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PDC World Championship - Bericht und Statistik 10.Tag

Wrights Regierungszeit durch Clemens beendet
Peter Wrights Regierungszeit als Weltmeister wurde am ersten Tag nach der Weihnachtspause überraschend durch Gabriel Clemens beendet.
Clemens, die deutsche Nummer 1, gewann das Sudden Death Leg und holte sich den bisher größten Sieg seiner Karriere. Damit sorgte er auch für den größten Schock an einem ohnehin schon dramatischen Tag bei der PDC Weltmeisterschaft.
Wright wurde so auch zum ersten Titelverteidiger seit Phil Taylor bei der Weltmeisterschaft 2014, der unter den letzten 32 aus dem Turnier ausschied.

"Das ist der größte Abend in meinem Dartleben, mir fehlen die Worte", sagte Clemens, der einen deutlich überraschten Eindruck machte. "Peter ist ein Weltmeister, er ist ein fantastischer Spieler und ein netter Kerl. Ich bin überglücklich, dass ich ihn geschlagen habe. Das ist für mich ein unglaublicher Abend. Ich hatte Glück, er traf viele seiner Doppel nicht, was ihm normaler Weise nicht passiert, aber ich bin stolz auf mich. Ich habe mich in den letzten Wochen gut gefühlt, ich habe hart trainiert. Ich schaue jetzt nicht allzu weit nach vorne, ich muss das Ergebnis erst einmal sacken lassen."

Mit einem für ihn charakteristisch schwachen Start auf den Doppeln verlor Wright die ersten drei Sets des Spiels und Clemens übernahm mit 2:1 die Führung. Auch im vierten Set lag Clemens bereits mit 2:1 vorne, verpasste dann aber selbst zwei Doppel und Wright erholte sich so soweit, dass er die nächsten drei Legs zum 2:2 Ausgleich sichern konnte. Danach ging er im fünften Set mit 2:0 in Führung und schien alles wieder auf der Reihe zu haben, aber Clemens warf Finishs von 144, 84 und 126 Punkten und holte sich die Führung zurück. Wright reagierte mit einem 121 Finish und gewann das sechste Set zum erneuten Ausgleich. Im entscheidenden Set wurden die ersten vier Legs mit dem Wurf gewonnen, so dass die Entscheidung erst im allerletzten Leg fiel. Dort behielt Clemens seine Nerven und warf Scores von 140, 139 und 126 Punkten. Wright war nicht in der Lage seine 131 auszumachen und Clemens kam ihm mit seinem 38 Finish zuvor. Clemens ist der erste deutsche Spieler, der unter die letzten 16 des Turniers einziehen konnte.

Nach seiner Niederlage meinte Wright: "Ich habe mich richtig gut gefühlt, als ich auf die Bühne ging, aber ich habe in den ersten Sets einige Chancen liegen lassen und jede Menge Doppel nicht getroffen. Hut ab vor Gabriel. Er ließ sich einfach nicht abschütteln. Es war auf der einen Seite zu einfach, aber wenn ich auf ein Doppel umschaltete, habe ich es verfehlt. Ich kann nicht erklären warum. Das ist passiert und er hat es zu seinem Vorteil genutzt. So läuft es eben manchmal und ich werde nächstes Jahr zurückkommen.
Clemens wird in der nächsten Runde gegen Krzysztof Ratajski spielen, der mit einem 4:0 Sieg über Simon Whitlock ebenfalls zum ersten Mal unter die letzten 16 einzog.

Am zehnten Tag der Weltmeisterschaft wurden nach der Weihnachtspause die ersten sechs Spiele der Dritten Runde gespielt und der dreimalige Weltmeister Michael van Gerwen sandte seinen Gegner eine unmissverständliche Botschaft.
Die Nummer 1 der Welt schlug Ricky Evans wie im letzten Jahr in dieser Runde mit 4:0 und spielte dabei einen Durchschnitt von 106.85. Dabei zeigte er sich in Bestform, warf sieben Maxima und hatte einen Checkoutquote von 57.14 Prozent. Unter den Letzten 16 wird er gegen Joe Cullen spielen.

"Es ist ein gutes Gefühl, wenn man so gut spielt", kommentierte van Gerwen. Ricky spielte ein phänomenales Spiel, aber man muss auf alles vorbereitet sein und ich bin das immer. Ich muss sicherstellen, dass ich alle schlage, die sich mir in den Weg stellen, es ist mir gleichgültig, gegen wen ich spiele. Wenn du hier bist, zählt nur, dass du gut spielst und gewinnst. Meine Familie stand hinter meiner Entscheidung über Weihnachten hier zu bleiben. Ich möchte hier für sie gewinnen, damit es sich für sie gelohnt hat."

Joe Cullen beendete seine 11 Jahre lange Wartezeit auf einen Platz unter den Letzten 16 - er schlug Jonny Clayton im Sudden Death Leg mit 4:3.
In einem Spiel, dessen Ausgang nie vorhersehbar war, spielte sich Cullen in eine zwei Set Führung, bevor Clayton die nächsten beiden Sets zum Ausgleich gewann während Cullen zwei Darts auf die 3:1 Führung vergab. Clayton sicherte sich auch das fünfte Set, Cullen glich im sechsten Set wieder aus und das Spiel ging in ein Entscheidungsset. Die ersten beiden Legs holte sich Clayton mit einem 120 und einem 106 finish. Cullen glich nach einer Doppel 16 in einem 12-Darter aus. Im letzten Leg warf Clayton zwar seine siebte 180, aber Cullen behielt die Nerven und machte mit einem 100 Finish mit zwei Mal der Doppel 20 alles klar.

"Die Gefühle beherrschen dich, das ist der große Druck der Weltmeisterschaft", erklärte Cullen. "Ich habe hier eine erschreckende Bilanz, da ist es wirklich schön, wenn man zurück kommt und dann so einen Sieg holt. Es ist ja nicht oft, dass ich mich selbst loben kann, aber dieses Mal kann ich nur sagen, dass ich stolz auf mich bin. Ich wusste, dass ich das 100 Finish treffen musste, weil Jonny bereits auf einem Doppel wartete. Der erste Dart in der Doppel 20 war dann wie eine Einladung an den zweiten. Die Leute lachen mich wegen meiner Bilanz hier vielleicht aus, aber mir gefällt es hier diese Woche wirklich. Es gehört schon etwas dazu, so zurück zu kommen wie ich das getan habe."

Ryan Searle zog zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren unter die letzten 16 des Turniers ein - er kämpfte sich zu einem 4:2 Sieg über Kim Huybrechts.
Die beiden Spieler hatten sich die ersten beiden Sets des Spiels geteilt, dann konnte Searle sechs der folgenden sieben Legs gewinnen und 3:1 in Führung gehen. Huybrechts schnappte sich das fünfte Set und warf im nächsten Set ein 140 Checkout, durch das fast noch ein Entscheidungsset nötig geworden wäre. Aber Searle antwortete mit einem 13- und einem 16-Darter und machte alles klar. Er überholt dadurch jetzt Huybrechts im PDC Order of Merit.

"Das war ein wichtiger Sieg, aber ich war ziemlich nervös", gab Searle zu, der als nächstes entweder auf James Wade oder auf Stephen Bunting treffen wird. "Es war wieder ein enges Spiel. Ich bin froh, dass ich über die Ziellinie gekommen bin und freue mich auf mein nächstes Spiel. Im Unterschied zum vergangenen Jahr, mache ich jetzt in wichtigen Augenblicken die hohen Checkouts aus."

Huybrechts Landsmann Dimitri van den Bergh erging es besser - die Nummer 9 der Welt setzte den Weg Richtung Weltmeister Titel mit einem 5:0 Sieg über Jermaine Wattimena fort.
Der schnellwerfende Niederländer verwarf im ersten Leg acht Darts auf die Doppel und van den Bergh nutzte seine Chance. Von da an lief es für den World Matchplay Sieger, der im zweiten Set mit einem wichtigen 80 Finish seine Führung verdoppelte. Im dritten Set warf er ein 128 Finish und gewann dann das vierte Set mit 3:0. Van den Bergh wird in der nächsten Runde entweder auf Cave Chisnall oder Danny Noppert treffen.

"Jermaine hat im ersten Set seine Chancen vergeben. Er hat mir dadurch eine Menge Chancengegeben, " sagte van den Bergh. "Ich habe mir gesagt "wenn sich die eine Chance bietet, dann nutze sie auch" und da habe ich zu Beginn des Spiels auch getan. Das ist auch einer der Gründe dafür, dass ich World Matchplay Champion wurde und warum ich noch in diesem Turnier bin. Ich habe in diesem Jahr so viel gelernt. Ich stehe unter den Top Ten der Welt, etwas, von dem ich geträumt habe. Ich habe sehr viel Vertrauen in mich."



Nachmittag
Statistik - Dritte Runde
Ave180sDoublesPlayervPlayer Ave180sDoubles
93.37412/35Ratajski 4:0Whitlock93.6956/29
90.0339/33Huybrechts 2:4Searle91.79813/41
96.43412/26v.d.Bergh 4:0Wattimena89.2424/16



Abend
Statistik - Dritte Runde
Ave180sDoublesPlayervPlayer Ave180sDoubles
92.34615/42Cullen 4:3Clayton91.41714/34
101.50914/44Wright 3:4Clemens98.65515/33
107.08711/20V.Gerwen 4:0Evans101.2167/14








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