World Matchplay 2018 - Vorschau Teil 2

Die Favoriten
Bei den Buchmachern ist eindeutig Michael van Gerwen der Favorit auf den Titelgewinn gefolgt von Gary Anderson, Rob Cross und Peter Wright. Außenseiter Chancen gibt es nach ihnen am ehesten für Michael Smith, Darryl Gurney. Mensur Suljovic. Raymond van Barneveld und James Wade. Noch etwas schlechter stehen ihrer Ansicht nach die Chancen auf einen Sieg von Adrian Lewis. Von den Debütanten werden Jonny Clayton, Jermaine Wattimena, Max Hopp und Steve Lennon deutlich vor Richard North und Jeffrey de Zwaan.
Damit werden in diesem Jahr fast die gleichen Spieler als Favoriten gehandelt wie im letzten Jahr - lediglich Phil Taylor fehlt, er wurde durch Rob Cross ersetzt.

Van Gerwen und Gary Anderson sind ebenso wie Michael Smith, Daryl Gurney und Raymond van Barneveld in der oberen Hälfte des Tableaus zu finden, Peter Wright, Rob Cross, Mensur Suljovic und James Wade in der unteren. Das bedeutet, dass Michael van Gerwen wenn alles nach Plan läuft, in den Halbfinalen auf Gary Anderson treffen könnte und im Finale dann auf Peter Wright oder Rob Cross während Wright und Cross das andere Halbfinale bestreiten könnten.

Allerdings hat keiner der Topfavoriten einen leichten Weg ins Finale...

Michael van Gerwen muss zunächst einmal gegen den Debütanten Jeffrey de Zwaan gewinnen, der ihn bei den UK Open geschlagen hat, dann höchstwahrscheinlich gegen Adrian Lewis und in den Viertelfinalen gegen Michael Smith. Wie gut van Gerwens Form ist, ist nicht ganz klar. Auf der einen Seite hat er das letzte European Tour Event, das European Matchplay dominiert, und dabei sogar einen Neun-Darter geworfen, auf der anderen Seite ist er bei den letzten beiden World Series Events im Viertelfinale bzw. Halbfinale ausgeschieden und hat sich nicht in seiner Bestform gezeigt. So unschlagbar wie er periodenweise schon war, ist er also momentan nicht. Und er hat gegen de Zwaan, Adrian Lewis und Michael Smith auch schon ab und an verloren genauso wie gegen Gary Anderson. Sollte er ins Finale kommen und dort auf Peter Wright treffen, hat er sicher eine große Chance das World Matchplay zu gewinnen. Die beiden sind ja schon oft in Finalen aufeinandergetroffen und in fast 80 Prozent der Fälle hieß der Sieger van Gerwen. Auch gegen Rob Cross ist die Bilanz des Niederländers positiv - allerdings gab es da auch diese sehr schmerzliche Niederlage in den Halbfinalen der letzten Weltmeisterschaft. Aber Cross ist momentan nicht in der Form, die er bei der Weltmeisterschaft zeigte. Und Peter Wright ist schon eine ganze Weile nicht mehr beständig gut. Da van Gerwen beim World Matchplay sicher hoch motiviert antreten wird, sehe ich ihn aber wie die Wettfirmen als Top Favorit auf den Sieg.

Gary Anderson ist sicherlich mit im Rennen um den Turnier Gewinn - das ist er eigentlich bei jedem Turnier, das er mitspielt. Und sollte er in Bestform antreten und wirklich motiviert sein, wird er auch kaum zu halten sein. Möglicherweise haben wir es aber mit einem nicht so wirklich motivierten Anderson zu tun, der große Probleme mit seinen Doppeln hat. Dann könnte er schon gegen Stephen Bunting ausscheiden, der in letzter Zeit öfters einmal eine starke Vorstellung zeigen konnte. Raymond van Barnevelds letzter Fernseh -Auftritt war der PDC World Cup. Dort hat er zwar zusammen mit Michael van Gerwen den Titel gewonnen, aber sein Single Match gegen Gary Anderson deutlich verloren. Sein Durchschnitt lag dabei nur bei 84.60. Wenn er sich beim World Matchplay nicht steigert, wird Anderson kaum Probleme gegen ihn bekommen. Auch Daryl Gurney, Steve West, Gerwyn Price oder Joe Cullen, die möglichen Viertelfinal Gegner, dürften für einen gut spielenden Anderson keine unüberwindbare Hürde sein - zumindest dann nicht, wenn seine Brille nicht dauernd beschlägt. Aber das ist beim World Matchplay bisher nie der Fall gewesen. Ein Halbfinale gegen Michael van Gerwen könnte dann aber schon eine Herausforderung sein, an der ein Scheitern der Titel Hoffnungen möglich wäre. Auch für Anderson wären Peter Wright oder Rob Cross mögliche Finalgegner, aber für einen gut spielenden Anderson dürfte - falls beide soweit kommen - tatsächlich ein Halbfinale gegen van Gerwen das entscheidende Spiel sein.

Rob Cross liegt bei den Wettfirmen gleichauf mit Gary Anderson, ist allerdings in der unteren Hälfte des Tableaus. Sein erster Gegner ist Mervyn King, der momentan gut in Form zu sein scheint. Auch ein mögliches Zweitrundenspiel gegen Darren Webster könnte für Cross, der sich in aufsteigender Form befindet, aber noch ein ganzes Stück von seinen Leistungen bei der Weltmeisterschaft entfernt ist, als nicht ganz einfach herausstellen. Allerdings ist auch Webster momentan nicht in seiner besten Form. In den Viertelfinalen könnte Cross auf Mensur Suljovic treffen, der das vorletzte European Tour Turnier, die Danish Open, gewonnen hat. Bisher hat Suljovic meistens gegen Cross verloren. Im Halbfinale könnte dann die Nummer 3 der Welt - Rob Cross - auf die Nummer 2 der Welt - Peter Wright treffen. In 60 Prozent der Fälle ist Cross als Sieger aus ihren Spielen hervorgegangen. Ich würde Cross und Wright momentan als gleich stark einschätzen, der Ausgang eines solchen Halbfinales wäre also ziemlich offen. Und im Finale wäre dann mit Michael van Gerwen oder Gary Anderson zu rechnen und ich würde auf van Gerwen oder Anderson als Sieger setzten.

An vierter Stelle der möglichen Sieger ist Peter Wright zu finden, ebenfalls in der unteren Hälfte des Tableaus. Wright ist sicher momentan nicht glücklich mit seinem Spiel. Er spielt zwar nicht wirklich schlecht, aber eben auch das ganze Jahr noch nicht auf Top Niveau, woran sicher auch seine gesundheitlichen Probleme mit Schuld waren. Wie es ihm im Augenblick geht, erzählt er nicht. Während er im letzten Jahr zu dieser Zeit schon einige Siege auf der Tour aufzuweisen hatte und den Sieg bei den UK Open, hat er in diesem Jahr bisher lediglich ein Players Championship gewonnen. 2017 stand er im Finale des World Matchplays und verlor gegen Phil Taylor. Er könnte auch in diesem Jahr das Finale wieder erreichen und wieder verlieren - dieses Mal gegen Michael van Gerwen oder Gary Anderson. In der ersten Runde spielt er gegen Jelle Klaasen, der nicht in Top Form ist. Dann könnte Wright auf Kim Huybrechts treffen, der ebenfalls schon seit längerer Zeit in einer Krise ist, auch wenn er gelegentlich mit Top Leistungen überrascht. Dann könnten Simon Whitlock oder James Wade auf ihn warten. Wade ist seit einiger Zeit wieder in guter bis sehr guter Form und das ziemlich beständig - das dürfte also für Wright ein hartes Spiel werden. In den Halbfinalen könnte es gegen Rob Cross gehen wobei man auch Mensur Suljovic nicht unterschätzen darf. Ähnlich wie bei Cross denke ich aber, dass in einem Finale gegen van Gerwen oder Anderson die Chancen auf den Turniersieg für Wright nicht so hoch sind.

Michael Smith, Daryl Gurney und Raymond van Barneveld werden in der oberen Tableau Hälfte als Außenseiter mit Chancen auf den Sieg gehandelt, wobei für mich von den dreien Michael Smith am ehesten für eine Überraschung sorgen könnte. In der unteren Hälfte des Tableaus sind es James Wade und Mensur Suljovic , die meiner Meinung nach durchaus einige Runden überstehen könnten, vor allem, da es in der unteren Tableau Hälfte viele Spieler gibt, die im Augenblick auf dem gleichen Niveau unterwegs sind. In der oberen Hälfte haben wir dann noch Adrian Lewis , bei dem es einige Anzeichen dafür gibt, dass er auf dem Weg zu alter Stärke ist. Ob es schon beim World Matchplay für ihn weit gehen wird, kann man nicht sagen. Vor allem müsste er dazu in Runde 2 Michael van Gerwen aus dem Turnier werfen und seine bisherige Bilanz gegen die Nummer 1 der Welt fällt nicht zu seinen Gunsten aus. Über 50 Mal haben die beiden schon gegeneinander gespielt, aber Lewis konnte noch nicht einmal ein Drittel der Spiele gewinnen.

Van Gerwen ist neben James Wade der einzige Spieler im Turnier, der das World Matchplay schon gewinnen konnte. James Wade Sieg liegt allerdings bereits 11 Jahre zurück. Seither ist er noch vier Mal im Finale gestanden - zuletzt 2015. Drei Mal hat er gegen Phil Taylor verloren, einmal gegen Michael van Gerwen. Van Gerwen konnte das Turnier 2015 und 2016 gewinnen und stand 2014 im Finale. Van Gerwen und Raymond van Barneveld sind die einzigen Spieler im Turnier, die beim World Matchplay schon einmal einen Neun-Darter geworfen hat, das ist aber auch schon ein paar Jahre her.







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