Humphries kämpft weiter, auch belgisches Duo und Joyce in den Halbfinalen
Luke Humphries Titelverteidigung ging am Freitag mit einem erkämpften 3:1 Sieg über Jonny Clayton weiter, Ryan Joyce und das belgische Duo Dimitri van den Bergh und Mike de Decker zog ebenfalls in die Halbfinale ein.
Nach einem dramatischen Viertelfinalabend in Leicester stehen die vier Spieler im Halbfinale fest, zwei davon stehen zum ersten Mal unter den Letzten Vier.

Titelverteidiger Luke Humphries setzte sich gegen den Sieger von 2021 Jonny Clayton durch, erlebte dabei aber einige bange Augenblicke nachdem der Waliser im dritten Set einen zwei Leg Vorsprung hatte. Ein starkes 149 Checkout von Humphries rettet ihm das Set. Nachdem er sich auch die folgenden zwei Legs gesichert hatte führte er mit 2:1. Im vierten Set lag Clayton zunächst 0:2 hinten, konnte aber ausgleichen. Im entscheidenden Leg hielt er aber Humphries Druck nicht stand und der Titelverteidiger traf die Doppel 4 zum Sieg.
"So nervös war ich schon sehr lange nicht mehr," gab Humphries zu. "So bin ich normalerweise nicht, aber vielleicht versuche ich es gerade zu sehr. Das war ein wirklich hartes Spiel. Jonny hatte dabei Pech - er hätte wahrscheinlich das dritte Set gewonnen, aber die 146 veränderte alles. Ich fühle mich wirklich wohl und mein Spiel ist auch gut in Form also verdränge ich alles Negative: Ich habe gewonnen, so schaut es aus. Ich werde morgen mit Selbstvertrauen ins Spiel gehen - ich weiß wozu ich in der Lage bin, wenn es wirklich darauf ankommt."
Humphries wird in den Halbfinalen am Samstag gegen Ryan Joyce spielen, der nach seinem 3:0 Sieg über Gary Anderson einen ähnlichen Sieg über James Wade feiern konnte.
"Ryan wird sich auf morgen freuen und denken, dass er nichts zu verlieren hat," fügte Humphries hinzu. "Ich hatte Glück, weil ich noch im Rennen bin, aber manchmal das Glück auch zu nutzen wisse. Ich ziehe das längere Format vor, also werde ich morgen entspannter sein. Wenn ich meine beste Leistung abrufen kann, wird es ein schweres Spiel für Ryan, aber ich weiß, dass er die Doppel 16 besser trifft als die meisten Spieler der Welt."

Joyce zeigte seine Sicherheit auf der Doppel 16 mit einem tollen 3:2 Sieg über den als Nummer 4 gesetzten Rob Cross und zog dadurch zum ersten zweiten Mal in ein TV-Halbfinale ein.
Cross hatte einen tollen Start ins Spiel mit einem 14-Darter und sicherte sich das erste Set mit Hilfe eines 11-Darters. Dann konnte er nur zusehen, wie sich Joyce das Set zwei im Entscheidungsleg schnappte und danach auch das dritte Set 3:1 gewinnen konnte, unter anderen mit einem 135 Finish. Zu Beginn des vierten Sets warf Joyce ein 132 Finish mit Bullseye, Bullseye, Doppel 16 und war nach einer Doppel 20 nur noch ein Leg entfernt vom Sieg, Aber Cross wehrte sich und es gelang ihm mit einem 61 und einem 110 Checkout der 2:2 Ausgleich. Im fünften Set lag zunächst Cross in Führung, aber Joyce glich aus und profitierte in den nächsten beiden Legs von Fehlwürfen seines Gegners.
Joyce brauchte für seine 19 Double Outs nur 12 Versuche, eine saubere Leistung und er räumte ein: "Das war ein verrücktes Spiel, an dem ich da beteiligt war - es ist ein tolles Gefühl zu gewinnen. Das Spiel war wie eine Achterbahn-Fahrt, ich hatte den Eindruck, dass jedes Mal, wenn ich in Führung war, Cross ein tolles Leg spielte. Er ist ein toller Spieler. Ich habe immer schon gedacht, dass das hier ein Turnier für mich ist. Ich spiele schon so viele Jahre Dart und ich habe nicht das Gefühl, dass ich unter Druck stehe."
Humphries hat Joyce bei seinem vorherigen TV-Halbfinale, bei den Players Championship Finals 2023, geschlagen und Joyce fügte hinzu: "Luke ist nicht nur ein guter Player, sondern ein Spieler, wie er in einer Generation nur einmal vorkommt - aber ich denke bei diesem Format kann ich genauso gut sein wie er und ich werde mein Bestes geben."

Das andere Halbfinale wird das allererste rein belgische Halbfinale bei einem PDC Premier Event sein, da sowohl Dimitri van den Bergh als auch Mike de Decker ihre bisher besten Runs beim World Grand Prix fortsetzen konnte.
Van den Bergh lag zunächst gegen Joe Cullen hinten, konnte dann aber seine anfänglichen Probleme auf den Doppeln hinter sich lassen und er verhinderte, dass Cullen zum zweiten Mal in Folge in Leicester in die Halbfinale einziehen konnte.
Cullen gewann das erste Set im Entscheidungsleg trotz eines 118 Finish von van den Bergh im zweiten Leg und strafte damit den Belgier dafür ab, dass er im fünften Leg zunächst sein Double-In nicht treffen konnte. Das zweite Set sicherte sich der Belgier, der seine Doppel Probleme überwunden hatte. Van den Bergh gewann Set drei mit 3:1 - mit Hilfe eines 13-Darters und eines 90 Finish und auf ähnliche Weise auch das vierte Set und zog unter die Letzten Vier ein.
"Mein Timing war heute Abend entscheidend, aber Joe zeigte auch nicht, wie gut er sein kann und ich konnte mich immer wieder einmal steigern," sagte van den Bergh, der sieben Maxima warf. "Ich habe mich heute Abend nicht so toll gefühlt, aber morgen bin ich in den Halbfinalen und ich werde meinem Gegner das entsprechende Spiel liefern. Mike ist in Schwung, er spielt beständig stark und ich muss meine Bestleistung abliefern. aber ich glaube, ich habe mir das Rückgrat gestärkt. Wir kennen einander schon lange und wir wissen, dass wir im Augenblick die belgische Fahne hochhalten und ich bin so stolz auf ihn und mich. Das ist tolle und ich liebe es!"

De Decker steht nach seinem tollen 3:0 Sieg über den zweimaligen World Grand Prix Sieger James Wade in seinem ersten TV-Halbfinale.
Alle drei Sets des hochklassigen Spiels gingen bis ins Entscheidungsleg und es war immer der Belgier, der gewinnen konnte. Wade führte im ersten Set nach zwei 12-Dartern. De Decker warf zwei 14-Darter und gewann das fünfte Leg des Sets mit einem 66 Finish. Im zweiten Set holte er sich das Entscheidungsleg in einem 12-Darter mit 122 Checkout und ging dann im dritten Set mit 2:1 in Führung. Wade konnte mit einem 13-Darter ausgleichen, aber wieder stand de Decker im Entscheidungsleg als erster auf einem Finish und er machte mit einer Doppel 4 alles klar.
"Ich bin ganz aufgekratzt - wirklich sehr, sehr glücklich," kommentierte de Decker, der auf die Eingangs Doppel eine Treffer1uote von 42 Prozent und auf die Ausgangs Doppel von 50 Prozent hatte. "Bei den Floor Turnieren habe ich schon die letzten zwei Jahre so gespielt, das Turnier zeigt, dass ich es jetzt auch auf der Bühne tun kann. Ich schaue vielleicht entspannt aus, aber ich bin wirklich nervös. Es läuft gut und mein Timing stimmt. Alles ist gut."
Die Halbfinale beginnen mit dem Spiel zwischen van den Bergh und de Decker. Danach spielt Humphries gegen Joyce.
Statistik
Ave | 180s | Doubles Out | Player | v | Player | Ave | 180s | Doubles Out |
91.64 | 2 | 9/18 | d.Decker | 3:0 | Wade | 91.26 | 4 | 6/14 |
87.16 | 5 | 10/27 | Cross | 2:3 | Joyce | 89.45 | 2 | 12/19 |
86.60 | 5 | 10/34 | Humphries | 3:1 | Clayton | 82.08 | 3 | 8/23 |
79.65 | 3 | 6/19 | Cullen | 2:3 | v.d.Bergh | 86.43 | 7 | 11/28 |