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Van Gerwen rächt sich an Wright

Michael van Gerwen gelang es am ersten Spieltag der Premier League, sich an seiner Weltmeisterschaftsfinalniederlage gegen Peter Wright zu rächen - er schlug ihn mit 7:5.

Über 7000 Fans waren am ersten Premier League Spieltag in der neuen P & H Live Arena in Aberdeen und verfolgten den Thriller zwischen van Gerwen und Wright. In einem hochklassigen Spiel zwischen den beiden Topspielern der Welt gab es sechs Finishs über 100 Punkten. Am Ende war van Gerwens 104,13 Durchschnitt für Wright einfach zu viel.

Wright, der am Neujahrs-Tag van Gerwen als Weltmeister entthronte, hatte mit Finishs von 120 und 80 Punkten einen idealen Start ins Spiel, aber van Gerwen reagierte seinerseits mit einem 120 und einem 106 Checkout und führte mit 3:2. Die folgenden sechs Legs gingen alle mit dem Wurf, so dass der Niederländer mit 6:5 vorne lag. Das letzte Leg holte sich van Gerwen dann gegen den Wurf und startete mit einem Sieg den Weg zu einem fünften Premier League Titel in Folge.

"Ich glaube das war gut heute Abend, ich kann nicht darüber jammern, wie ich gespielt habe," sagte van Gerwen, der letzten Freitag in der ersten Runde des Masters ausgeschieden war. "Ich habe momentan eine schwierige Zeit - ich versuche mich an meine neuen Darts zu gewöhnen. Im Training habe ich keine Probleme, ganz egal mit welchen Darts ich spiele, aber auf der großen Bühne ist das anders. Aber ich musste mich zum Wechsel entscheiden, damit ich langfristig davon in meiner Karriere profitiere. Natürlich fühlte ich den Druck heute Abend weil ich nicht Weltmeister bin, aber ich habe viel gearbeitet und ich denke, darauf kann ich aufbauen."

Der zweimalige Premier League Champion Gary Anderson war in Aberdeen der einzige schottische Sieger - er geriet zwar gegen Daryl Gurney mit 4:5 in Rückstand, gewann dann aber noch mit 7:5.
Für Anderson, der die Premier League im letzten Jahr wegen seiner Rücken Probleme versäumt hatte, war es das erste Premier League Spiel seit beinahe zwei Jahren und zunächst schaute es nach einer Niederlage für ihn aus nachdem Gurney in dem engen Spiel mit 5:4 gegen den Wurf in Führung gehen konnte. Aber Anderson fand zu seiner Bestform und holte sich zur Freude der Zuschauer die letzten drei Legs mit einem 13- und zwei 12-Dartern.

"Heute Abend fühlte ich es für mich so an, als würde ich zum ersten Mal vor so vielen Zuschauern spielen, ich zittere immer noch," räumte Anderson ein. "Ich hatte gegen Daryl zu kämpfen, ich finde gegen ihn nie zu meinem Rhythmus, aber ich habe ihn ein bisschen verändert und glücklicher Weise hat es funktioniert. Ich gebe mir drei Monate um mein Spiel zurück zu bekommen, es fühlt sich so an, als würde ich das Spiel neu lernen, aber so langsam wird es. Die Zuschauer waren heute unglaublich, es ist wirklich ein Vergnügen in so tollen Veranstaltungsräumen vor deinem Heimpublikum zu spielen. Ich habe das heute Abend genossen."

Nathan Aspinall und Glen Durrant hatten einen perfekten Start als ständige Spieler der Premier League, sie holten sich Siege über John Henderson und Michael Smith.

Hendersons mit Spannung erwartete Rückkehr nach Aberdeen wurde von Aspinall gründlich verdorben, der sich gegen den Schotten einen 7:3 Sieg holte.
Im letzten Jahr hatte Henderson als einer von neun Challengern gegen Michael van Gerwen unentschieden gespielt. Dieses Mal hatte er einen langsamen Start ins Spiel, von dem er sich nie erholte während sich Aspinall seinen ersten Sieg als Premier League Spieler holen konnte. Henderson stand bereits auf 96 Punkten Rest zum Ausgleich, als Aspinall seine Hoffnungen auf ein Comeback mit einem 170 Finish zerstörte. Danach hatte Aspinall keine Probleme mehr zu gewinnen.

"Es ist ein etwas merkwürdiges Gefühl, ich bin überglücklich über den Sieg, aber ich bin gar nicht glücklich darüber, wie ich gespielt habe," gab Aspinall zu. "Nach dem was wir in letztem Jahr in Aberdeen gesehen hatte, habe ich das schlimmste im Hinblick auf meinen Empfang durch die Zuschauer erwartet, aber es war lange nicht so schlimm wie ich befürchtet habe. Ich denke, sie waren etwas matt, weil John heute nicht in Schwung kam, er tut mir leid, weil er ein netter Kerl ist, aber ich muss meinen Job erledigen. Ich habe ganz ehrlich ja auch nicht gut gespielt, ich habe im gesamten Spiel drei gute Darts geworfen und damit die 170 Punkte aus gemacht. Das hat mir das Spiel gewonnen. Ich glaube , dass er für mich ein Vorteil war, dass ich letzte Woche das Masters gespielt habe, ich habe damit mein Gefühl für den Sieg wieder bekommen während John seit ein paar Monaten nicht mehr auf der Bühne gespielt hat."

Durrant seinerseits verwarf nur zwei Darts auf die Doppel bei seinem 7:3 Sieg gegen Michael Smith. Trotz eines zehn Punkte niedrigeren Durchschnitts konnte der dreimalige BDO Weltmeister mit 3:2 in Führung gehen. Im siebten Leg verwarf Smith Darts auf die Doppel und Durrant konnte seinen Vorsprung auf 5:2 vergrößern. Dann hatte Durrant keine weiteren Schwierigkeiten mehr, seinen ersten Sieg als ständiger Premier League Spieler klar zu machen.

"Das ist ein toller Start, ich habe heute Abend einen herausragenden Spieler geschlagen bei dieser großartigen Chance in meiner Karriere" kommentierte Durrant, der am zweiten Spieltag gegen den Challenger Fallon Sherrock antreten wird. "Michael lässt das Spiel so mühelos aussehen und ich wollte seinen Rhythmus nicht mit meinem langsameren Spiel zerstören. " Ich war heute sehr nervös, schon früh am Morgen, aber vor dem Spiel hatte ich einen schönen Telefonanruf von meiner Frau und der hat mir sehr geholfen. Vor drei Jahren habe ich die Premier League in einem Club in Stockton auf einem kleinen Fernsehapparat verfolgt - die Leute dort sagten zu mir du könntest auch eines Tages dort mitspielen, Glen, und ich jetzt bin ich hier, das ist eine erstaunliche Geschichte. Mein einziges Ziel für die diesjährige Premier League ist, das ich nicht auf dem letzten Tabellenplatz lande und die Judgement Night überstehe."


Im letzten Spiel des Abends konnte Gerwyn Price noch einen 6:4 Rückstand gegen Rob Cross in ein 6:6 Unentschieden drehen.
Nachdem Cross mit einem 124 Finish 4:2 in Führung gegangen war, hatte Price zunächst keine Chance mehr und konnte nicht verhindern, dass Cross auch Legs zum 6:4 gewinnen konnte und so bereits einen Punkt sicher hatte. Mit einem 130 Checkout fand Price aber ins Spiel zurück und er ließ einen 13-Darter zum 6:6 folgen.

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