World Matchplay 2024 - Viertelfinale

Die Viertelfinale wurden an zwei Tagen ausgetragen. Am ersten Tag spielten wieder die Spieler aus der oberen Hälfte des Turnierbaums, am zweiten Tag die aus der unteren Hälfte und an beiden Tagen war jeweils ein ungesetzter Spieler beteiligt, der sich eher knapp über den Pro Tour Order of Merit für das World Matchplay qualifiziert hatte.

Am ersten Viertelfinaltag war es James Wade, der gegen die Nummer 13 des Order of Merit, Ross Smith antrat. Rein statistisch gesehen ging Smith mit Vorteilen in diese Partie - er hatte bisher die höheren Durchschnitte gespielt, deutlich mehr Maxima geworfen ( 7 während Wade es bis zu diesem Zeitpunkt gerade einmal auf 3 gebracht hatte) und ähnlich gut ausgemacht. Allerdings hatte Wade beim Checkout sein typisches gutes Timing gezeigt, das ihm bei seinem Sieg über den Titelverteidiger Nathan Aspinall geholfen hatte. Smith führte auch vor der ersten Pause, aber Wade überraschte von Beginn an mit starkem Scoring und vielen Maxima. Zur zweiten Pause lag dann Wade mit 6:4 und zwei Breaks vorne und er gab diese Führung auch nicht mehr ab, sondern baute sie zu einem 16:10 Sieg aus. Smith verzweifelte zusehends an seinem hartnäckigen und nicht zu beindruckenden Gegner, der alle seine Versuche an ihn heranzukommen abwehrte und auf alles eine Antwort fand.

Im zweiten Viertelfinale des Abends standen anschließend Luke Humphries und Dimitri van den Bergh auf der Bühne. Auf Grund seiner bisherigen Leistungen im Turnier ging Humphries als Favorit ins Spiel, obwohl der Belgier das Ausbullen gewonnen hatte. Humphries stürmte zur 3:0 Führung, aber dann hatte auch van den Bergh im Spiel Fuß gefasst und kam bis zur ersten Pause auf 2:3 heran. Humphries tat sich auch in diesem Match anfangs schwer, er musste sich alles erarbeiten, nichts ging ihm zunächst leicht von der Hand, wobei auch van den Berghs Spielweise, der sich sehr viel Zeit bei seinen Würfen ließ, verhinderte, dass es ein flüssiges Spiel wurde. Nach der zweiten Pause führte die Nummer 1 der Welt mit 6:5. Van den Bergh gelang noch der 7:7 Ausgleich. Danach wurde Humphries aber stabiler und beständiger, ließ sich durch van den Bergh weniger beeindrucken und zog endgültig davon. Auch Humphries gewann mit 16:10 - es war ein Sieg den er sich hart erarbeiten musste, wobei man auch bei diesem Spiel wieder den Eindruck bekam, dass Humphries mehr mit sich selbst zu kämpfen hat als mit seinem Gegner, irgendwie schien er seinen Fähigkeiten nicht 100 prozentig zu vertrauen.

Am zweiten Viertelfinaltag war Andrew Gilding der ungesetzte Spieler und er bekam es im ersten Spiel mit Michael van Gerwen zu tun, den er im letzten Jahr im Finale der UK Open geschlagen hatte. Gilding hatte insgesamt gesehen in letzter Zeit nicht besonders herausragend gespielt - hatte sich aber beim World Matchplay in seinem zweiten Spiel gegen Krzysztof Ratajski deutlich gesteigert. Van Gerwen hatte gegen Luke Littler stark gespielt und gegen Joe Cullen zwar gewonnen, aber nicht wirklich überzeugt - man durfte also gespannt sein, wie sich dieses Spiel entwickeln würde. Es war dann auch ein interessantes Spiel, aber auch gleichzeitig ein Spiel mit zwei Hälften. Die erste Hälfte war eng und ein Kopf and Kopf Rennen mit leichten Vorteilen für Gilding. Nachdem van Gerwen zum 8:8 hatte ausgleichen können, riss aber bei Gilding der Faden und er brachte nicht mehr viel auf die Reihe beziehungsweise, er konnte nur noch zwei der folgenden acht Legs gewinnen und der Niederländer hatte nicht mehr allzu viel Gegenwind. Auch van Gerwen gewann mit 16:10 und mit einer nicht wirklich überzeugenden Trefferquote auf die Doppel. Gilding scheiterte möglicherwiese an dem für ihn doch ungewohnt langen Format des Spiels.

Das letzte der vier Viertelfinale war mit Spannung erwartet worden. Michael Smith war eher unter dem Radar gewesen - er hatte zwar Gary Anderson geschlagen, aber das war keine wirkliche Überraschung gewesen, sondern fast schon normal. Und sein Spiel gegen Chris Dobey war bei weitem nicht herausragend. Er traf jetzt im vierten und letzten Viertelfinale auf Rob Cross, der im Gegensatz zu ihm in der ersten Runde das herausragende Spiel gegen Gian van Veen gewonnen hatte und anschließend gegen Ryan Searle die beste Vorstellung der zweiten Runde abgeliefert hatte und schon fast unschlagbar schien. Am Ende war es dann aber das schwächste der Viertelfinale und ein Spiel, das von Fehlwürfen auf die Doppel dominiert wurde. Cross traf von Anfang an seine Doppel nicht, tatsächlich wirklich so gut wie gar nicht. Zu einem Zeitpunkt des Spiels - als Smith bereits mit 5:1 führte - hatte Cross eine Trefferquote auf die Doppel von 7 Prozent. Cross einziger Höhepunkt im Spiel war sein 144 Finish zum 7:14, aber da war es schon viel zu spät, um Smith noch zu stoppen. Noch nicht einmal aufhalten konnte er Smith, der sich die folgenden beiden Legs zum 16:7 Sieg holte. Ein ausgesprochen merkwürdiges Viertelfinale, in dem Smith zwar als eindeutiger Sieger hervorging, aber trotzdem noch reichlich Luft nach oben hatte.







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