World Matchplay - Bericht und Statistik 2.Tag

Clemens schockt Cross
Gabriel Clemens konnte sich über ein Traum Debüt beim World Matchplay freuen - er warf den Titelverteidiger Rob Cross 10:8 aus dem Turnier, Peter Wright musste gegen Jose de Sousa kämpfen.

Cross hatte sich vor 12 Monaten die Phil Taylor Trophy geholt, wurde aber zum ersten Spieler in den letzten 14 Jahren, der im Jahr der Titelverteidigung in der ersten Runde aus dem Turnier ausschied. Das lag vor allem an Clemens sauberem Finishing.
Auf dem Weg zum 2:0 und 3:1 für Clemens machte er 127 Punkte aus und bestrafte Cross damit zu Beginn des Spiels für verfehlte Doppel. Die Nummer vier der Welt blieb mit einem 14- und einem 12-Darter im Spiel. Clemens warf ein 170 Checkout und stellte seinen zwei Leg Vorsprung wieder her. Cross antwortete mit einem Run über die folgenden drei Legs und traf dabei ein 94 und ein 113 Finish. Zum ersten Mal in diesem Spiel ging er in Führung. Clemens reagierte mit einem 72 Bullseyefinish zum Ausgleich und übernahm mit einem 80 Checkout wieder die Führung. Cross konnte mit einem 110 Finish noch einmal ins Geschehen eingreifen, aber nicht mehr verhindern, dass Clemens mit einer Doppel 8 alles klar machte.

"Das ist unglaublich," sagte Clemens, der für seine 10 Doppel lediglich 18 Versuche brauchte. "Das ist ein großer Augenblick in meiner Karriere und ich bin wirklich glücklich. Rob stand dieses Jahr ziemlich unter Druck und ich habe nicht wirklich gut gespielt - normalerweise score ich auf der Tour gut. Nach der 170 wurde mein Scoring besser und ich hatte heute meinen Glückstag."
Clemens wird in der zweiten Runde auf Krzysztof Ratajski treffen und er räumte ein: "Ich habe sein erstes Spiel gesehen und sein Durchschnitt lag bei 107, ich muss also besser spielen."

Im weiteren Verlauf des Abends hätte beinahe ein weiterer Debütant ebenfalls für einen Schock gesorgt, der Portugiese Jose de Sousa führte gegen Weltmeister Wright mit 8:5.
Der Sousa spielte herausragend und hatte die Zügel fest in der Hand, er warf zu Beginn des Spiels ein 161 Finish und holte sich seinen drei Leg Vorsprung mit einem 101 Checkout. Wright wechselte daraufhin zu einem Set Darts mit kürzeren Spitzen und nahm auch seine Brille ab - die er zum ersten Mal bei einem im Fernsehen übertragenen Spiel trug. Dann machte er im 15. Leg des Spiels ein 144 Finish aus und drehte das Spiel. Mit einer Doppel 16 konnte er ausgleichen, gewann zwei Legs gegen den Wurf und konnte mit 9:8 in Führung gehen bevor er sich mit einer Doppel 20 den Sieg holte.

"Ich bin erleichtert, dass ich über die Ziellinie gekommen bin, aber ich bin wirklich enttäuscht davon, wie ich gespielt habe," meinte Wright, der 2017 beim World Matchplay im Finale stand. "Jose ist ein brillanter Spieler, der im Ranking nur so hochgeschossen ist und er ist ein potentieller Premier League Spieler, aber ich habe noch nicht einmal gegen ihn gespielt, ich habe gegen mich selbst gespielt. Ich habe versucht mich auf der Bühne an die Brille zu gewöhnen und ich habe das Spiel mit Darts mit längeren Spitzen begonnen, aber ich habe dann zurück zu den Darts gewechselt, mit denen ich letzte Woche die Summer Series gewonnen habe. Als ich dann 5:8 hinten lag, hatte ich genug - ich habe die Brille abgenommen, weil ich mit dem blendenden Licht zu kämpfen hatte. Ich konnte nicht mehr so gut sehen, aber ich habe einfach in die entsprechende Richtung gezielt und die Darts trafen. Bei der Weltmeisterschaft hatte ich in der ersten Runde ein bisschen Glück und habe sie dann gewonnen, das könnte mich diese Woche antreiben."

Wright wird aber in Runde zwei einem weiteren harten Test unterworfen - sein Gegner Glen Durrant zeigte eine super Vorstellung und stürmte mit einem 10:3 Sieg an Jeffrey de Zwaan vorbei, dabei hatte er einen Durchschnitt von 107 und gewann den Kampf zwischen zwei ehemaligen World Matchplay Halbfinalisten.
De Zwaan konnte zwar das erste Leg des Spiels gewinnen, aber Durrant warf unter anderem drei 14-Darter in Folge und ging mit einem 4:1 Vorsprung in die ersten Pause. Danach baute er seinen Vorsprung auf 6:2 aus bevor de Zwaan sich mit einem 71 Finish das neunte Leg gewinnen konnte. Das hielt Durrant aber nicht auf - er gewann die nächsten vier Legs und damit das Spiel mit nur 55 Darts.

"Ich bin begeistert," kommentierte Durrant. "Ich war sehr nervös weil Jeffrey kein Spieler ist, auf den man in der ersten Runde treffen möchte, aber ich fokussierte mich auf das was ich tat und es hat mir Spaß gemacht. Die PDC und Sky haben unglaubliche Arbeit geleistet und es fühlte sich für mich so an als würde ich vor den Premier League Zuschauern spielen, es war fabelhaft. Ich fühlte mich gut und ich fühle mich gesund und ich spiele gut, das ist also ein großer Sieg für mich. Ich glaube das mein Finishing im Bereich von 112-120 im Augenblick genauso gut ist wie bei allen anderen."

Mensur Suljovic, Finalist von 2018, kämpfte sich vom Rand einer Niederlage gegen Jamie Hughes zu einem 12:10 Sieg im Tie Break.
Im spannenden ersten Spiel des Abends hatten beide Spieler einen Durchschnitt über 100 und Suljovic warf zehn 180s, Hughes acht. Der Österreicher führte früh mit 4:1, aber Hughes gewann sechs der folgenden acht Legs und führte mit 7:6. Dann machte Hughes 118 Punkte zur 9:7 Führung aus, aber Suljovic konnte drei Legs nacheinander gewinnen und führte mit 10:9. Hughes glich noch einmal aus, aber Suljovic antwortete mit einem 127 und einem 112 Finish zum Sieg.

"Das ist ein tolles Gefühl," meinte Suljovic, der als nächstes gegen Michael Smith spielen wird." Ich kam gut zurück, aber ich gebe nie auf. Bis zum 4:1 war es okay. Als es dann 9:7 stand habe ich mir gesagt, ich gebe nie auf und konnte so das Spiel gewinnen."

Der Finalist von 2019, Michael Smith, beeindruckte ebenfalls mit einer Quote von 63 Prozent auf seine Doppel und hatte bei seinem 10:3 Sieg über Jonny Clayton einen Durchschnitt von 101.
Clayton warf im zweiten Leg ein 126 Bullseyefinish zum Ausgleich, aber Smith gewann die nächsten sieben Legs in Folge und warf dabei ein 103 und ein 126 Finish und eine Reihe von 13-Dartern und führte mit 8:1. Die folgenden beiden Legs fielen an den Waliser, aber Smith ließ sich nicht beeindrucken und holte sich die folgenden beiden Legs zum Sieg.

"Ich bin einfach froh, dass ich heute Abend gewonnen habe, weil ich es in diesem Jahr noch besser machen möchte wie im letzten," sagte Smith. "Das heute war der erste Schritt und hoffentlich kann ich am Sonntag die Trophäe in Händen halten. Jonny hat mich in der ersten Session ungeschoren davonkommen lassen, er hätte eigentlich vorne liegen müssen, aber ich führte mit 4:1. Er hat Doppel verpasst und dafür habe ich ihn bestraft. Mein Finishing war gut, aber ich hatte nicht den Eindruck, als ob ich so gut spielte, wie der Statistik es zeigt - ich hatte den Eindruck, ich hätte zu kämpfen und ich spielte nicht so frei im Flow wie ich es kann. Wenn aber meine Doppel treffen weiß ich, dass ich mein Scoring verbessern kann."

Am Montag werden weitere fünf Erstrundenspiele gespielt. Mit dabei Grand Slam Sieger Gerwyn Price gegen Danny Noppert und der ehemalige Finalist Adrian Lewis gegen Steve Beaton.


Statistik
Ave180sDoublesPlayervPlayer Ave180sDoubles
100.471012/27Suljovic 12:10Hughes101.13810/25
106.93610/25Durrant 10:3De Zwaan96.7133/10
94.0448/23 Cross 8:10 Clemens89.22410/18
98.94510/21 Wright 10:8De Sousa96.2138/22
101.8129/14 Smith 10:3Clayton92.2123/13









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