UK Open - Erster Tag

In diesem Jahr habe ich mich wieder auf den Weg zu den UK Open gemacht - wenn man wie ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, ist das tatsächlich eine ziemlich Zeit intensive Angelegenheit, aber es ist schon an einem Tag zu bewältigen, wenn man einen frühen Flug nach England bucht.

In Minehead hat sich nicht viel verändert in den Corona Jahren, anscheinend sind lediglich die Immobilien Preise stark gestiegen. In den Lebensmittelläden habe ich durchaus vereinzelte Tomaten und Gurken gesehen und auch Äpfel sind momentan noch ausreichend vorhanden. Auch meine Frühstückstomate scheint gesichert zu sein, ganz so schlimm, wie bei uns von der Presse behauptet, ist es zumindest hier vor Ort nicht.

Im Butlins Resort hingegen wird gerade umgebaut. Daher ist der Presseraum einschließlich der Spieler Trainingsboards vorübergehend im Reds untergebracht, wo bisher immer die zweite Bühne war. Wir haben alle schon schönere Presse Räume gesehen und vor allem deutlich hellere, aber da zumindest ich bei den UK Open doch sehr viel zwischen den verschiedenen Bühnen pendle, ist es auch so auszuhalten. Die Nebenbühne ist statt im Reds jetzt im so genannten Studio 36, das eine Stimmung ähnlich einer Turnhalle hat, statt der intimen Atmosphäre des Reds. Dafür passen deutlich mehr Leute hinein. allerdings ist es auch ein ganzes Stück weiter für die ganzen Fans, die wie ich zwischen den Boards unterwegs sind. Und draußen ist es ziemlich kalt.

Sonst war alles wie immer - am ersten Tag verliert man grundsätzlich den Überblick, ich weiß nicht immer wer wann wo spielt. Ich hatte Glück und habe tatsächlich sowohl Lukas Wenig als auch Daniel Klose auf der Nebenbühne spielen sehen als auch Pascal Rupprecht in dem Raum mit den sechs Boards. So richtig planen kann man es nicht, da die Spiele ja unterschiedlich lange dauern und es zwischen den Runden keine Pausen gibt, es läuft nahtlos durch. Und dazu kommt noch, dass das Geschehen auf der Hauptbühne fast eine Stunde später anfängt als auf den anderen Bühnen.
Schon in der Abend-Session des ersten Tags, in der nur noch eine Runde ausgetragen wird, ist das deutlich übersichtlicher.

Auch wenn die erwähnten deutschen Spieler den Nachmittag nicht überstanden haben, haben sie nicht schlecht gespielt. Es gab aber eben auch bessere Vorstellungen - wie sicherlich die von Jelle Klaasen oder die von Luke Littler oder auch die von Richie Burnett, der wahrscheinlich mit seiner konzentrierten Leidensmine seine Gegner zum Weinen bringen oder auch mit seiner Beinarbeit verletzen könnte. Sehr beeindruckend, wenn er nach einem Sieg dann tatsächlich lächelt. Gewonnen hat er aber seine ersten Spiele eher mit seiner Treffsicherheit auf den Doppeln, die ebenfalls beeindruckend war. Beeindruckt hat mich auch Dylan Slevin, der überzeugend spielte genau wie Steve Beaton und Luke Littler um nur ein paar Namen zu nennen. Ricky Evans unterhielt die Zuschauer bestens mit seinen schauspielerischen Fähigkeiten - selten wurde bei einem Dartspiel so viel gelacht. Und er gewann es tatsächlich auch noch.

Nach dem die dritte Runde an allen Schauplätzen beendet war, folgte noch die Auslosung für die vierten Runde. Danach gab es eine längere Pause.

In der Abend-Session schien es überall noch voller geworden zu sein, besonders an den Boards 3 - 8 gab es fast kein Durchkommen mehr. Da ich ja auch selbst Bilder mache, durfte ich zwar hinter die Begrenzung, es war aber gar nicht so einfach überhaupt so weit zu kommen.
Ich machte mich aber zuerst auf den Weg ins Studio 36, wo die beiden Weltmeisterschafts-Halbfinalisten Gabriel Clemens und Dimitri van den Bergh aufeinander trafen. Dieser direkte Vergleich fiel leider zu Ungunsten des Deutschen aus, der einfach das ganze Spiel hindurch hinterherhinkte. Man könnte sagen van den Bergh rechtfertigte wieder einmal seine Nominierung für die Premier League, während Clemens zeigt, dass es für ihn zu früh gewesen wäre. Dann ging es weiter zur Hauptbühne, wo der 16 Jahre alte Amateur Qualifikant Thomas Banks keine Chance gegen Gerwyn Price hatte. Danach warf ich mich kurz ins Gewühl der Centerstage, war aber noch zu früh dran für Martin Schindler und Florian Hempel.

Ich wechselte ein paar Mal zwischen der Haupt und der Nebenbühne hin und her, verfolgte eine Weile das Spiel zwischen Raymond van Barneveld und Rob Cross, in dem der Niederländer eigentlich zunächst die besseren Karten hatte. Aber er konnte Cross einfach nicht abschütteln, der sich am Ende triumphierend den Sieg holte, während van Barneveld sichtlich mit sich enttäuscht die Bühne verließ. Ich nahm noch den Anfang des Spiels zwischen Ross Smith und Jonny Clayton mit, das ganz ähnlich verlief wie das Spiel zwischen Cross und van Barneveld und von Clayton gewonnen wurde. In der Centerstage liefen bereits die letzten paar Spiele und der Raum hatte sich deutlich geleert. Die Fans waren zu den für sie wohl attraktiveren Spielen auf der Haupt- und der Nebenbühne umgezogen.


Kaum jemand interessierte sich für das Spiel des Titelverteidigers Danny Noppert gegen Jim Williams, das eine ziemlich enge Angelegenheit war genau wie für Kim Huybrechts gegen Mike de Decker oder Vincent van der Voort gegen Brendan Dolan, das ein bisschen von den vollkommen unterschiedlichen Spiel-Rhythmen der beiden Spieler lebte. Noppert, Huybrechts und Dolan gewannen und ich zog mich für die Auslosung der fünften Runde, die den Abend beendete, in den Presse Raum zurück.







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