European Championship 2019 - Bericht Zweiter Tag
Chisnall glänzt in Deutschland
Dave Chisnall zeigte die beste Leistung des zweiten Tages und schlug Jonny Clayton in Runde zwei mit 10:4 und einem Durchschnitt von 109.75.
Jetzt wird Chisnall in den Viertelfinalen auf Daryl Gurney treffen, der ein Simon Whitlock Comeback abfangen konnte, bevor er selbst über die Ziellinie kam.

"Vor ein paar Jahren hätte ich es niemals für möglich gehalten, dass ich jemals so einen Abend wie heute erleben würde," kommentierte Smith, der 2017 pausiert hatte. Ich habe mich damals entschieden, meine Dart Karriere weiter zu verfolgen und heute ist wirklich alles zusammen gekommen. Ich habe mich seit zwei Wochen in meiner Blockhütte auf dieses Spiel vorbereitet, mich darauf fokussiert nicht gegen Michael zu spielen sondern gegen das Board. Wenn du gegen Michael spielst, verlierst du - so einfach ist das. Er ist bei weitem der beste Spieler der Welt und wenn du anfängst darüber nachzudenken, dass du ihn schlagen könntest, wird dir das nicht gelingen. Du musst einfach gegen das Board spielen und das habe ich heute Abend getan. Ich habe allen gezeigt, wie gut ich spielen kann."

Chisnall war auf jeden Fall der Star des zweiten Abends, gegen seinen walisischen Gegner warf er elf 180er.
Clayton war besser ins Spiel gestartet - er holte sich die ersten beiden Legs mit zwei 121 Finishs. Das schien aber Chisnall anzustacheln, der - als er mit 2:3 in Rückstand geriet - vier Legs nacheinander gewann und dabei auch ein 142 Checkout warf. Von da an hatte er das Spiel unter Kontrolle. Clayton, der selbst einen Durchschnitt von über 101 hatte, konnte gegen den World Grand Prix Finalisten nur noch ein einziges Leg holen.

"Als ich in meinen Rhythmus gefunden hatte, wirkte diese Doppel 20 wie ein Magnet, die Pfeile gingen alle hinein," sagte Chisnall. " Jonny fing gut an und er brachte mich dazu, mein bestes Spiel zu spielen - das Ergebnis ist vielleicht schon ein bisschen hart ihm gegenüber. Wir wissen alle, dass mein Scoring da ist, es sind in all den Jahren eigentlich immer nur meine Doppel gewesen, die mich im Stich gelassen haben. Aber ich habe viel an meinen Doppeln gearbeitet und das hat sich ausgezahlt."

Chisnall wird am Sonntag in den Viertelfinalen auf Daryl Gurney treffen. Der Nordire überlebte ein spätes Comeback des ehemaligen European Champions Simon Whitlock.
Gurney begann das Spiel in schillernder Form und sicherte sich die ersten fünf Legs mit einem Durchschnitt von 117. Ähnlich ging es für ihn auch nach der ersten Pause weiter - bis zum Stand von 9:2 als sein Einzug in die Viertelfinale schon fast sicher schien. Aber Whitlock kämpfte sich ins Spiel zurück und wurde auf einmal zu einer Bedrohung für Gurneys Hoffnungen auf einen dritten TV Titel. Er holte sich fünf Legs in Folge. Aber Gurney rappelte sich noch einmal auf und holte sich mit einem 11-Darter das 17. Leg zum 10:7 Sieg-

"In den ersten fünf Legs war ich im Flow, da hätte ich gegen jeden Spieler der Welt mit 5:0 geführt. In der Pause sagte ich zu mir, lass bloß nicht im Niveau nach und gib ihm eine Chance, aber leider ist genau das passiert. Hut ab vor Simon, er ist ein fantastischer Spieler und er hatte die Zuschauer hinter sich . Ich war sehr erleichtert, als ich das Doppel zum Sieg getroffen habe."

Der ehemalige European Championship Finalist Rob Cross sicherte sich seinen Platz im Finale mit einem 10:7 Sieg über Joe Cullen.
Die beiden Spieler lagen während des ganzen Spiels ziemlich gleichauf und gingen mit 5:5 in die zweite Pause. Nach der Pause konnte die Nummer zwei der Welt das Spiel unter Kontrolle bekommen und gewann drei Legs nacheinander. Am Ende zog Cross dank dieses Vorsprungs unter die letzten Acht ein.

"Ich bin einfach nur glücklich, dass ich über die Ziellinie gekommen bin, ich habe am Anfang genauso wie Joe Chancen liegen lassen," kommentierte Cross. "Wir haben beide nicht unser bestes Spiel abgeliefert. Ich würde sagen der beste Spieler hat ein schlechtes Spiel gewonnen und manchmal ist es genau das, was du tun musst."

Cross wird in den Viertelfinalen gegen Ricky Evans spielen, der sich im letzten Spiel des Abends mit 10:7 gegen Ross Smith durchsetzte, der in Runde Eins Michael van Gerwen aus dem Turnier geworfen hatte.
Ein Durchschnitt von 92.22 und eine Treffer Quote auf die Doppel von 24 Prozent waren genug für Evans, um zum ersten Mal in ein im Fernsehen übertragenes Finale einzuziehen.

"Ich bin einfach nur glücklich über den Sieg. Ich habe nur gedacht "bitte lass mich das letzte Leg gewinnen." gab Evens zu. "Als ich mit 9:4 in Führung ging, wusste ich ja, dass ich nah dran war, aber er kämpfte sich zum 7:9 zurück. Jetzt muss ich mich auf Rob am Sonntag vorbereiten, er hat den gleichen Sponsor wie ich und wir kommen sehr gut miteinander aus, aber ich glaube, dass ich ihn schlagen kann."

In der Nachmittags-Session wurden die letzten Erstrundenspiele gespielt. Dabei schlug der junge Niederländer Jeffrey de Zwaan den Champions League Finalisten Peter Wright. Dazu wehrte er ein Comeback Wrights ab und hatte einen Durchschnitt von 101.78.

"Man weiß ja, dass man gegen Peter gut spielen muss und ich glaube, ich habe wirklich gut gespielt," sagte de Zwaan, der zum ersten Mal seit 2015 wieder bei der European Championship dabei ist. "Wenn du das Turnier gewinnen möchtest, musst du sie alle schlagen. Ich möchte ins Finale kommen und das Turnier gewinnen und dass die Nummer eins draußen ist erhöht meine Chancen natürlich."

Die eindrucksvollste Vorstellung des Nachmittag zeigte freilich Michael Smith, der den als Nummer 2 gesetzten Ian White mit einem Durchschnitt von 106.09 mit 6:1 von der Bühne fegte.
Nathan Aspinall warf auf dem Weg zu seinem 6:1 Sieg über Steve Beaton ein 170 Finish, Chris Dobey schlug Krzysztof Ratajski mit dem gleichen Ergebnis.
Vincent van der Voort konnte sich über einen 6:1 Sieg über einen schwach spielenden Mensur Suljovic freuen. Mit dem gleichen Ergebnis schlug auch Stephen Bunting Keegan Brown und Jermaine Wattimena Jamie Hughes.
Gerwyn Price hatte gegen den Debütanten Ted Evetts ziemlich zu kämpfen, behielt aber am Ende die Nerven und gewann mit 6:4.









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