Van Gerwen gewinnt Hungarian Darts Trophy
Michael van Gerwen beendete seine 16 Monate dauernde sieglose Phase auf der PDC European Tour und holte sich über Gian van Veen einen sensationellen 8:7 Sieg. Er sicherte sich damit in Budapest bei der Hungarian Darts Trophy den Titel.
Der niederländische Superstarhatte zuletzt bei der Belgian Darts Trophy im Mai 2023 seinen 36. European Tour Titel gefeiert. Jetzt baute er diesen Rekord in einem spannenden Entscheidungsleg weiter aus. Van Veen seinerseits hatte auf seinen ersten PDC Senioren Titel gehofft, vergab aber einen Matchdart und van Gerwen schnappte sich mit einem 110 Checkout den Sieg. Van Gerwen hatte erst letzte Woche Donnerstag ein Players Championship gewonnen und kassierte in den letzten fünf Tagen bei seiner Rückkehr auf die Siegerstraße insgesamt 45 000 Pfund Preisgeld.
"Das war wirklich wichtig - ich musste wirklich hart kämpfen," gab van Gerwen zu. "Ich hatte im Finale Probleme und Gian nutze das zu seinen Gunsten, aber eigentlich habe ich mehr gegen mich selbst gekämpft. Die Zuschauer haben mir so viel Energie gegeben und ich bin überglücklich, dass ich ihnen etwas zurückgeben konnte. Ich denke, ich bin auf dem richtigen Weg, vor allem mit meinen neuen Darts. Ich habe das Gefühl zu siegen vermisst, aber jetzt kommt alles wieder zusammen. Ich möchte mehr gewinnen und meine Liebe für das Spiel ist immer noch da. Ich muss sicherstellen, dass ich dieses Momentum aufrechterhalten kann."
Van Gerwen hatte bei seinem Zweitrundensieg am Samstag über Martin Lukeman einen Neune-Darter geworfen und zeigte sich bei seinem Sieg über Gabriel Clemens in der dritten Runde zu Beginn des Final Tags mit einem Durchschnitt von 100 in der gleichen Form. Danach schlug er Josh Rock und Ross Smith, gegen den er in den Halbfinalen einen 107.87 Durchschnitt hatte.
Das rein niederländische Finale gegen van Veen begann van Gerwen mit einem 170 Finish, das die Zuschauer von den Sitzen riss. Danach warf er einen 12-Darter und er führte nach einem Leg Gewinn gegen den Wurf mit 3:1. Van Veen konnte zurückschlagen und mit einem 101 Finish ausgleichen, vergab aber seine Chance auf ein Break und van Gerwen ging wieder in Führung. Beide Spieler warfen einen 13-Darter und van Gerwen führte mit 5:4. Van Veen machte 110 Punkte zum erneuten Ausgleich aus und führte nach einen Doppel 8 gegen den Wurf mit 6:5, verpasste dann aber das Bullseye und Van Gerwen konnte ausgleichen. Im folgenden Leg traf van Gerwen seine Doppel 12 nicht und van Veen machte 72 Punkte zur 7:6 aus, verfehlte aber im nächsten Leg das Bullseye zum Sieg. So konnte van Gerwen mit einer Doppel 4 wieder ausgleichen und hatte im Entscheidungsleg den Wurf. Diesen Vorteil nutzte er und stand als Erster auf einem Finish. Van Veen wehrte sich mit einer 180, aber van Gerwen traf sein 110 Finish zum Sieg.
Van Veen hatte im letzten Jahr van Gerwen bei der European Championship schlagen können, dieses Mal vergab er seine Chance auf einen Sieg. Der ehemalige Development Tour Star und Finalist der Winmau World Youth Championship 2023 schlug auf seinem Weg ins Finale Keane Barry, Danny Noppert, Wessel Nijman und Ryan Searle eindrucksvoll.
"Ich glaube ich habe ein wirklich gutes Turnier gespielt," meinte van Veen. "Ich war dieses Wochenende einfach glücklich, dass ich über die Viertelfinale hinauskam, Ryan dann in den Halbfinalen zu schlagen war bereits ein Bonus. Aber wenn man im Finale steht, möchte man es auch gewinnen. Auch wenn Michael ein fantastischer Spieler ist - ich habe ein paar Chancen nicht wahrgenommen und Michael war der verdiente Sieger. Ich bin erst 22 Jahre alt und dass Michael van Gerwen in einem Finale so bedrängen konnte ist ein tolles Gefühl. Natürlich bin ich enttäuscht. Ich habe den Matchdart verworfen, beim 118 Finish auf dem Bullseye, ich glaube es war wirklich knapp, aber Michaels 110 Finish zeigt seine Klasse. Er hat heute verdient gewonnen, ich gratuliere ihm."
Das englische Duo Searle und Ross Smith schieden in den Halbfinalen aus, Rock, Nijman, Stephen Bunting und Daryl Gurney erreichten die Viertelfinale.
Gurney hatte mit seinem sensationellen 167 Checkout gegen Dave Chisnall im Entscheidungsleg für einen der Höhepunkte des Turniers gesorgt und Chisnalls Versuch den Titel zu verteidigen beendet.
Die enthusiastischen Zuschauer in Budapest waren über das Wochenende mit drei Neun-Dartern verwöhnt worden. Am Samstag sorgten erst Cor Dekker und dann van Gerwen für ein perfektes Leg. Am Sonntag warf Martin Schindler in der dritten Runde gegen Stephen Bunting den dritten Neun-Darter, verlor danach aber das Spiel.
Die European Tour wird nächstes Wochenende mit der ersten Auflage der Swiss Darts Trophy in Basel fortgesetzt.