei 180er. Smit schlug zurück und warf einen 13- und einen 14-Darter, aber schon im folgenden Leg verpasste er seine Doppel und Lewis nutzt das, um wieder davon zu ziehen, bevor er mit einer Doppel 3 und einer Doppel 10 seinen Sieg vollendete und unter die letzten Acht einzog.

Lewis sagte: "Ein bisschen Klasse konnte ich heute schon zeigen, aber ich fühle, dass ich noch ein paar Gänge mehr in mir habe, das ist natürlich fantastisch. Ich denke, das war eine professionelle Vorstellung und jedes Mal, wenn Andy zurückschlug, hatte ich die entsprechende Antwort und solange mir das gelingt habe ich eine Chance. Gegen Jamie Caven wird es in den Viertelfinalen ganz schön schwer werden, weil der tolle Darts wirft, aber ich werde vorbereitet sein."

Caven buchte seinen Platz in den Viertelfinalplatz mit einem hauchdünnen 10:9 Sieg über Robert Thornton in einem spannenden Spiel. Der Schotte verpasste darin die Doppel 12 für einen Neun-Darter bevor er sich von seinem 4:9 Rückstand zum 9:9 Ausgleich spielte.
Caven hatte das erste Leg des Spiels gewonnen, Thornton begann als Antwort das zweite Leg mit zwei 180ern. Dann traf er für sein 141er Finish die Trippel 20 und die Trippel 19, aber nur den Draht der Doppel 12. Trotzdem konnte er das Leg noch in zwölf Darts gewinnen. Caven schnappte sich die folgenden drei Legs, Thornton reagierte mit zwei 12- Dartern und kam auf 4:6 heran. Caven sicherte sich die folgenden drei Legs mit einem 64er und einem 102er Finish und der Doppel 10, aber Thornton zeigte Kampfgeist, warf erst einen 13-Darter und dann Finishs von 78, 81 und 70 Punkten. Dann vergab Caven drei Matchdarts und der Schotte glich mit der Doppel 10 zum 9:9 aus. Ausgerechnet im entscheidenden Leg ließ Thornton seine Sicherheit auf die Doppel in Stich, er vergab seinen Matchdart auf die Doppel 20 und Caven nutzte die Chance und holte sich mit einem 81er Bullseye Finish den Sieg.

Caven, der bei der European Championship Opfer eines Comebacks von Simon Whitlock geworden war - Whitlock hatte sich von einem 3:10 Rückstand zu einem 10:9 Sieg gekämpft, räumte ein, dass er schon fast darauf vorbereitet war, dass sich die Ereignisse wieder holten würden, als Thornton sein Comeback startete: "Ich fing an den Druck zu spüren, es ist wirklich eine unglaubliche Erleichterung, dass ich gewonnen habe. Dieses Spiel gegen Simon hat mir wahrscheinlich geholfen, denn wenn ich so etwas vorher noch nicht erlebt hätte, hätte ich wohl verloren. Robert war herausragend und sein Finishing war großartig, als er zurückkam und für mich war das ein Déjà-Vu, weil ich schon glaubte, am Ende würde ich ja doch verlieren. Als Robert die Doppel 20 nicht traf, hatte ich eine Chance und glücklicherweise habe ich das Bullseye getroffen."
Thornton gab zu: "Es wäre natürlich schön gewesen, wenn ich das Comeback vollendet hätte, aber es sollte nicht sein. Ich hatte einfach zu viel aufzuarbeiten, aber ich ziehe den Hut vor Jamie, er war überragend. Bisher habe ich im Fernsehen noch keinen konventionellen Neun-Darter geworfen - der beim World Grand Prix war ja bei einem Double-In Turnier - und hätte ihn gerne gemacht, aber mein Dart auf die Doppel 12 landete dieses Mal auf der falschen Seite des Drahts."


Statistik
Ave180sDoublesPlayervPlayer Ave180sDoubles
95.0079/20Thornton 9:10Caven91.03210/20
92.3755/23Dolan 5:10Newton91.08110/18
92.0333/111A.Smith 3:10Lewis99.14510/26
89.4835/26Klaasen 5:10Winstanley93.97510/35
94.2145/8Wright 5:10v.d.Voort98.31410/26
95.8887/25v.Gerwen 7:10 Jenkins97.12610/22
103.06410/26Taylor 7:10King97.9847/17
102.98410/17Anderson 10:5Bunting95.9755/12








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