World Matchplay - Bericht und Statistik 2.Tag

Gurney verhindert Überraschung durch West
Daryl Gurney sicherte sich am zweiten Tag des World Matchplays einen dramatischen 12:10 Sieg über Steve West.

Ein hochklassiger zweiter World Matchplay Tag hatte seinen Höhepunkt im ersten Spiel des diesjährigen Turniers, das ein Tie-Break nötig machte, damit Gurney in die zweite Runde einziehen konnte.
Der Halbfinalist von 2017 überlebte 11 verworfene Matchdarts von Steve West und wahrte damit in einem angespannten Spiel seine Chancen, sich die Phil Taylor Trophy zu holen. Die Nummer fünf der Welt behielt im Endstadium des Spiels seine Nerven und wird jetzt in der zweiten Runde auf Joe Cullen treffen. Der World Grand Prix Champion war sichtlich erleichtert über die Ziellinie zu kommen.

"Ich hatte sehr viel Glück zu gewinnen, Steve war in der zweiten Hälfte des Spiels der bessere Spieler," meinte Gurney, der zum dritten Mal im Folge in den Winter Gardens auf der Bühne steht. "Ich wollte einfach nicht nachgeben. Steve verfehlte dauernd und ich bestrafte ihn jedes Mal dafür. Wenn ich neun Leben hätte, hätte ich sie alle jetzt aufgebraucht. Ich habe das Doppel zum Sieg erzwungen und wenn mir das früher gelungen wäre, hätte ich nicht all das durchstehen müssen. Hoffentlich werde ich mir es in der zweiten Runde leichter machen."

In den ersten fünfzehn Legs lagen die beiden Spieler gleichauf, dann konnte West mit einem wichtigen Leggewinn gegen den Wurf 9:7 in Führung gehen. Im folgenden Leg vergab er sieben Matchdarts und Gurney konnte sich das Leg schnappen. Im nächsten Leg verwarf West zwei weitere Darts und der Nordire überlebte mit seinem letzten Dart ein weiteres Mal. West ging erneut in Führung und verwarf wieder einen Matchdart, so dass Gurney mit einem 92er Bullseye Finish ausgleichen konnte und anschließend zum ersten Mal in der Schlussphase die Führung übernahm, bevor er auch das entscheidende Leg zum 12:10 gewinnen konnte.

Joe Cullen sicherte sich seinen ersten Sieg in den Wintergardens und schlug Gerwyn Price eindrucksvoll mit 10:3. Cullen führte rasch mit 5:0 Dank seines sauberen Finishings und baute seinen Vorsprung dann mit einem 170er Finish auf 7:0 aus. Price, der nächste Woche an der Achilles Sehne operiert wird, kämpfte sich zu einem 3:9 zurück, hatte dann aber erneut Probleme seine Doppel zu treffen und Cullen machte mit einer Doppel 8 alles klar.

"Es ist eine Erleichterung hier zum ersten Mal einen Sieg zu holen", kommentierte Cullen, der jetzt die Chance hat zum ersten Mal unter die Top 16 der Welt vorzurücken. "Gerwyn kämpfte mit seiner Verletzung, aber es ist mein Job, das auszunützen und das habe ich getan. Mein Finishing war gut und diese 170 war die Krönung. Ich habe bisher mein Potential noch nicht ausreizen können, aber ich habe die Zeit auf meiner Seite und ich denke, es könnte jetzt Zeit für mich sein, bei einem TV Turnier einen guten Run zu haben."

Der zweimalige Halbfinalist Gary Anderson warf bei seinem 10:7 Sieg über Stephen Bunting fünf 180er. Als es 7:6 für Anderson stand warf dieser einen entscheidenden 177er Score und ließ ein 44er Finish zum 8:6 folgen bevor er sich den Sieg in aller ruhe sicherte. Obwohl er bisher nicht über die Halbfinale hinauskam, ist Anderson jetzt der Top Favorit auf den Turniersieg. In der zweiten Runde wird er auf Raymond van Barneveld treffen.

"Ich bin froh, dass ich die erste Runde gegen einen so heiklen Gegner wie Stephen überstanden habe. Er war mir über weite Teile des Spiels ebenbürtig, " sagte Anderson. "Ich war mit meinem Scoring zufrieden und als ich mit 8:6 vorne lag, fühlte ich mich auch wohl und habe meinen Job von da aus erledigt. Ich werde mich weiter durchkämpfen und sehen, wie weit ich komme - es ist ja wohl bekannt, dass das hier nicht mein Lieblingsturnier ist, aber ich werde mich daran versuchen."

Van Barneveld beendete den Tag mit einem 10:6 Sieg über Kyle Anderson. Er hatte jetzt eine sechswöchige Pause hinter sich. Der Finalist von 2010 zeigte sich in Topform und führte schnell mit 6:1, aber sein australischer Gegner zeigte seine kämpferischen Qualitäten und kam zum 5:7 zurück. Mit ein paar entscheidenden Finishs behielt van Barneveld aber seinen Vorsprung und er warf erst ein 154er finish und dann die Doppel 10 zum Sieg.

"Ich war am Ende erleichtert, dass ich gewonnen habe, weil ich schon dacht, heute wird es nicht klappen", gab van Barneveld zu. "Ich habe mich teilweise nicht wirklich wohl gefühlt. Ich weiß auch, dass Kyle sehr viel besser spielen kann. Ich selbst kann natürlich auch besser spielen, aber ich bin froh, dass ich es in die nächste Runde geschafft habe. Gegen Gary muss ich sehr viel besser sein. Um auf dieser Bühne zu gewinnen, musst du dein A-Game spielen, aber ich werde in diesem Spiel voll fokussiert sein."

Der zweimalige Viertelfinalist Mensur Suljovic konnte im neunten Spiel zum ersten Mal gegen Steve Beaton gewinnen. Er schlug ihn mit 10:6 und warf dabei drei Finishs über 100 Punkten. Unter anderem mit einem 120er, einem 124er und einem 112er Finish er spielte sich der Österreicher eine 6:2 Führung. Beaton konnte auf 4:7 verkürzen, aber nicht verhindern, dass Suljovic auf 9:4 davon zog. Dann vergab er neun Matchdarts und Beaton konnte sich mit einem 120er Checkout noch auf 6:9 heranspielen, bevor der Österreicher endlich die Doppel 18 zum Sieg traf und in die zweite Reihe einzog.

"Ich bin überglücklich, dass ich dieses Spiel gewonnen habe. Ich hatte schon befürchte Steve Beaton würde in den Ruhestand gehen, bevor ich ihn hätte schlagen können!" gab Suljovic zu, der jetzt auf Ian White treffen wird. Ich gebe immer mein Bestes, es sind bei diesem Turnier so viele gute Spieler dabei, da wird es natürlich sehr schwer werden es zu gewinnen, aber ich werde alles geben."

White setzte sich in einem engen Spiel gegen den deutschen Debütanten Max Hopp durch und gewann mit 10:7. Im Spiel warf er eindrucksvolle acht 180ger und zwei Finishs mit über 100 Punkten. Der Viertelfinalist von 2015 war gegen Hopp mit 3:4 hinten gelegen, gewann dann aber die folgenden fünf Legs und kontrollierte das Spiel. White vergab insgesamt sechs Matchdarts, bevor er mit der Doppel 8 alles klar machte und damit alle Erinnerungen an sein Erstrunden Ausscheiden gegen Rob cross im letzten Jahr wettmachte.

"Vor dem Spiel wusste ich ja, dass ich gegen Max keine gute Bilanz aufzuweisen habe. Wir liefern uns immer wieder Schlachten und das war auch wieder eine, " meinte White. "Jetzt muss ich aber sicher stellen, dass ich ein ganzes Spiel hindurch gut spiele und nicht nur in Teilen - ich muss damit anfangen Finishs mit einem Dart und nicht immer mit drei Darts auszumachen.

Weltmeister Rob Cross fegte Mervyn King beiseite und gewann ein unterhaltsames Aufeinandertreffen mit 10:5 - ein guter Einstieg für sein zweiten World Matchplay. Direkt von den Halbfinalen in Las Vegas und Shanghai kommend, fand er nach einem 153er Checkout im fünften Leg richtig ins Spiel und kam damit auf 2:3 an King heran, der das Spiel stark begonnen hatte. Der als Nummer drei gesetzte spielte im Anschluss daran seine besten Darts darunter eine wichtiges 80er Finish zur 6:4 Führung und ein 121er Finish zum 6:5. Relativ bequem holte er sich anschließend den Sieg und wird in der nächsten Runde auf Darren Webster treffen.

"Ich habe mich da oben so richtig gut gefühlt und meine Selbstvertrauen wuchs während des Spiels ständig", sagte Cross. "Die 153 beruhigte mich dann endgültig und nach der ersten Pause fühlte ich mich sehr viel mehr zuhause und in der Lage nah an meinem besten Spile zu spielen. Gegen Darren sind es immer schwierige Spiele. Er verbeißt sich in der Ferse und lässt sich nicht abschütteln. Da muss ich jetzt sicherstellen, dass ich entsprechend vorbereitet bin."

Webster, Viertelfinalist im letzten Jahr, zeigte gegen den World Matchplay Debütanten Steve Lennon im ersten Spiel des Tages eine starke Leistung. Er stürmte aus den Startlöchern zu einer 3:0 Führung und seinen Vorsprung gab er während des gesamten Spiels nicht mehr ab, auch wenn Lennon nie weit weg war. Vor der zweiten Pause traf Webster eine wichtige Doppel 20 zum 6:4 und machte am Ende alles klar, so dass er zum zweiten Mal in Folge unter die letzten 16 einzog.

"Ich musste sicher gehen, dass ich mein bestes Finishing zeigte, weil Steve dich sofort bestraft, wenn du nicht triffst. Ich habe gute Erinnerungen an das letzte Jahr, als ich hier gut spielte und hoffentlich kann ich dieses Jahr vielleicht noch weiter komme, wenn ich meine Leistung im nächsten Spiel verbessere.


Statistik, Nachmittag
Ave180sDoublesPlayervPlayer Ave180sDoubles
91.95310/30Webster 10:6Lennon91.0026/16
92.58810/41White 10:7Hopp90.5117/15
90.2353/13 Price 3:19 Cullen91.39110/19
89.19412/27 Gurney 12:10West91.79610/33



Statistik, Abend
Ave180sDoublesPlayervPlayer Ave180sDoubles
93.00410/28Suljovic 10:6Beaton90.9216/13
96.66510/31Anderson 10:7Bunting86.2137/15
98.58410/21 Cross 10:5King 91.8555/12
90.67510/23 v.Barneveld 10:6K.Anderson90.6956/18










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