Unnachgiebiger Humphries gewinnt zum zweiten Mal die Czech Darts Open
Luke Humphries stürmte mit einem 8:1 Sieg über Kim Huybrechts in Prag zu seinem zweiten Czech Darts Open Titel.
Humphries spielte dabei eines der besten European Tour Events aller Zeiten und gab in seinen fünf Spielen lediglich elf Legs ab um am Ende die 30 000 Pfund Preisgeld für den Sieger zu kassieren.
Der 29-Jährige begann mit 6:2 Siegen über Ritchie Edhouse, Gian van Veen und Mike de Decker und hatte jedes Mal einen Durchschnitt von über 100. Nachdem er Edhouse geschlagen hatte, sicherte er sich gegen van Veen mit einem Durchschnitt von 106 sechs Legs in Folge und rächte sich anschließend an Mike de Decker für seine Niederlage im World Grand Prix Finale letzte Woche. Danach glänzte er im Halbfinale mit einem 108.56 Durchschnitt in einem hochklassigen Spiel gegen Luke Littler, dass er mit 7:4 gewinnen konnte.
Im Finale holte sich Humphries die ersten beiden Legs in einem 16-Darter. Das dritte Leg fiel an Huybrechts - es war das einzige Leg, das er gewinnen konnte. Humphries stellte den zwei Leg Vorsprung sofort wieder her und warf beim Stand zu 3:1 drei 12-Darter nacheinander - einen davon mit einem 132 Checkout auf dem Bullseye. Damit hatte er das Spiel völlig unter Kontrolle zumal Huybrechts keine Antwort fand. Der Weltmeister powerte sich zum Sieg und seinem insgesamt siebten European Tourt Titel.
"Als ich Ritchie Edhouse am Samstag schlug, fühlte ich mich gut, aber ich dachte, ich würde einen Funken brauchen und den habe ich heute gefunden," meinte Humphries, der einen Durchschnitt von 105.57 gegen Huybrechts spielte und für seine acht Doppel zwölf Versuche braucht.
"Als ich Gian schlug, habe ich diesen Funken wieder gespürt, aber ich glaube immer noch daran, dass ich noch ein weiteres Level in mir habe und noch besser werden kann. Es ist schön, die Finalniederlage beim World Grand Prix hinter mir zu lassen, denn es ist nicht leicht in einem Major Finale zu verlieren, das tut weh, es ist also schön, dass ich meine Pro Tour Saison so beenden kann. Ich werde nächstes Jahr zurückkommen und ich werde härter arbeiten. Ich werde Dinge verändern und ich werde noch mehr gewinnen - so ist mein Engagement in diesem Sport!"
Huybrechts - der zum sechsten Mal in einem European Tour Finale stand - konnte seine bemerkenswerte Kampagne nicht mit einem Sieg krönen, zeigte sich aber entschlossen, das Positive aus seiner Rückkehr auf die große Bühne mitzunehmen.
"Ich bin glücklich darüber, ein weiteres Finale erreicht zu haben," erklärte die belgische Nummer 3. "Ich war ja ursprünglich bei diesem Turnier gar nicht vorbei, ich hatte in der Qualifikation verloren und dann stand ich im Finale. Dieses Spiel gegen Luke kam zu früh für mich. Letzte Woche habe ich noch darum gekämpft, bei der Weltmeisterschaft dabei zu sein und jetzt stand ich in einem Finale gegen die Nummer 1 der Welt, es war klar, dass es schwer werden würde. Lasst mir noch ein Jahr oder 18 Monate Zeit - wenn ich dann diesen Flow wieder habe, dann werde ich ihm ein Spiel liefern!"
Huybrechts hatte einen tollen Run ins Finale in Prag, er schlug Luke Woodhouse, Pavel Drtil, Jermaine Wattimena und Niels Zonneveld und konnte 12 000 Pfund Preisgeld einsacken. 2024 hatte sich der Belgier kein einziges Mal für ein European Tour Event qualifizieren können, als Rob Cross für das Turnier wegen Krankheit absagen musste, eröffnete es ihm eine Chance.
Der 38-Jährige schlug Woodhouse in einem dramatischen Entscheidungsleg in der zweiten Runde, schlug dann den Host Nation Qualifier Pavel Drtil und Jermaine Wattimena jeweils mit 6:4. Gegen Zonneveld in den Halbfinale überstand er einen Matchdart. Zonneveld verpasste dadurch knapp einen Platz bei der European Championship nächste Woche.
Zonneveld hätte sonst Dirk van Duijvenbode im Teilnehmerfeld verdrängt. Er erreichte sein ersten European Tour Halbfinale mit Siegen über Save Chisnall, Ricardo Pietreczko und Jonny Clayton.
Luke Littler warf bei seinem Run in die Halbfinale Durschnitt, die alle Rekorde brachen - es war ein bemerkenswertes Wochenende mit Durchschnitten von 110, 116, 110 und 106.
Littler ließ in der zweiten Runde Nathan Aspinall keine Chance. Mit einem Durchschnitt von 116.51 stellte er gegen Damon Heta einen neuen Turnier Rekord auf, bevor er in einem epischen Viertelfinale Michael van Gerwen, der selbst einen 112.19 Durchschnitt hatte, den höchsten Durchschnitt eines Verlierers in der Geschichte der European Tour.
Neben van Gerwen erreichte auch sein Landsmann Jermaine Wattimena die Viertelfinale genauso wie World Grand Prix Sieger Mike de Decker und Jonny Clayton.
Nach dem Ende der diesjährigen European Tour findet nun vom 24. - 27. Oktober die European Championship statt.