World Matchplay 2022 - Die Favoriten

Es ist Sommer - oder zweifelt jemand daran? Sommer bedeutet hohe Temperaturen, Sonnenschein, Strand, Möwen, Fish und Chips, den Blackpool Tower und - zumindest für einige - DAS WORLD MATCHPLAY.

Ich hatte mit dem einfacheren Teil meiner Turnier Vorschau angefangen - den Debütanten - und gebe jetzt mein Bestes für den schwierigeren Teil - die Favoriten.

Das ist auf jeden Fall der schwierigere Teil, weil ich mich eigentlich nur auf der sicheren Seite fühle, wenn ich vorhersage, dass keiner der vier Debütanten unter den Favoriten auf den Turniersieg ist. Die Favoriten können wie immer unter den gesetzten Spielern gefunden werden, den Top 16 der Welt. Und wie immer in der letzten Zeit sind diese Favoriten Michael van Gerwen, Peter Wright und Gerwyn Price. Daneben gibt es noch eine Reihe möglicher Kandidaten wie zum Beispiel Michael Smith, Danny Noppert oder James Wade während die restlichen Gesetzten eher unwahrscheinlich aussehen natürlich aber Außenseiter Chancen haben - man sollte zum Beispiel niemals Gary Anderson abschreiben auch wenn er bei seinen in diesem Jahr eher seltenen Auftritten oft enttäuschend gespielt hat. Aber vielleicht denkt er, dass das World Matchplay ein Turnier ist, für dass sich eine Anstrengung lohnt. Dimitri van den Bergh und Rob Cross sind ehemalige Sieger, was für sie durchaus ein Vorteil sein könnte.

Für mich schaut es nach einem Turnier mit offenem Ausgang aus - all diese aufgeführten Top Favoriten waren in letzter Zeit nicht wirklich überzeugend - tatsächlich ist es sogar so, dass viele der gesetzten Spieler in den letzten Monaten weit von ihrer Bestform entfernt zu sein schienen. Jedes Mal, wenn ich dachte, " jetzt ist er doch endlich wieder zurück" folgte der nächste enttäuschende Auftritt.

Vielleicht wird dieses Jahr ein ungesetzter Spieler gewinnen, einige von ihnen haben wirklich beeindruckt - Andrew Gilding zum Beispiel, der auf der Pro Tour einige überragende Vorstellungen zeigte oder sogar (und hier widerspreche ich mir selbst.) Rowby-John Rodriguez, der zum teil unaufhaltsam schien und Nerven aus Stahl zu haben scheint. Auch Adrian Lewis sollte man nicht vergessen, der aus dem Nichts letztes Wochenende ein Players Championship gewonnen hat und bereits kommentierte, dass er keinen Grund sieht, aus dem er nicht noch einige Major Turniere gewinnen sollte.

Vielleicht hilft ja ein Blick auf den Turnierbaum weiter.

Sollte Michael van Gerwen sein Erstrundenspiel gegen Adrian Lewis gewinnen - was wahrscheinlich aber sicher nicht einfach ist - wäre sein nächster Gegner entweder Joe Cullen oder Damon Heta, was ebenfalls nicht einfach wäre. In der nächsten Runde würden wahrscheinlich James Wade oder der Sieger von Humphries v Aspinall auf ihn warten - ein Fallstrick folgt auf den nächsten. Die möglichen Halbfinal Gegner könnten Wright oder Clayton oder van den Bergh sein bevor im Finale Price/Smith/Anderson oder Noppert und van Duijvenbode eine Hürde darstellen könnte, die er nicht überspringen kann.

Die Route für Price in die Halbfinale könnte etwas einfach sein mit Martin Schindler als Erstrundengegner, danach den Sieger von Chisnall v Huybrechts und dann in den Viertelfinalen de Sousa, Clemens, Cross oder Dobey.

Peter Wright, der Titelverteidiger - muss als erstes Madars Razma schlagen und dann den Sieger des Spiels Ratajski v Bunting. Sollte Wright seine Form wiedergefunden haben, sollte das für ihn kein allzu großes Problem darstellen. Der nächste Schritt könnte dann schon schwieriger sein, denn Clayton oder van den Bergh könnten auf ihn warten bevor er in den Halbfinalen auf van Gerwen treffen könnte.

Wenn ich so darüber nachdenke, fällt mir nur die Platitüde "es gibt keine einfachen Spiele" ein. Für uns Fans ist so ein Turnier in dem so viele Spieler sich auf dem gleichen Level bewegen ein Leckerbissen und - um eine weitere fast Platitüde zu benutzen - " an seinem Tag kann Jeder Jeden schlagen". Ich kann mir gut vorstellen, dass die beteiligten Spieler es manchmal vorziehen würden, wenn sie das ein oder andere leichte Spiel hätten. zumindest in der ersten Runde, damit sie eine Chance haben ins Turnier zu finden.

Wenn ich noch einen Blick auf den Turnierbaum werfe, scheint es mir so, dass die Spieler aus der unteren Hälfte der Auslosung - wie Smith, Anderson oder Price - einen etwas leichteren Weg vor sich haben als die in der oberen Hälfte - zumindest bis zu den Halbfinalen. Möglicherweise sind die Hindernisse für sie etwas niedriger, aber auch dort steht das Ergebnis der einzelnen Spiele in den Sternen. Wird Chisnall gegen Huybrechts gewinnen können? Wird Noppert Dolan schlagen? Wird de Sousa weiterkommen oder Clemens? Ich habe absolut keine Ahnung. Waren das noch gute Zeiten für uns Experten als Phil Taylor noch auf der Bühne stand.

Ich kann also den Fans nur empfehlen sich selbst ein Bild zu machen. Vielleicht kristallisiert sich ja im Laufe des Turniers ein Favorit heraus, vielleicht bleibt es aber auch bis zum Ende offen. Ich bin aber sicher, dass es unterhaltsam wird an diesen heißen Sommer Abenden. Und - das kann ich wenigstens mit Sicherheit vorhersagen - keiner wird mit bunteren Haaren spielen als Peter "Snakebite" Wright!







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